Brilon. Für Einzelhändler gilt eine strenge 2G-Regelung. Nachweise müssen kontrolliert werden. Manche Geschäfte bauen kleine Sperren am Eingang auf.
Es scheint ein normaler Mittwoch in Brilon zu sein. Auf dem Markt bieten diverse Händler die unterschiedlichsten Waren an, Besucher stöbern in Ruhe, lassen sich beraten, kaufen ein. Für manche endet der Besuch der Innenstadt damit noch nicht und sie gehen die Bahnhofstraße hinunter für eine kleine Shoppingtour. Soweit so gewöhnlich, aber in den Schaufenstern hängen überall Hinweisschilder: „Für den Eintritt gilt die 2G-Regel - geimpft oder genesen.“ Wer einkaufen will, muss jetzt erst einmal seinen Nachweis präsentieren. Die Kontrollen finden ein Stück weit unterschiedlich statt.
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Was zuerst auffällt: Warteschlangen bilden sich vor keinem Geschäft. Laut Gewerbevereinen im HSK ist das eine Möglichkeit, weil gerade kleinen Geschäften die Möglichkeit fehle, um Sicherheitspersonal zu beschäftigen, damit dieses die Kontrollen durchführt. Bei vielen dieser Einzelhändlern gäbe es auch nicht genug Personal, um jemanden von der Kundenberatung abzuziehen und für die Kontrollen einzusetzen. Wer mitten in einer Beratung steckt, müsse sich entscheiden, ob diese unterbrochen wird oder die Kontrolle warten muss.
Briloner halten sich an 2G-Regel
In der Briloner Innenstadt geht aber alles geordnet zu. Manche Filialen, wie zum Beispiel C&A, haben direkt hinter dem Eingang eine Absperrung errichtet, ob mit Hilfe eines Bandes oder Tisches. So fehlt den Kunden die Möglichkeit einfach in das Geschäft zu gehen und sich umzuschauen. Die 2G-Regelung gilt vorsichtig seit vergangenem Samstag. Allerdings galt bis Dienstag dieser Woche noch eine Übergangsfrist, wo noch kein Geschäftsinhaber etwas falsch machte, wenn er nur stichprobenartig kontrolliert. Wie sich im Gespräch mit diversen Mitarbeitern im Einzelhandel zeigt, werden die Regeln schon seit dem vergangenen Wochenende streng kontrolliert und das stört niemanden.
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„Sie möchten gerne meinen Impfnachweis sehen“, sagt eine Kundin, die dabei ist ein Bekleidungsgeschäft zu betreten. Fix sucht sie noch ihren Ausweis, um ihre Identität zu bestätigen. Die Regeln haben sich herumgesprochen. „Es ist viel Akzeptanz da“, sagt Astrid von Rüden, die das Geschäft „Kleinkariert“ in Brilon betreibt. „Die Leute wissen, dass es wichtig ist und haben sich auf die Regeln eingestellt und halten die Nachweise sofort bereit“, schildert sie ihre Erfahrungen weiter. Sie lässt die Kunden das Geschäft betreten, bevor sie die Kontrollen durchführt. Wegen der kalten Temperaturen draußen. Eine Regelung, die sie schon seit circa einer Woche umsetzt.
Keine Umsatzeinbußen trotz 2G
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim Schuhhaus Wienecke. Inhaber Christian Schmidt erklärt, dass auch bei ihm die meisten Kunden direkt freiwillig ihre Nachweise parat haben und es keine blöden Kommentare zu dem Thema gibt. Wer das Geschäft betritt läuft direkt auf einen Hinweis zur 2G-Regelung zu. Das Personal hat einen guten Überblick und merkt sofort, wenn jemand die Räumlichkeiten betritt. „Die Kunden haben die Nachweise auch alle dabei. Ich merke hier auch keine Umsatzeinbußen deswegen, wie andere das vorhergesagt hatten.“ Viele Händler fürchten, dass durch die Einführung der 2G-Regelung vermehrt nach Waren im Internet Ausschau gehalten wird und der Weg zum Einzelhändler nicht mehr so oft auf sich genommen wird. „Ich habe lieber 2G als 2G plus oder einen weiteren Lockdown. Mit der Regelung kann ich leben.“