Brilon. Der Bexkeller in Brilon ist dicht. Inhaber Wolfgang Waschk sucht nun dringend einen Nachfolger und ist bereit für Kompromisse.
Der Bexkeller in Brilon kommt nicht zur Ruhe: Nachdem Anfang 2023 Pascal Pohl die Kneipe als Betreiber aufgrund der Inflation und der immer teurer werdenden Preise verlassen hat, haben Kandi Jeyagopal und seine Partnerin Khaldieh van Hommelen die beliebte Kneipe übernommen. Geplant war eigentlich, den Bexkeller so für junge Menschen wieder attraktiv zu machen. Mottopartys sollten stattfinden, eine Bierbörse und auch gemeinsames Fußballschauen war angedacht. Jetzt - seit dem Schützenfest in Brilon - steht der Bexkeller wieder leer. Verpächter Wolfgang Waschk will das allerdings unbedingt ändern.
Fußball-Preise von Sky und Dazn sorgen für finanzielle Herausforderungen
„Eigentlich war das alles natürlich anders geplant“, sagt er zum Abschied der Pächter und zur Schließung des Bexkellers. Trotzdem steht er nun vor der Herausforderung, einen neuen Betreiber für den Bexkeller zu finden. Heutzutage nicht so leicht, denn natürlich sorgt die Inflation für Zurückhaltung. „Der vorherige Pächter musste außerdem 7400 Euro jährlich für Sky und Dazn zahlen, um Fußball anbieten zu können. Ja, Fußballschauen in der Kneipe ist toll und früher auch gut gelaufen, aber das was heutzutage dafür verlangt wird lässt sich kaum mehr erwirtschaften“, so Waschk. Mittlerweile würden viele lieber Zuhause schauen. Ein weiteres Problem: Die Kneipe hatte sich an junge Menschen gerichtet, die allerdings nicht sehr zahlungskräftig sind. „Meistens trinken die jungen Leute vorher Zuhause und bestellen in der Kneipe nicht sehr viel“, erklärt Waschk. Auch das wird zum wirtschaftlichen Problem in einer Kneipe.
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Wolfgang Waschk will Pächtern entgegen kommen
Um die Herausforderungen für neue Pächter abzuschmälern, verweist Waschk nicht nur auf das Innenstadt-Förderprogramm (Neueröffnungen bekommen bis zu maximal 500 Euro monatlich Unterstützung) der Stadt Brilon, sondern wird auch selbst aktiv. „Wir haben die Miete stark reduziert.“ Außerdem habe er vor wenigen Jahren schon erhebliche Investitionen in die Kneipe gesteckt, für neue Sanitäranlagen wie die Toilettenräume und die Heizung. „Es wäre zu schade, wenn der Bekeller nun geschlossen bleibt“, sagt er. Es habe schon Interessenten gegeben, sogar Pläne für ein Restaurant in den Räumlichkeiten, allerdings wäre in diesem Fall der Investitionsbedarf zu groß, außerdem gibt es keine Möglichkeit für eine Außengastronomie. Am liebsten hätte Wolfgang Waschk eine Kneipe, die sich eher an ältere Menschen richte. „Es soll gepflegt und ruhig weitergehen.“
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