Hochsauerlandkreis. Im Hochsauerlandkreis beruhigt sich die Coronalage seit Monaten langsam. Manche Teststellen schließen. Aber die Infrastruktur bricht nicht ein.

Während im Osten Europas Krieg herrscht und die Nachrichtenlage auch hier beherrscht, gerät das Thema Corona zunehmend in den Hintergrund. Die Inzidenzen sind im Vergleich zu den vergangenen Monaten stark gesunken. Zahlreiche Lockerungen sind mittlerweile in Kraft getreten, so dass kaum noch auffällt, dass eine Pandemie herrscht. Diese Freiheiten beziehen sich auch auf die Testpflichten, die lange den Alltag auch im Altkreis Brilonbestimmt haben. Unter anderem vor Schulbeginn oder stellenweise der Arbeit musste ein negatives Testergebnis vorgezeigt werden. Der Altkreis Brilon hat in der jüngsten Vergangenheit immer wieder auch Testzentren verloren, beispielsweise in Olsberg und Winterberg. Damit bricht die Teststellen-Infrastruktur aber nicht ein.

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40 Teststellen gab es noch im Januar diesen Jahres im gesamten Altkreis Brilon. 46 sind es Mitte Mai laut Auflistung des Hochsauerlandkreises. „Diese Liste wird ständig aktualisiert. Mal kommen neue Anbieter hinzu, andere gehen, vergrößern oder verkleinern sich“, sagt Kreissprecher Martin Reuther. Der HSK ist für die Genehmigung der Teststellen zuständig, aber nicht dafür, dass es sie in ausreichender Menge gibt. Testende Ärzte und Apotheken sind nur anzeigepflichtig. „Unser Ziel ist es, dass wohnortnah in jeder Stadt die Möglichkeit besteht, sich testen zu lassen“, so Reuther. Und das werde auch weiterhin so bleiben.

Nachfrage an Coronatests sinkt deutlich

Karin Schreckenberg entschied sich in diesem Jahr ebenfalls in ihrem Reisebüro Via Soluna in Brilon ein Testangebot vorzuhalten. Gerne hätte sie es eher eröffnet, aber die Bürokratie hatte andere Pläne. Sie stemmt das Angebot vor Ort alleine. „Die Nachfrage ist deutlich zurückgegangen. Jetzt besteht die Klientel aus Leuten, die Verwandte im Altersheim besuchen wollen, ins Krankenhaus müssen oder bei denen es sich um einen Verdachtsfall handelt“, erklärt sie. Ein drastischer Rückgang zu Zeiten, als die Inzidenzen noch deutlich höher waren.

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Eine Verkleinerung oder gar Schließung der Teststelle ist deswegen aber nicht geplant. Schreckenberg erklärt, dass diese mit ihrem Reisebüro verknüpft ist und ohnehin schon „auf kleiner Flamme läuft“. Das wird auch über die nächsten Wochen problemlos so weitergehen können. „Es gibt außerdem noch immer Länder, wo ein negatives Testergebnis bei der Einreise vorgelegt werden muss, daher passt das hier gut.“

Testzentrum in Medebach verkleinert sich

Etwas kleiner geworden ist das Testzentrum im Medebacher CenterParcs, wo Mitte Februar die rekordverdächtige 100.000 Testung vorgenommen wurde. Am 29. Mai 2021 war der Startschuss für das Zentrum im CenterParcs gefallen, das von der Firma Mobile Health Care Logistics (MHCL) mit Hauptsitz in Gummersbach als eines von zahlreichen festen Standorten bundesweit betrieben wird. Mittlerweile ist das Zentrum innerhalb des Parks umgezogen. Insgesamt habe man aber schon festgestellt, dass die Nachfrage nach Tests leicht abgenommen habe.

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Dass Teststellen nicht nur auf eine gewisse Nachfrage angewiesen sind, zeigt auch ein Angebot in der Remmeswiese in Winterberg. Dort planten die Verantwortlichen sogar zu Beginn des Jahres noch eine Erweiterung auf den Weg zu bringen. Die Anfrage war entsprechend groß, die Suche nach Personal lief bereits auf Hochtouren. Uli Schreiner, der die Teststelle leitete, erklärte Anfang Februar noch, dass vor allem Arbeitnehmer das Angebot nutzen würden. Aus den Vergrößerungsplänen wurde aber nichts, wie Michael Sapper, mit Verantwortlich für das Testangebot, erklärt. Da das Grundstück plötzlich anderweitig benötigt wurde, musste die Stelle im April kurzerhand ersatzlos schließen.