Altkreis. Die „Freien Wähler“ haben sich im Vorfeld der Landtagswahl 2022 regional vernetzt und einen Direktkandidaten aus Brilon nominiert.

Die „Freien Wähler“ wollen als Partei bei der Landtagswahl am 15. Mai 2022 antreten. Deshalb hat sich jetzt die Bezirksvereinigung Südwestfalen gegründet. Fest steht außerdem, wer als Direktkandidat für den Wahlkreis 125 Hochsauerland II antreten wird: Jörg Hunold aus Brilon wurde bei einer Mitgliederversammlung in Olsberg gewählt.

Thema: Abschaffung der Straßenbaubeiträge

Der 49-Jährige lebt mit seiner Familie in Brilon, er ist als Gerichtsvollzieher beim Amtsgericht Brilon beschäftigt und war auch bereits bei der Kommunalwahl 2020 für die Freien Wähler in Brilon angetreten.. Er macht deutlich, dass die Wurzeln der Freien Wähler in der Kommunalpolitik liegen. „Wir wollen für die Bürger und Bürgerinnen da sein und eine unabhängige Politik mit Sachverstand machen“, erklärt Jörg Hunold im Gespräch mit der WP.

Jörg Hunold trat bei der Kommunalwahl 2020 für die Freien Wähler in Brilon an. Jetzt kandidiert er für den Landtag.
Jörg Hunold trat bei der Kommunalwahl 2020 für die Freien Wähler in Brilon an. Jetzt kandidiert er für den Landtag. © Unbekannt | FWG Brilon

Die Politikverdrossenheit sei momentan extrem. Deshalb sei es wichtig, eine demokratische Alternative zu bieten. „Unser Ziel ist es, bei der Landtagswahl über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen und im Landtag mit zu arbeiten“, so Hunold.

Wichtige Themen für die Freien Wähler seien die Abschaffung der Straßenbaubeiträge für die Bürger/innen und die „Sicherstellung der Grundversorgung auf dem Land“. Da es bisher die Freien Wähler nur auf Landesebene gegeben habe, sei es nun ein wichtiger Schritt, sich auch regional zu organisieren und zu vernetzen.

Gründungsversammlung

Die neu gegründete Bezirksvereinigung umfasst die Kreise Soest, HSK, Siegen-Wittgenstein, Olpe und den Märkischen Kreis. Die Gründungsversammlung fand in Soest statt. Als Vorsitzender wurde Thorsten Scheen aus dem Kreis Olpe einstimmig gewählt. Stellvertretende Vorsitzende sind Marion Linde (Kreis Siegen-Wittgenstein) und Christian E. Wolf (Kreis Soest). Geschäftsführerin ist Sabrina Dieckmann (Märkischer Kreis.

Das Amt des Kassierers hat Jörg Hunold aus Brilon übernommen. Außerdem ist aus dem HSK Sebastian Vielhaber im Vorstand des Bezirksverbandes vertreten .„Für unsere noch junge Partei war die Gründung von Bezirksvereinigungen ein wichtiger Schritt. Nur so werden wir unsere Partei für zukünftige Aufgaben weiter stärken und dafür sorgen, dass auch der Hochsauerlandkreis bei der NRW-Landtagswahl im kommenden Jahr gut aufgestellt sein wird“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bezirksvereinigung Südwestfalen.

Nach eigenen Angaben stehen die Freien Wähler für eine „wertkonservative, liberale und sozial ausgewogene Politik der Mitte“ und sehen sich als „bürgerliche Alternative zu den sogenannten Volksparteien.“ Ökologie und Ökonomie seien kein Widerspruch, sondern Ansporn.

Kritik: Kommunen stark belastet

Die Partei „Freie Wähler“ verstehe sich auch als Interessenvertreterin der Städte und Gemeinden und wolle deren Fürsprecher im Landtag NRW sein: „Denn durch immer mehr Aufgaben werden die Kommunen finanziell und personell stark belastet, sodass nicht nur wir das aus dem Grundgesetz und der Landesverfassung resultierende Konnexitätsprinzip als gefährdet ansehen. Vielen Kommunen fehlt hierdurch sprichwörtlich die Luft zum Atmen“, so die Einschätzung der Bezirksvereinigung.

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Bei der Landtagswahl 2022 in NRW ist das Wahlgebiet in 128 Wahlkreise unterteilt. Im HSK gibt es zwei Wahlkreise: Der Wahlkreis „124 Hochsauerlandkreis I“ umfasst Arnsberg, Eslohe, Schmallenberg und Sundern, der Wahlkreis „125 Hochsauerlandkreis II“ den Altkreis Brilon (Marsberg, Brilon, Olsberg, Winterberg, Hallenberg und Medebach) plus Bestwig und Meschede.