Brilon. Die „Wingenfelder“ geben m 23. August in Brilon ein Abschiedskonzert - da, wo alles begann. Die WP verlost dafür zwei Meet-and-Greet-Tickets.
Es gibt einige wenige Bands, die mit ihren Songs so ein bestimmtes Gefühl in einem wecken - die sich anfühlen wie nach Hause kommen. So vertraut und gut, die einen abholen und trösten, bewegen und zum Tanz bitten, wenn nötig in den Hintern treten und daran erinnern, was wirklich zählt. Diese Art von Band sind „Wingenfelder“ – die beiden Brüder Kai und Thorsten und ihre Musiker, die die Fans nun schon seit über 13 Jahren mit ihren kleinen und großen musikalischen Momentaufnahmen aus dem Leben begeistern. Aber wie heißt es auch: „Wenn’s am Schönsten ist, soll man aufhören.“ Eine fantastische Reise mit Freunden, Fans und Begleitern geht jetzt zu Ende. Es ist an der Zeit, noch einmal Danke zu sagen und dieses außergewöhnliche Kapitel Wingenfelder nach über 13 Jahren zu beenden. Sie starten im November 2024 ihre große Abschiedstournee.
Aus dem legendären Wingenfelder-Trio ist ein Quartett geworden, das vor der Abschiedstournee auch im Sommer 2024 bei diversen Einzelterminen auftritt. Eine diese Veranstaltungen findet auf Einladung des heimischen Konzertveranstalters Gisbert Kemmerling am Freitag, 23. August, da auftreten, wo alles begann: In Brilon. Bevor die beiden Wingenfelder Brüder mit ihrer kompletten Band im Herbst endgültig den Sack zumachen und sich verabschieden, spielen sie diese ausgewählte Shows in der fast schon legendären Wingenfelder Akustik Quartett-Version im Bürgerzentrum Kolpinghaus in Brilon. Einlass ist um 19 Uhr, Konzert-Beginn um 20 Uhr.
Mit Fury seid ihr jetzt seit 2017 wieder unterwegs.
Kai Wingenfelder: Eigentlich schon seit 2016. Wir haben ja 2013 auf der Expo Plaza ein Konzert gespielt, da waren 25.000 Leute. Das haben wir Klassentreffen genannt und wollten das alle 5 Jahre machen. Theoretisch wären wir dann also 2018 wieder dran gewesen. Aber der Initiator Wolfgang Besemer, der so ungefähr der große Musikförderer und Konzertveranstalter von Hannover war, ist gestorben. Das war für uns ne ganz wichtige Person, wie ein Mentor. Durch seinen Nachfolger Nico Röger kam es dann dazu, dass wir uns doch entschieden haben, früher wieder was zusammen zu machen. Also nicht auf der Expo Plaza, sondern in der Arena in Hannover. Wir sind also ins Studio um einen Song aufzunehmen um das Ganze auch ein bisschen zu bewerben und dann hatten wir die Arena mit 45.000 Tickets innerhalb kürzester Zeit drei Mal ausverkauft.
Was sind deine persönlichen Lieblingssongs von Fury und Wingenfelder?
Lieblingssong bei Fury ist ganz einfach. Das ist und wird auch immer bleiben „Every generation got it’s own disease“. Da häng ich einfach dran. Bei Wingenfelder kann ich das gar nicht so genau sagen. Aber „Hey Cowboy“ find ich ’ne gute Nummer. Das ist auch ’ne sehr persönliche Nummer und den Song find ich wirklich ausgesprochen gut. Da geht’s um den Chef der Reederei, wo ich gearbeitet habe und der wirklich kein guter Mensch war. Weil der einfach ohne Ende Menschen betrogen hat und dann leider, wie immer in Deutschland, viel zu wenig dafür verknackt worden ist. Der Fall ging damals ganz groß durch die Presse. Wegen dem hab ich da damals auch gekündigt und ’ne Weile später ist der Laden kollabiert. Ich glaub, ich hab den Braten einfach gerochen.
Gibt es musikalische Vorbilder?
Vorbilder weiß ich nicht genau, aber was ich damals halt gerne gehört habe waren Sachen wie U2 und diese ganze englische Gitarren-Szene. Aber das ist wirklich wahnsinnig weit gestreut bei mir. Ich mag total viele Dinge, Jazz, Klassik, es kommt oft auch auf die Stimmung an. Ich mag einfach Musik.
Auf der Abschiedstour noch einmal nach Brilon. Die Verbindung zu Brilon besteht ja schon seit Ende der 80er Jahre.
Genau, das war noch ganz am Anfang. Da hat uns irgendjemand erzählt, dass man in der Lok spielen kann. Wir haben also ein Demo-Tape hingeschickt und dann hat sich Gisbert Kemmerling bei uns gemeldet und gesagt, dass wir vorbei kommen sollen. Das war einer der ersten Auftritte für uns außerhalb von Hannover. Mit Gisbert sind wir jetzt also seit rund 40 Jahren verbandelt. Mit Fury und Wingenfelder waren wir bestimmt an die 30 Mal im Sauerland und auch in Brilon immer wieder.
