Brilon. Das wird ein gutes Gespann: Maxi aus Bad Wünnenberg hat seinen künftigen Begleithund Maddox besucht. Leser spendeten für autistischen Jungen.

Sechs Stunden und 500 Kilometer hin bis nach Rostock. Vier Stunden dort gewesen. Glück pur erlebt. Und am selben Tag wieder sechs Stunden und 500 Kilometer zurück nach Bad Wünnenberg. Anders geht es nicht in Corona-Zeiten. Für Maddox ist Maxi kein Weg zu weit. Bis die beiden aber endgültig ein Team werden, muss der Labrador noch ein Weilchen die Hunde-Schulbank drücken. Bis dahin streicht Maxi jeden weiteren Tag in seinem Kalender ab, auf den er 200 Hundepfoten gemalt hat. Jeden Tag eine Pfote abstreichen, und wieder eine und wieder eine...

Viele Menschen berührt

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Die Geschichte des neunjährigen Maximilian Borghoff aus Bad Wünnenberg, der in Brilon zur Schule geht, hat im Dezember sehr viele Menschen berührt? Maxi ist Autist. Und um seinen Alltag zu entspannen, braucht der ganz besondere Junge einen ganz besonderen Begleithund. Der muss ausgebildet werden und kostet dann 28.000 Euro. Viel Geld. 3000 Euro übernimmt die Familie Borghoff. Und den Löwenanteil haben die WP-Leser und -Leserinnen binnen vier Wochen vor Weihnachten an den Rehahundeverein in Rostock gespendet. Es blieb sogar noch Geld für andere Kinder übrig. Seitdem ist klar, dass Maxi seinen Hund bekommt. Und wer sich selbst schon mal ganz doll auf etwas gefreut hat, der mag vielleicht erahnen, wie sehr der kleine Junge diesem Tag entgegenfiebert. Aber es dauert noch. Und um das Warten zu verkürzen, durfte Maxi seine Fellnase besuchen.

„Sitz, Platz und Bitte!“

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„Und jetzt sag: Bitte, bitte!“ Mit großen Augen steht Maxi vor seinem vierbeinigen Freund. Der stellt sich auf Kommando auf die Hinterpfoten und bekommt dafür ein Leckerchen. „Sag ihm: Gut gemacht, brav!“, rät die Trainerin. „Und jetzt sagt ihm: Platz!“ Teambildung nennt man das. Maxi und seine Eltern Melanie und Friedrich Borghoff freuen sich, dass ihr Sohn schon so gut mit dem Hund umgehem kann. Der Labi ist inzwischen ganz schön groß geworden und muss ordentlich büffeln. Nachdem er in einer Pflegefamilie war und nachdem klar war, dass die Finanzierung seiner Ausbildung gesichert sein würde, ist Maddox bei seiner Lehrerin eingezogen. Der Rüde muss für den Alltag von Maxi gut und verlässlich vorbereitet sein. U. a. werden Hund und Kind später beim Spazierengehen über eine Leine miteinander verbunden. Und falls der Junge dann wieder einmal unkontrolliert auf die Straße laufen sollte, wird Maddox stehen bleiben und so seinem zweibeinigen Freund sagen: Bleib! Solche Situationen müssen immer und immer wieder trainiert werden. Und deshalb dauert es auch so lange, bis der Hund in Bad Wünnenberg einziehe kann.

Der erste Gang an der Leine

Maxi und Maddox.
Maxi und Maddox. © wp | privat

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Vor einem halben Jahr haben Maxi und Maddox sich das erste Mal gesehen. Der jetzige Besuch ist daher unheimlich spannend. Wie wird der Hund aussehen? Wird er die Borghoffs wieder erkennen? Maddox hat sich gemacht; er ist ein kräftiger, großer Rüde geworden. „Er ist total freundlich und ich glaube, dass er uns erkannt hat“, sagt Melanie Borghoff. Maxi hat ihn auf jeden Fall erkannt und schon nach wenigen Minuten mit seinem „Eisbären“, so nennt er den flauschigen Labi, gekuschelt. „Die Trainerin hat gesagt, dass Maxi eine sehr gute Art hat, um mit Hunden umzugehen. Wir sind spazieren gegangen, er ist brav an der Leine gelaufen und wir alle hatten ein gutes Gefühl. Im Alltag werde ich eine seiner Haupt-Bezugspersonen sein. Das wird spannend, aber ich freue mich auf die Herausforderung“, sagt Melanie Borghoff.

Noch viele Pfoten abstreichen

Zu Weihnachten hat Maxi von seiner Oma einen Fressnapf mit der Aufschrift „Maddox“ geschenkt bekommen. Der wird noch eine Weile unbenutzt bleiben. „Ich möchte jetzt gar kein Datum nennen und auch der Rehahundeverein will sich noch nicht festlegen. Ich hoffe insgeheim, dass er im Spätsommer zu uns kommen wird.“, sagt Melanie Borghoff.

Dann wird die Trainerin Hund und Familie noch ein paar Tage begleiten. Dann fallen Weihnachten, Ostern und Geburtstag für Maxi auf einen Tag. Er weiß, dass er Geduld haben muss: „Mama, ich befürchte, ich muss den Kalender um 100 Pfoten länger machen.“ Aber dann, dann...