Brunskappel. Brunskappel revolutioniert das Schützenfest im Dorf: Ein neuer Ablauf soll die Probleme mit den Musikvereinen und den Thekenteams lösen.

Traditionell wird am Schützenfestmontag der König für das nachfolgende Jahr durch das Vogelschießen bestimmt. Auch in Brunskappel, einem Ortsteil von Olsberg, war dies lange Jahre der Fall. Doch nun soll hier alles anders werden. Aufgrund von rückläufigen Besucherzahlen und Problemen mit Musikvereinen und Thekenteams war dem Schützenverein St. Sebastian Brunskappel klar, dass etwas geändert werden müsse. „Für die Musikvereine und Thekenteams ist es immer öfter problematisch, montags und dienstags Urlaub zu nehmen, um auf einem Schützenfest zu spielen“, erklärt der Hauptmann Frank Stemmer. Traditionell startete das Schützenfest immer samstags und endete montags abends. Ab diesem Jahr wird am Freitag um 17 Uhr gestartet und bis Sonntagabend gefeiert.

„Wir hoffen, dass alle Gäste mit dem neuen Ablauf zufrieden sind.“

Frank Stemmer
Hauptmann

Bereits im letzten Jahr erarbeitete der Schützenvorstand einige neue Konzepte, die nicht nur intern, sondern auch in offener Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft besprochen und ausgearbeitet wurden. So gab es einige Bürgerversammlungen, zu denen vorher die Dorfgemeinschaft eingeladen wurde, um mitzudiskutieren. „Es war uns wichtig, dass jeder Dorfbewohner das Fest mitgestalten konnte.“ so Stemmer. Dieser Lösungsansatz wurde im Dorf sehr gut aufgenommen. Ebenfalls sei man im Dorf mit der Ausarbeitung der verschiedenen Konzepte sehr zufrieden gewesen. Als alle Einwände und Anregungen besprochen und geordnet waren, ging es dann bei der Generalversammlung an die Abstimmung. Hierbei machte sich bemerkt, dass sich die gründliche Vorbereitung gelohnt habe, denn nur nach kurzer Diskussion konnte man sich einstimmig auf einen neuen Festablauf einigen „Nach den Bürgerversammlungen hatten wir vier Konzepte ausgearbeitet. Aus zweien davon haben wir dann in der Generalversammlung für das bessere abgestimmt.“ so der erste Vorsitzende. „Wir hoffen, dass alle Gäste mit dem neuen Ablauf zufrieden sind.“

Aus dem Montag wird der Freitag

Amtierendes Königspaar: Silas Kersenbrock und Isabell Guntermann.
Amtierendes Königspaar: Silas Kersenbrock und Isabell Guntermann. © Joachim Aue | Joachim Aue

Schaut man auf das Werbeplakat für das Brunskappeler Schützenfest, fällt auf, dass sich am Samstag und Sonntag gar nicht so viel ändert. Die große Neuerung bezieht sich auf den Montag, welcher vereinfacht gesagt auf den Freitag vorgezogen wird. Los geht es am Freitagnachmittag um 17 Uhr mit einem Antreten unter der Kirche mit anschließendem Abholen des amtierenden Königs. Anschließend beginnt das Vogelschießen, welches dieses Jahr nur ein Vizeschießen sei. „Unser amtierender König ist letztes Jahr montags König geworden und müsste nun direkt wieder die Königswürde ablegen, deshalb wird bei uns dieses Jahr nur ein Vizekönig bestimmt.“ erklärt Frank Stemmer. Von 17 Uhr bis 21 Uhr wird es traditionell Blasmusik geben. Abgerundet wird der Abend durch eine Schützenparty mit Musik von „Käpt´n Käse“. Dieses Discoangebot richtet sich besonders an die jüngeren Leute, aber natürlich auch an alle anderen in Feierlaune. „Samstags wird von den Musikvereinen Tanzmusik gespielt, um für richtig Stimmung zu sorgen. Am Sonntag wird es traditionell zugehen, sodass für jeden etwas dabei ist.“ erklärt Frank Stemmer, erster Vorsitzender des Schützenvereins Brunskappel.

Viele kleine Schützenvereine stehen vor Veränderungen

Kreisoberst Rüdiger Eppner geht davon aus, dass es in Zukunft immer mehr kleinere Vereine geben werde, welche sich über den Ablauf ihres Schützenfestes Gedanken machen müssen: „Gerade Montags ist es schwer noch einen Musikverein zu finden, welcher bereit ist bis spät in die Nacht zu spielen, da hierfür immer Urlaubstage für Montag und Dienstag genommen werden müssen.“ Darüber hinaus erklärt der Hallenberger, dass sich der Stellenwert des Schützenfests in den vergangenen Jahrzehnten wandelte: „Früher war das Schützenfest im eigenen Dorf das Highlight des Jahres, mittlerweile gibt es überall noch sehr viele weitere Veranstaltungen, welche mit dem Schützenfest konkurrieren.“ Ebenfalls müsse bedacht werden, dass in den letzten Jahren alles teurer geworden ist. Gerade für kleine Vereine, welche montags oft rote Zahlen schrieben, seien diese Entwickelungen besorgniserregend: „Mit dem Blick in die Zukunft finde ich es gut, dass die Brunskappeler Schützen sich Gedanken machen und ihr Fest so anpassen, dass es auch für die Zukunft ein attraktives Schützenfest bleibt.“ so Eppner abschließend.