Brilon. Die neue Serie „Schöner Wohnen“ der WP Brilon gibt Tipps, wie man das eigene Zuhause aufwerten kann. Heute: Wie man Kunst daheim integriert.
Corona hat uns zu Stubenhockern gemacht – und viele Menschen haben die Zeit genutzt, ihr Zuhause aufzuwerten, zu renovieren oder umzugestalten. In der neuen Serie der WP Brilon„Schöner Wohnen“ geben Experten Tipps, wie man mit kleinem Effekt große Veränderung bewirken kann. Hier dreht sich alles um Innendekoration, Kunst und Raumgestaltung.
Beton wird nicht nur auf der Baustelle verwendet - Kunst ist angesagt
Wer glaubt, Beton wird nur auf der Baustelle verwendet, der liegt falsch. Ob Mayalichter, Stelen, Dekoschalen oder Leuchtkugeln -Daniela Osthoff gestaltet mit Beton alles, was das Herz begehrt. In ihrem Kreativen Kunstideenatelier in Hoppecke lässt sie ihrer Kreativität freien Lauf und bietet Workshops an. Die zweifache Mutter erzählt von ihrer Arbeit und gibt Tipps, wie man Kunst am besten in die Wohnung einbinden kann.
Das Kreative Kunstideenatelier entstand im August 2018: „Ich war eigentlich schon immer kreativ“, so Daniela Osthoff. Während ihrer Elternzeit bildete sie sich zur Kunsttherapeutin und Kreativpädagogin weiter und lernte dort den Umgang mit Beton kennen und lieben. „Beton ist vielseitig einsetzbar und wenn mir ein Stück kaputt geht, bringe ich es zur Bauschuttdeponie und es wird dem Kreislauf wieder hinzugefügt“, erklärt die Kreativpädagogin. Seither entwickelt sie daraus die verschiedensten Dekostücke und bietet auch Workshops an: Kleine Gruppen von bis zu sechs Personen können sich bei ihr melden und unter ihrer Anleitung Kunst aus Beton gestalten. Zusätzlich bietet sie für Kindergeburtstage Rohlinge an, die die Kinder dann selber bemalen können. Neue Ideen kommen der zweifachen Mutter während der Arbeit meist von ganz alleine. Da sie auch auf individuellen Wunsch Bestellungen umsetzt, konnte sie unter anderem schon eine Grabplatte für eine Katze, Familienmännchen mit Namen und Kerzenhalter für eine Kommunion gestalten. Je nach Jahreszeit wechseln ihre Angebote: Diesen Sommer sind zum Beispiel Schützenfestfiguren der Renner. „Die Schützenfestmännchen waren eigentlich nur für den Eigenbedarf, aber dann sind immer mehr Leute aus dem Dorf darauf aufmerksam geworden“, sagt Daniela Osthoff. So ergeht es der gelernten Erzieherin oft: Durch Mund-zu-Mund Propaganda und Empfehlungen hat sie Kunden aus ganz NRW.
Nebenberuflich arbeitet die Künstlerin in Marsberg
Nebenberuflich arbeitet die Kunsttherapeutin zwei Vormittage die Woche in der LWL-Klinik in Marsberg. Dort ist sie in einer Wohngruppe tätig und hilft den Patienten im Bereich Beschäftigung und Motivation, indem sie zum Beispiel mit ihnen bastelt. „Die Arbeit dort ist mir total wichtig, weil mir die Patienten so am Herzen liegen“, verrät Daniela Osthoff. So könne sie einen Teil dazu beitragen, dass es ihnen Schritt für Schritt besser geht. Um von dieser Arbeit wieder zur Ruhe zu kommen und Zeit für sich zu haben, sei das Gestalten mit Beton ein Ausgleich für sie.
Auch Daniela Osthoff machte die Pandemie einen Strich durch die Rechnung: Workshops mussten aufgrund der Kontaktbeschränkungen ausfallen und Bestellungen konnten nicht mehr abgeholt werden. Daher kam ihr im Frühjahr 2020 die Idee, Selbstbedienungsschränke einzuführen: Neben dem Haus und in der Garage stehen seither die fertigen Produkte in offenen Regalen. „Interessierte können ganz einfach vorbeikommen und sich meine Kunst anschauen“, so die Kunsttherapeutin. Wer etwas gefunden hat, das ihm gefällt, legt den entsprechenden Betrag in eine Kasse. Die Resonanzen sind durchweg positiv: „Die Selbstbedienungsschränke werden gut angenommen und ich muss regelmäßig Produkte nachlegen“, sagt sie.
Kunst in der Wohnung? Nicht überfrachten
Um Kunst am besten in seine Wohnung zu integrieren, empfiehlt die Hoppeckerin nicht zu viele Materialien auf einmal zu nutzen. „Man sollte darauf achten, seine Wohnung nicht zu voll zu stellen, weil der Raum sonst überfüllt und eng wirkt“, so Daniela Osthoff. Beim Dekorieren versucht sie außerdem nicht mehr als drei Farben zu mischen, ganz nach dem Motto „Weniger ist mehr“. Deshalb sei Zementoptik so praktisch: „Meine Deko aus Beton ist schlicht und lässt sich daher überall integrieren“, erklärt sie.