Brilon. Der Ukraine-Krieg sorgt für ein Energie-Problem: Die HSK-Verbraucherzentrale gibt vier Tipps, um im Alltag Energie sparen zu können.
Seit Beginn der Ukraine-Krise hat sich Energie stark verteuert: Gas- und Öl-Preise erreichen aktuell Rekordhöhen und viele Verbraucher wissen nicht, wie sie diese Kosten bewältigen sollen. Preissenkungen sind vorerst nicht in Sicht. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rief vergangene Woche die Frühwarnstufe im Gas-Notfallplan aus und appelliert an die Konsumenten zu sparen. Petra Golly, Leiterin der Verbraucherzentrale Arnsberg – zuständig für den HSK – verrät, welche Tipps unter anderem beim Heizen zu beachten sind. „Viele Verbraucher fragen sich momentan, wie sie ihren Bedarf optimieren können“, so Petra Golly. Aufgrund der hohen Nachfrage habe die Verbraucherzentrale daher ein Konzept entwickelt, mit einfachen mitteln Energie zu sparen.
Tipp 1: Beim Duschen aufpassen
Zuerst sollten alle Haushalte unter der Dusche aufpassen: Ein Duschvorgang verbraucht viele Ressourcen, weshalb die Leiterin und ihr Team einen interaktiven Duschrechner auf ihrer Homepage entwickelt haben. Mit der Angabe von Wassertemperatur, Wassermenge und Duschdauer zeigt der Rechner individuell die Kosten pro Duschgang und pro Jahr an. Außerdem schlägt er Sparmöglichkeiten wie zum Beispiel die Verringerung der Wassertemperatur vor.
Tipp 2: Richtig aufheizen
Auch beim Heizen sind einige Dinge zu beachten: „Das Thermostat auf die höchste Stufe zu drehen, damit der Raum vermeintlich schneller warm wird, ist nicht notwendig“, erklärt die Leiterin der Verbraucherzentrale. Dabei verschwende der Konsument sehr viel Energie und der Raum fühle sich schnell zu heiß an. Stattdessen sei es sinnvoller, eine niedrigere Stufe zu wählen, da die Haushalte pro Grad weniger sechs Prozent an Heizkosten sparen. Der Verbraucher sollte die Heizungen nicht mit Möbeln zustellen, sondern freihalten und entlüften, um die Heizenergie voll auszunutzen.
Tipp 3: Fenster und Außentüren checken
Wenn der Verbraucher in seiner Wohnung eine unangenehme Zugluft spürt, dann kann es sein, dass Außentüren und Fenster undicht sind und damit für Wärmeverluste sorgen. Ein einfaches Blatt Papier leistet dabei Abhilfe: „Lässt sich das Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster herausziehen, dann ist das Fenster nicht dicht genug“, verrät Petra Golly. In dem Fall lassen sich nachträglich Dichtprofile anbringen, die in jedem Baumarkt erhältlich sind.
Tipp 4: Zeitsteuerung nutzen
Gar nicht mehr zu heizen ist jedoch der falsche Weg: Die Außenwände würden abkühlen und ein Risiko für Schimmel mit sich bringen. Stattdessen empfiehlt Petra Golly eine Zeitsteuerung der Heizungsanlage. Nachtabsenkungen der Anlage und im Sommer auch Tagesabsenkungen lassen sich bei jeder Heizung programmieren. „Je schlechter ein Haus gedämmt ist, umso größer ist hierbei das Einsparpotenzial“, so die 53-Jährige.
Auch wenn es laut Bundeswirtschaftsministerium aktuell keine Versorgungsengpässe gibt, seien viele Anrufer bei der Verbraucherzentrale weiterhin ängstlich. „Letztlich können wir nicht abschätzen, wie die Lage sich entwickeln wird“, sagt Petra Golly. Daher sei es umso wichtiger, sich an die Sparempfehlungen zu halten, falls es in Zukunft tatsächlich zu Störungen in der Gasversorgung kommen sollte.