Altkreis. Die Fahrradbranche boomt, kämpft aber mit Liefer-Engpässen. Wir haben nachgefragt: So sieht die Situation im Fahrrad-Handel in Brilon aus.
Radfahren liegt voll im Trend. Vor allem bei E-Bikes gibt es einen Boom. Doch manch ein Radfan braucht Geduld, wenn er sein Wunschfahrrad kaufen möchte. Briloner Fachhändler erzählen, wie die Situation vor Ort ist und warum es sich lohnt, beim Kauf ein bisschen flexibel zu sein.
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Lieferengpässe
Johannes Schröder ist Inhaber des E-Bike-Stores in der Strackestraße in Brilon. Der 39-Jährige arbeitet bereits seit 2001 in der Fahrradbranche und hat 2018 sein eigenes E-Bike-Fahrradgeschäft in Brilon eröffnet. Er erzählt, dass er bereits seit Beginn der Corona-Pandemie mit Lieferengpässen zu tun hat. Damals fehlen vor allem Ersatzteile, die täglich gebraucht werden wie zum Beispiel Bremsbeläge, Reifen, Schläuche etc..
Inzwischen habe sich die Situation mit Blick auf diese Teile aber etwas verbessert. „Ein Problem gibt es jetzt aber bei den Komplett-Rädern“, berichtet Johannes Schröder. Seiner Einschätzung nach gibt es vor allem deshalb Lieferprobleme, weil die meisten Rahmen und Anbauteile aus Asien kommen, aber zum Beispiel Shanghai oder Shenzhen eine Null-Toleranz-Strategie bei Corona verfolgen.
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Wartezeiten
Der Briloner Fachhändler betont, dass er natürlich weiterhin eine gute Auswahl an E-Bikes im Geschäft habe. Wenn jemand aber ein ganz bestimmtes Pedelec haben möchte, das bestellt werden muss, dann werde es schon schwieriger. Seine Erfahrung: „Wer ein Rad haben möchte, kann spontan Glück haben, dass er ein passendes E-Bike findet. Ansonsten gibt es Wartezeiten und man kann in der Regel keine Zusage geben, wann es geliefert wird. Es gibt kaum noch ein Lieferant einen Termin an.“ Johannes Schröder rät deshalb allen Kunden, die nicht auf unbestimmte Zeit warten möchten, vielleicht auch mal einen Kompromiss beim Fahrradkauf einzugehen, zum Beispiel mit Blick auf die Wunschfarbe.
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Große Nachfrage
Was Lieferengpässe angeht, macht auch Fahrrad Neumann/Liquid-Life ganz ähnliche Erfahrungen. Aufgrund von Material-Engpässen gebe es schon seit Beginn der Corona-Pandemie Lieferschwierigkeiten, berichtet Verkaufsleiterin Maria Mikutta. Gleichzeitig sei die Kunden-Nachfrage sehr hoch. Vor allem während der Lockdown-Zeiten habe es einen richtigen Rad-Boom und auch eine massive Nachfrage nach Indoor-Trainingsangeboten gegeben.
Als größeres Unternehmen habe man in schwierigen Zeiten wie diesen natürlich den Vorteil, dass man mit vielen Lieferanten zusammenarbeite. Dieses breite Spektrum wirke sich positiv aus: „Trotz der aktuellen Engpässe haben wir eine große Auswahl an Fahrräder in jeder Preisklasse und in jeder Kategorie und Größe vorrätig. Unser Lager ist gut gefüllt. Die Auswahl ist groß. Das liegt auch daran, dass wir sehr genau beobachten, was auf dem Markt passiert und dementsprechend mit Weitsicht einkaufen.“
Angesichts der aktuellen Situation räumt auch Maria Mikutta ein, dass die Kunden teilweise Abstriche machen müssen, wenn sie ganz konkrete Wünsche haben oder auf einen bestimmten Hersteller festgelegt sind: „In Einzelfällen kann es dadurch zu langen Wartezeiten kommen.“
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