Bigge. „Man tau“ - die Bigger Narren nahmen ihren Karnevalsruf wörtlich. Dann mal los - auch wenn es nur digital möglich war.

Bei den Karnevalisten ist gerade jetzt Kreativität und Fantasie gefragt, wo so ein kleiner Virus ihre Möglichkeiten doch ziemlich eingeschränkt hat. In einer Zeit, in der Umzüge und Sitzungskarneval nicht möglich sind, gelang es der Bigger Kolpingjugend gleichwohl, das Narrenvolk des Strunzertals und der Umgebung in die fünfte Jahreszeit zu entführen.

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Allerdings fand die Prunksitzung unter dem Motto „Steh auf, mach laut“ nur digital in den sozialen Netzwerken statt. Und wie im Vorjahr schwang Prinz Stefan II. (Würminghausen), der wohl als der Prinz mit der längsten Amtszeit in die Geschichte des Bigger Karnevals eingehen wird, das Narrenzepter.

Auch wenn alles anders war als sonst, so muss man der Bigger Kolpingjugend mit Koordinator Felix Liesen an der Spitze bescheinigen, dem Narrenvolk einen unterhaltsamen Karnevalsabend mit einer karnevalistischen Zeitreise durch „Klein Berlin“, wie sich Bigge früher gerne genannt wurde, bescheinigen.

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Rückblick auf die vergangenen 15 Jahre

Bekanntermaßen waren Tänze, Sketche und Büttenreden natürlich nicht live möglich, und so gab es einen Rückblick auf die Prunksitzungen der vergangenen 15 Jahre, insbesondere auf 2020 als Karneval noch nach altem Brauch gefeiert werden konnte. Da wurden Erinnerungen wach, als so mancher Kracher der Akteure auf der Bühne die Längshalle zum Beben brachte.

Eigener Karnevalsruf

Träger und Veranstalter des Bigger Karnevals sind normalerweise die St. Sebastian-Schützenbruderschaft und die Kolpingsfamilie.Die Narren haben einen eigenen Karnevalsruf: Statt „Helau“ oder „Alaaf“ heißt es hier „Bigge man tau“.

Nach einem Blick hinter die Kulissen stellten sich zum Auftakt des zweieinhalbstündigen Programms die Junioren- und Seniorengarde sowie die vor einigen Jahren gegründeten Minis im Garde- und auch im Showtanz vor.

Ein wenig alten Bigger Dorfklatsch ließ man aufleben und einige Regenten des letzten Jahrzehnts kamen noch einmal zu Wort. Ein Trüppchen rief die Schwierigkeiten beim Bau der Bieke-Brücke 2015 in Erinnerung, wie so manches, was längst in Vergessenheit geraten ist. Auch die Auftritte des legendären Männerballetts durften nicht fehlen, die stets zu den Höhepunkten der alljährlichen Prunksitzung gehörten.

Aus dem Kuriositäten-Kabinett

Gekonnt wurde das närrische Corona-Treiben vom Karnevals-Oberhaupt Thomas Göddecke vom heimischen Sofa aus und dem Sitzungspräsidenten Felix Liesen kommentiert und moderiert. Der Motor der Bigger Kolpingjugend hatte sich dafür sogar in den tiefen Schnee auf dem Olsberg, dem Ohlenkopf und der Buchhorst gewagt, um durch die Sitzung der ganz besonderen Art zu führen.

Da auch das beliebte Finale, diese Mischung aus Tanz- und Showelementen ausfallen musste, wurde „Die 69. Bigger Prunksitzung“ mit einem Blick aus mit dem karnevalistischen Kuriositäten-Kabinett abgerundet.