Olsberg. Die Großbrände am Feuerwehrhaus und am Aqua in Olsberg haben Spuren hinterlassen. Ministerin Ina Scharrenbach hat sich vor Ort ein Bild gemacht:
Eine große Herausforderung – die Umgestaltung und Modernisierung der Innenstadt – hat die Stadt Olsberg hinter sich. Zwei weitere liegen vor Politik, Verwaltung und Bürgerschaft: Die Folgen der Großbrände im Feuerwehrhaus des Löschzuges Bigge-Olsberg sowie im AquaOlsberg. Das wurde jetzt beim Besuch von Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung, in Olsberg deutlich.
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„Es muss jetzt Schlag auf Schlag gehen.“
Auf Einladung von Bürgermeister Wolfgang Fischer war die NRW-Kommunalministerin in Olsberg zu Gast, um sich ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Ein Großfeuer hatte am 13. September nicht nur das Feuerwehrhaus des Löschzuges – quasi die „Hauptwache“ im Stadtgebiet – so Bürgermeister Fischer – zerstört, sondern auch acht Fahrzeuge beschädigt. „Da haben einige unserer Feuerwehrkameradinnen und –kameraden Tränen verdrückt“, weiß Wolfgang Fischer. Die Ursache des Brandes: Ein technischer Defekt in der Kabine eines Fahrzeuges.
Die Folgen: Schwere Schäden am Feuerwehrhaus; ein Totalschaden am Drehleiterwagen. Während die anderen Fahrzeuge aufgearbeitet werden können, muss ein Drehleiterwagen neu beschafft werden. Ziel der Stadt Olsberg ist es, einen Teil der Fahrzeughalle als „Winterquartier“ wieder nutzbar zu machen. Dafür sollen sowohl Elektrik wie auch Heizung provisorisch wieder hergestellt werden. In den kommenden Wochen soll es so weit sein – Wolfgang Fischer: „Es muss jetzt Schlag auf Schlag gehen.“ Im kommenden Jahr dann könnte dann der Neuaufbau der Fahrzeughalle starten – in einer Form, die den heutigen Ansprüchen an Feuerwehr-Arbeit entspricht. Gemeinsam mit Stadtbrandinspektor Marc Stappert würdigte Wolfgang Fischer die Unterstützung der heimischen Firmen, die Flächen für die Feuerwehr-Fahrzeuge bereitgestellt hatten, aber auch die Hilfe von HSK und Nachbarkommunen bei der Bereitstellung von Ersatzfahrzeugen und persönlicher Schutzausrüstung: „Das zeigt de Solidarität in der kommunalen Familie.“
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AquaOlsberg im Frühjahr 2022 wieder öffnen
Genau einen Monat später musste die Wehr ausrücken, um den Großbrand im Sauna-Bereich des AquaOlsberg zu löschen. Knapp 90 Bad-Besucher konnten evakuiert werden; der Sauna-Bereich der Sauerlandtherme ist völlig zerstört, Sole- und Freizeitbad sind in unterschiedlicher Weise beschädigt. Ziel sei es, erläuterte Bad-Leiter Johannes Butterweck, Teile des AquaOlsberg möglichst im Frühjahr 2022 wieder in Betrieb zu nehmen. Viel Lob gab es von Feuerwehr und Betroffenen für die sehr schnelle und gut organisierte Evakuierung des Bades – Johannes Butterweck: „Unser Team übt so etwas regelmäßig.“
Dass man in Olsberg Groß-Projekte „kann“, wurde beim Rundgang durch die Innenstadt und den Kneipp ErlebnisPark deutlich. Bei der Umgestaltung der Verkehrsflächen und der innerstädtischen Grünanlagen sei es neben der Funktionalität vor allem um Aufenthaltsqualität gegangen, so Bürgermeister Fischer. Das konnte auch Tina Mettner, Co-Vorsitzende des „Fachwelt Olsberg“, bestätigen: „Olsberg hat sich gemacht.“ In Zahlen: Mit den energetischen Maßnahmen an den Schulen sind hier rund 10 Mio. Euro investiert worden. Neben einem städtischen Eigenanteil von 6 Mio. Euro und Anliegerzahlungen von 200.000 Euro sind Städtebau-Fördermittel von 3,8 Mio. Euro geflossen. An privaten Folgeinvestitionen hat es bislang 9 Mio. Euro gegeben, rechnete Bürgermeister Fischer vor – weitere rund 20 Mio. Euro werden noch folgen – vor allem durch den geplanten Convivo-Wohnpark auf dem Gelände des früheren Olsberger Krankenhauses. Wolfgang Fischer: „Hier hat sich die Städtebauförderung mehr als gelohnt.“ Auch für die nächsten Jahre will die Stadt Olsberg weitere Fördermittel beantragen – eine Botschaft, die Ministerin Scharrenbach aufmerksam mitnahm.
Doch nicht nur „im Großen“ konnte das NRW-Heimatministerium in Olsberg helfen: Wie Tina Mettner berichtete, erhält die Fachwelt Olsberg 5.000 Euro aus dem Landesprogramm „Neustart miteinander“ zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die Mittel sollen in die Umsetzung des Weihnachtsmarktes vom 17. bis 19. Dezember fließen - ein Projekt, mit dem der heimische Einzelhandel nach Zeiten des Corona-Lockdowns wieder Flagge zeigen möchte.