Hochsauerlandkreis. Die Regale im Supermarkt sind leer. Angesichts hoher Sprit-Preise werden einige Autofahrer erfinderisch und tanken Salatöl in ihren Diesel.
In vielen Supermärkten sind die Pflanzenöl-Regale derzeit leergeräumt, zumindest, was die preisgünstigen Öle angeht. Doch statt in den Salat kippen offenbar einige Menschen zurzeit das Öl, das sie in Hamsterkäufen erstehen, in den Diesel-Tank ihres Pkw. Sie wollen angesichts der aktuell sehr hohen Spritpreise beim Tanken sparen. „Das ist keine gute Idee und kann richtig teuer werden. Wir warnen dringend davor“, sagt dazu Michael Froese, Betriebsleiter bei Mercedes Witteler in Brilon.
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Auch er hat schon davon gehört, dass Autofahrer auf diese Weise versuchen, ihre Sprit-Kosten zu reduzieren. Doch er warnt: „Hauptproblem ist die Viskosität, also die Zähflüssigkeit von Salatölen, die viel dickflüssiger als Diesel sind. Speiseöl kann die Dichtungen, Pumpen und Ventile schädigen und zu Motorschäden führen.“ Michael Froese ist sich sicher: „Das, was man vermeintlich dabei einspart, zahlt man hinterher vielfach wieder drauf, wenn es zu einem kapitalen Motorschaden kommt. Das Risiko fährt immer mit. Es ist keine Frage, ob der Motor kaputt geht, sondern lediglich wann es passiert.“
Motorschäden und andere Probleme
Michael Froese erklärt, dass bei den Diesel-Fahrzeugen früher in den 70er/80er Jahren die gelegentliche Verwendung von Speise- oder auch von Heizöl relativ unproblematisch für den Motor gewesen sei. Aber auch dann könne es zumindest im Winter ohne Anpassungen zu Problemen kommen. Für die heutigen Einspritzpumpen aber, die mit extrem hohem Druck arbeiten, seien diese Öle allerdings zu zähflüssig. Deshalb sein Rat: „Auch einen alten Diesel würde ich auf keinen Fall mit Speiseöl betanken.“
Auch der ADAC warnt ganz klar vor solchen Sprit-Spar-Ideen: „Weder Pflanzenöl noch das ebenfalls deutlich preiswertere Heizöl eigenen sich als Alternativen für den Fahrzeugtank.“ Zwar sei Rapsöl beispielsweise im Supermarkt für 1,50 bis 1,80 pro Liter erhältlich, so dass angesichts der aktuellen Dieselpreise eine Ersparnis von 10 bis 25 Prozent drin sei. Dennoch sei Salatöl im Tank „Sparen am falschen Ende“, so der ADAC in einer Pressemitteilung. Nicht nur mit Blick auf mögliche Motorschäden und andere Probleme am Pkw, sondern auch steuerrechtlich könne das Konsequenzen haben.
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Zoll Bielefeld hat bislang keinerlei Verstöße festgestellt
Das bestätigt auch das für unsere Region zuständige Hauptzollamt Bielefeld. Auf unsere Anfrage teilte Pressesprecher Sascha Gawenda mit, dass, wer Pflanzenöl als Kraftstoff verwendet, dies vor Fahrtantritt beim Zoll gemeldet werden müsste, um die dann fällige Steuer zu entrichten. Er stellt klar: „Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, begeht eine Steuerhinterziehung.“ Als Steuersatz käme nach Auskunft des Zollamtes voraussichtlich der für Dieselkraftstoff in Betracht, da die Verwendung in diesem Fall dieselbe ist. Das wären gemäß Energiesteuergesetzes 47,04 Ct. pro Liter. Der Zoll ist berechtigt, im Rahmen von Steueraufsichtsmaßnahmen, entsprechende Kontrollen durchzuführen. „Diesbezüglich sind im Bezirk des Hauptzollamtes Bielefeld aktuell jedoch keinerlei Verstöße festgestellt worden“, so Sascha Gawenda.