Was sind eure schönsten Erinnerungen an Brilon?
Wir hatten da einfach viele verdammt gute Parties. Damals hatte Gisbert ja zum Beispiel noch seinen Laden, den Kump. Da hab ich mal mit Baltic Sea Child gespielt. Das war ein wirklich lustiger, legendärer Abend. Da haben wir den Laden auf links gezogen. Eine großartige Party! Mit Wingenfelder haben wir einige Male im Kolpinghaus und auf Festivals gespielt.
Wie ist es zu den Auftritten auf dem Wacken Open Air gekommen?
Unser Manager, Holger Hübner, ist ja der Chef von Wacken. Aber da das ja ein Metal-Festival ist, „durften“ wir nicht als Fury in the Slaughterhouse dort spielen, weil wir da eigentlich nicht reinpassen. Wir sind also unter dem Namen „Die beschissenen Sechs“ aufgetreten und das lief dann richtig gut. Den Namen haben wir uns aber nicht für das Wacken ausgedacht. So hießen wir auch wenn wir in Hannover aufgetreten sind und Warm-Up-Gigs gegeben haben, bevor es auf Tour ging. Da haben wir uns dann irgendwelche Kneipen zum Spielen ausgesucht und sind unter komischen Namen aufgetreten. „Drüsengemenge“ hießen wir auch mal. Und nach ’ner Weile wussten viele Leute, dass wenn in Hannover wieder irgendne Band mit ’nem schrägen Namen spielt „Ach, das müssen die Furys sein, da gehen wir hin“. Wir hätten bei solchen Warm-Up-Gigs in kleinen Kneipen aber eben nicht unter unserem original Namen auftreten können. Das hätte ja nicht funktioniert, dann hätte man die Straße sperren müssen. Unter „Die beschissenen Sechs“ haben wir auch eine Single veröffentlicht. Die heißt „Time to Walzer“. Da singe ich absichtlich mit dem schlechtesten deutschen Akzent, den man sich vorstellen kann und wir schreien in der Gegend rum. Die B-Seite heißt „Der Jörg Sievers Blues“. Das war ja der Torwart von Hannover ’96.
Mit kreativen Namen habt ihr es ja. Habt ihr nun den Serien-Hengst ins Schlachthaus geschickt oder was hat es mit dem Namen auf sich?
Nein, der Name ist tatsächlich total sinnfrei. Wir brauchten dringend einen Namen für unsere Band, weil wir Plakate für ein kurzfristiges Konzert drucken mussten. Es war irgendwann morgens gegen vier Uhr, ich war total betrunken und wir hatten drei Namen: Bibo und der Schlotterklaus, Boomer beißt Franz-Josef Strauß und Fury in the Slaughterhouse. Nachdem dann überall Plakate mit dem Namen hingen, gab’s kein Zurück mehr.
Was kann man sich unter einem Akustik-Quartett-Konzert wie im Kolpinghaus mit euch vorstellen?
Da sitzen vier Leute auf der Bühne und hauen einen raus. (lacht) Also wir spielen da jetzt keine leisen Balladen die ganze Zeit, sondern da gehts dann auch zur Sache teilweise.
Wie geht eure Abschieds-Tour nach dem Konzert in Brilon weiter?
Die Akustik-Quartett-Tour geht noch bis Ende August. Dann gibt’s ’ne kleine Fury-Pause. Da fahren wir mit der Band nach Dänemark um ein paar Songs für’s neue Album zu schreiben. Danach geht’s dann weiter mit der großen Abschiedstour bis Ende November. Wir spielen allerdings auch nochmal in der Karibik. Da haben wir ein tolles Angebot bekommen und werden auf der Sea Cloud Spirit spielen. Das ist ein Segelschiff mit ungefähr 60 Kabinen. Ein richtig schönes Schiff und die haben uns halt eingeladen und da haben wir sofort gesagt „Machen wir!“ Aber dann ist Feierabend mit Wingenfelder.
Karten gibt es zum Vorverkaufspreis beim CTS – eventim Ticketservice unter www.eventim.de sowie in allen ADAC-Geschäftsstellen. Da das Konzert von der Sparkasse Hochsauerland gesponsert wird, gibt es auch Karten in der Hauptgeschäftsstelle in Brilon am Markt. Weitere Informationen erhält man unter www.wingenfelder.de
Verlosung von zwei Meet-and-Greet-Tickets
Die WP startet eine Verlosungs-Aktion, bei der es zwei Meet-and-Greet-Tickets für die Veranstaltung in Brilon zu gewinnen gibt. Wer mitmachen möchte, sollte bis. Montag, 19. August (12 Uhr) eine Mail senden an gewinnspiel-brilon@funkemedien.de (Stichwort: Wingenfelder). Wir losen die Gewinner unter allen Einsendungen aus. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.