Marsberg. Seit Jahren pflegt die Familie Roch aus Marsberg Kontakte in die Ukraine. In diesem Jahr war dort ein Urlaub geplant. Der Krieg ändert ihre Pläne.
Die Hilfsbereitschaft gegenüber den Menschen in der Ukraine ist riesengroß seitdem Russland das Land angegriffen hat. Auch die Familie Roch mit ihrem Altwarenhandel Schrott Michels aus Marsberg möchten den Menschen in dem Kriegsgebiet helfen. „Wir möchten einen Teil zur aktuellen Situation beitragen“, schreibt Mercedez Roch, jüngster Spross der Großfamilie Roch in der Marsberger Facebook-Gruppe und bittet um Spenden. Ganz gezielt auch für befreundete Familien in der Ukraine. Zu ihnen hat die Familie Roch schon seit den 1990er Jahre Kontakt. „Damals haben unsere Eltern Ursula und Jürgen Roch einen Spenden-Trödelmarkt organisiert“, erzählt die 20-jährige Mercedez Roch am WP-Telefon. Die Erlöse des Trödelmarktes gingen an einen Verein, der betroffene Menschen der Tschernobyl-Krise unterstützte.“
Gastfreundliche und herzliche Art der Ukrainer
Neben den finanziellen Erlösen wurden auch Sachspenden gesammelt, die dann in die Ukraine gebracht wurden. Über diesen Verein wurden auch Gastfamilien organisiert, für die Familien auch Tschernobyl. Auch die Rochs nahmen Kinder bei sich auf. „Hierdurch entstand eine tiefgreifende Freundschaft, die bis heute anhält“, so die junge Marsbergerin weiter.
1998 besuchten die Rochs die Familie in der Ukraine. Ihren diesjährigen Urlaub wollten sie eigentlich auch dort verbringen. Mercedez Roch: „Besonders geschätzt haben wir immer die gastfreundliche und herzliche Art der Ukrainer.“ Die Rochs stehen mit ihren Freunden aus der Ukraine per Whats App in ständigem Austausch: „Was sie uns berichten, kann sich kaum einer vorstellen.“ Mercedez Roch stockt die Stimme. Die Familien wohnen 60 Kilometer von Kiew entfernt. Die Männer sind im Krieg. Das jüngste Kind ist sechs Monate alt. „Wir hoffen nicht nur, dass durch den jetzigen Spendenaufruf Kindern, Frauen und Männern aus der Ukraine geholfen wird, sondern auch, dass dieses Leid ein sehr baldiges Ende hat.“
Danke an die Spender
Am Mittwochmorgen machen sich Mercedez Roch und ihre drei Brüder Mirko, Manuel und Michael mit voll bepackten zwei Pkws und einem Anhänger auf den Weg an die ukrainische Grenze. Entweder über Polen oder Rumänien.
Da sie nur geringe Kapazitäten haben, haben sie eine Liste veröffentlicht, von Dingen, die sie mitnehmen möchten, wie Verbandskästen, Desinfektionsmittel, Schlafsäcke, Decken, Dosennahrung, Nudeln, Reis, Babynahrung, Windeln, Wundcreme, Pflegeprodukte, Instantkaffee, Milchpulver, Zucker, Pappbecher, Handtücher und natürlich auch Geldspenden für den weiteren Einkauf an der Grenzregion.
„Sehr, sehr viele Menschen sind unserem Spendenaufruf gefolgt und haben uns die Sachen gebracht. Danke dafür. Wir sind mehr als glücklich“, so Mercedez Roch.