Brilon. So jung und schon so engagiert: Ein Briloner Geschwisterpaar startet eine Hilfsaktion für die Flutopfer.
Deutschlandweit werden Spenden für die Betroffenen der Flutkatastrophe gesammelt. Wer jedoch denkt, die Initiativen kämen nur von Erwachsenen, der liegt falsch. Lea und Benjamin Klaholz, neun und acht Jahre alte Geschwister aus Brilon, verkauften selbstgebastelte Armbänder und Schlüsselanhänger, um mit den Einnahmen die Krisengebiete zu unterstützen.
Die Idee, selber Spenden zu sammeln, kam den beiden am Samstag vor einer Woche. „Unsere Schule hat Popcorn verkauft und dann wollten wir auch was unternehmen“, erklärte der achtjährige Benjamin. Er und seine neunjährige Schwester Lea hatten zuhause noch ein Bastelset von Paracord und so starteten sie mit dem Verkauf von fünf Armbändern und drei Schlüsselanhängern auf dem Grundstück der Familie an der Straße.
Bastelsets nachbestellt
Aus dieser ersten Geschäftsidee wurde dann schnell eine große Aktion: Das Engagement der beiden sprach sich im Familien- und Bekanntenkreis so schnell herum, dass die Kinder ihre Produkte immer wieder nachlegen mussten, weil sie so schnell ausverkauft waren. „Wir saßen abends immer lange daran, neue Schlüsselanhänger und Armbänder fertig zu machen“, so Mutter Marina Klaholz. Nach kurzer Zeit habee sie schon neue Bastelsets im Internet bestellt, da den Kindern das Material ausging. Die Geschwister fertigten ihre Produkte sogar auf Bestellung mit besonderen Wünschen und boten ihren Kunden Freundschaftspreise an.
Basteln für guten Zweck
Mit dem Verkauf von selbstgebastelten Armbändern und Schlüsselanhängern wollten Lea und Benjamin Klaholz die Betroffenen der Hochwasser-Katastrophe unterstützen.Durch ihre Aktion konnten die Geschwister bei der Sparkasse HSK 205 Euro an den Briloner Spendenfonds einzahlen.
Weil mittlerweile genug Sachspenden vorhanden sind, hatten Lea und Benjamin sich das Ziel gesetzt, 50 Euro zu sammeln. Ihre Erwartungen wurden sogar übertroffen: Sie konnten ungefähr 30 Armbänder und 40 Schlüsselanhänger für je zwei bis drei Euro verkaufen und haben damit in einer Woche 205 Euro eingenommen.
„Viele Leute waren sehr spendabel und haben mehr bezahlt, als sie mussten“, erzählt Michael Klaholz. Die Eltern hätten zuerst gar nicht damit gerechnet, dass die Aktion so gut ankommt und dass sie ausschließlich positive Resonanzen erhalten. „Man merkt, dass die Kinder die Not verstehen und ihre gelungene Leistung macht uns total stolz“, so der Vater. Und Mutter Marina Klaholz meint: „Wir bewundern auch ihr Durchhaltevermögen, über Tage mehrere Stunden an der Straße auszuharren.“
Anreiz für andere Kinder zum Nachmachen
Am vergangenen Wochenende verkauften die Geschwister noch weiterhin ihre selbst gemachten Armbänder und in dieser Woche wurde das eingenommene Geld dann bei der Sparkasse an den Briloner Spendenfonds eingezahlt. Familie Klaholz hofft, weitere Kinder mit ähnlich tollen Ideen animieren zu können, die Flutopfer zu unterstützen.