Helminghausen. Eine Feier fand anlässlich des 100-jährigen Anstaus des Diemelsees durch die Diemeltalsperre bei Helminghausen oberhalb des Diemeltals statt.
100 Jahre Diemeltalsperre: Impressionen von der Feier
100 Jahre Diemelsee: Am Samstag gab es eine Feier anlässlich des 100-jährigen Anstaus des Diemelsees durch die Diemeltalsperre bei Helminghausen oberhalb des Diemeltals. Eröffnet wurde dieses Ehrenfest mit einem Festakt oberhalb der 42 Meter hohen Sperrmauer mit musikalischer Begleitung durch die Combo CMG Marsberg. Hierbei nahmen Thomas Rosenstein vom WSV, der Regierungspräsident des Regierungspräsidiums Kassel Dr. Alexander Friedrich Wachter, der Marsberger Bürgermeister Thomas Schröder sowie Henning Buchhold vom Wasserstraßen- und Schifffahrtamtes Weser das Wort an sich.
Tourismus in der Region
Die Errichtung der Sperrmauer hat nicht nur ihre Bedeutung im Hochwasserschutz und in der Sicherung der Schifffahrt auf der Weser und dem Mittellandkanal, sondern dient zugleich auch der klimaneutralen Stromerzeugung, der Fischerei, dem Naturschutz und vor allem auch als touristische Attraktion. Die vielfältigen Freizeitaktivitäten zu Wasser laden zum Verweilen in den Sommermonaten ein. Doch diese Talsperre ist noch mehr zu verdanken. Mit den Bauarbeiten ab 1912 wuchs aufgrund der Mitarbeiterzahl (ca. 600) auch die Einwohnerzahl des heute am Fuße liegenden Dorfes Helminghausen und es entwickelte sich der Tourismus und somit auch der Verkehrsverein.
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser sowie uniper boten vielerlei Möglichkeiten am Tag der offenen Tür. Unterhalb der Sperrmauer konnte man während der Rundgänge durch die Talsperre Einblicke in das hundert Jahre alte Werk gewinnen. Mit über 200 Treppen erstreckte sich der Weg durch die Mauer und es wird deutlich, wie viel Wasserdruck diese Mauer aushalten muss und welch ingenieurtechnische Meisterleistung sie ist. In Kürze wird ein solcher Rundgang auch digital verfügbar sein, sodass man im wohligen Heim die Gänge erkunden kann.
Zudem konnte auch das Kraftwerk der Firma Uniper besichtigt werden, wo man eine laufende Turbine bei ihrem Werk beobachten konnte.
Oberhalb der Sperrmauer wurde nicht nur für das leibliche Wohl durch die tatkräftigen Hände der Helminghauser Bevölkerung gesorgt, sondern es gab auch die Möglichkeit, vielerlei Stände zu besuchen. Neben Attraktionen für Kinder, der DLRG, der Wasserschutzpolizei, dem Umweltmobil vom Naturpark Diemelsee und einer Fahrzeugausstellung konnte man sich u.a. auch einen 25kg-schweren Tauchhelm aufsetzen lassen, der noch bis in die 70er Jahre zu Instandhaltungsmaßnahmen genutzt wurde. Des Weiteren gab es zahlreiche Informationstafeln über den Diemelsee und die Diemeltalsperre sowie Vorträge über Bewirtschaftung der Talsperren und die Bedeutung von Bibern im Lebensraum der Diemeltalsperre.
Blicks in Innere der Mauer durch Sichtfenster
Anlässlich des runden Geburtstags schenkte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser der Sperrmauer zum einen ein Sichtfenster, welches auf der rechten Seite der Mauer in den Boden auf einen der Balkone integriert wurde, sodass man in das Innere der Mauer hinunterschauen kann. Zum anderen wurde ein Infoscreen installiert, der aktuelle Informationen über Wasserstand etc. anzeigt. Passend zum Ehrentag konnte auch das neue Wehr am Ausgleichsweiher fertiggestellt werden, sodass nun der Ausgleichsweiher unterhalb des Diemelsees sich langsam wieder füllt und nun auch wieder der Gehweg komplett genutzt werden kann..
Auch wenn der Diemelsee durch den Verlust des Fährschiffes MS Muffert nun auch ein Stück Tradition verlor, ist der Diemelsee und die Sperrmauer jedoch ein Wahrzeichen des Hochsauerlandes. Als Zeichen von Beständigkeit und als Meisterstück deutscher Technik jubiliert sie in diesem Jahr und sie soll weitere hundert Jahre den Wassermassen standhalten.