Marsberg. Harte Maßnahmen beim Abiball in Marsberg sorgen 2023 für Kritik. Auch 2024 gelten strenge Regeln. Es drohen möglicherweise auch Rausschmisse.

Bei dem Abiball im vergangenen Jahr sorgte das Ordnungsamt bei den Marsberger Abiturienten und ihren Familien für Unmut: Die strengen Auflagen und enorme Ordnungspräsenz wurden von den Feieranden als unverhältnismäßig empfunden, der Abiball galt als zerstört. Für den diesjährigen Abiball sollen jedoch die selben Regeln gelten, wie das Ordnungamt Marsberg erklärt.

Strenge Kontrollen beim Marsberger Abiball 2023

Traditionell feiern die Abiturienten des Carolus Magnus Gymnasiums ihren Abschied gemeinsam mit Eltern und Lehrern bei einem festlichen Abiball, an den sich ab 22 Uhr eine öffentliche Abi-Party anschließt. Bei der Veranstaltung im vergangenen Jahr hatte das Marsberger Ordnungsamt Strenge walten lassen: Neben neun Securitykräften, die die Abiturienten vorschriftsgemäß engagiert hatten, führte das Ordnungsamt selbst noch Kontrollen vor Ort durch. Um die Einhaltung des Jugenschutzgesetzes durch den Veranstalter zu gewährleisten, begründete die Behörde diesen Schritt damals gegenüber der Westfalenpost. Somit wurde auch bei der Jugend-Sperrstunde konsequent durchgegriffen: pünktlich um 24 Uhr mussten alle Minderjährigen die Party verlassen - auch jüngere Geschwisterkinder von Abiturienten, die sich in elterlicher Begleitung befanden. Auch das Ende der gesamten Veranstaltung kam für die Abiturienten früher als ihnen lieb war: Um 3 Uhr musste Schluss sein, die Musik aus und die Halle leer.

Ein Rausschmiss minderjähriger Geschwisterkinder um Mitternacht, eine frühe Sperrstunde, die als viel zu streng empfundenen Auflagen des Ordnungsamts und die starke Präsenz der Mitarbeiter auf der Party - all dies sorgte bei den damaligen Abiturienten für große Enttäuschung. Auch die Kommunikation mit der Ordnungsbehörde im Vorfeld sei schwierig gewesen, wie eine Vertreterin des Abiturjahrgangs der Westfalenpost mitteilte: „Wir Schüler/innen hatten durch die Gespräche und vor allem durch den Umgangston stets das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden und wurden eingeschüchtert.“

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Ordnungsamt Marsberg will gleiche Auflagen beim Abiball durchsetzen

Für den diesjährigen Abiball werde das Ordnungsamt Marsberg die gleichen Maßstäbe setzen, wie die Stadt Marsberg auf Nachfrage der Westfalenpost erklärt. „Die Bestimmungen und die Kontrolle der Einhaltung für den öffentlichen Teil - also der Abi-Fete - wurden nicht geändert“, so ein Sprecher der Stadt Marsberg. Dabei seien seit Jahren die gleichen Bestimmungen und Verfahrensweisen gültig, in Abstimmung zwischen Ordnungsamt, Polizei und Jugendamt. Auf die Frage, welche Schlussfolgerungen das Ordnungsamt Marsberg aus der Kritik am Vorgehen bei der Abifeier im vergangenen Jahr gezogen hat, antwortet die Stadt Marsberg nicht. Stattdessen verweist sie auf Gespräche, die bereits frühzeitig im Winter zwischen dem Ordnungsamt und Schülervertretern des diesjährigen Abiturjahrgangs stattgefunden hätten. Dort seien verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung einer Abschlussfeier mit den sich daraus ergebenden Auflagen erörtert worden. „Aufgrund der frühzeitigen Kommunikation geht das Ordnungsamt davon aus, dass es in diesem Jahr zu keinen Missverständnissen bzw. Problemen führen wird.“

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