Brilon.. Sechs Jahre nach dem verhererenden Okan „Kyrill“ ist klar: Die angerichteten Schäden sind bewältigt, sagte Dr. Gerrit Bub. Trotzdem kommt auf die Fachleute aus der Fortwirtschaft noch einiges an Arbeit zu.
„Kyrill ist bewältigt.“ Das stellte Dr. Gerrit Bub, Chef des Briloner Stadtforstes, Mittwochabend bei der Präsentation des Wiederbewaldungsplanes 2014 im Ausschuss für Forst, Umwelt und Landwirtschaft mit. Rund 1000 ha Wald hatte der Monster-Orkan im Januar 2007 umgelegt; für weitere Kahlflächen sorgten die Stürme „Emma“ (2008), „Xynthia“ (2010) und „Andrea“ (2012). 942 ha hat der Stadtforst bereits wieder aufgeforstet.
Im kommenden Jahr sind lediglich noch Nachbesserungen notwendig, um die Folgen von Witterungs- und Wildschäden aufzuarbeiten. Sonst könnte der Landesbetrieb Wald und Holz unter Umständen Fördermittel zurückfordern.
Auf rund 52 ha sind diese Arbeiten nötig. Kostenpunkt: rund 96 700 Euro. Davon entfallen 21 000 Euro auf den Erwerb der Pflanzen und rund 63 000 Euro auf Unternehmerkosten.
In welchem Umfang der Forstbetrieb das eigene Personal für die Pflanzungen wird in Anspruch nehmen können, lasse sich derzeit nicht sagen. Dafür stehe - so Dr. Bub - nur ein „enges Zeitfenster“ zur Verfügung. Es komme auf die Länge des Winters an und auf die Entwicklung des Holzmarktes. Das Forst-Personal sei auch beim Winterdienst eingespannt. Zudem habe der Einschlag angesichts der hohen Preise Priorität.
Und das steht im kommenden Jahr an:
Revier Schellhorn-Borberg: 5750 Bäume auf 1 ha;
Revier Madfeld: 1350 Bäume auf 1 ha;
Revier Niederwald-Wünnenbecke: 6250 Bäume auf 3 ha;
Revier Scharfenberg-Altenbüren: 28 400 Bäume auf 7 ha;
Revier Dreis-Hammerkopf: 27 500 Bäume auf 40 ha, davon 3 ha Neukultur.
Für Schutzmaßnahmen will der Forstbetrieb rund 10 000 Euro aufwenden. Mit 10 Euro pro ha seien die Jagdpächter in der Pflicht. Dr. Bub: „Wir sprechen mit den Jägern, wie die Schutzmaßnahmen umgesetzt werden sollten.“ Das können die Pächter z.B. auch selbst erledigen.
Bisher habe die laut Dr. Bub „ökologisch ausgewogene und betriebswirtschaftlich sinnvolle“ Wiederauforstung der Kyrill-Flächen rund 2,3 Millionen Euro gekostet.
Erfreut zur Kenntnis nahm der Ausschuss das vorläufige Jahresergebnis des Stadtforstes. 881 527,34 Euro standen am 18. November in den Büchern. Dieter Henke, CDU: „Knapp 900 000 Euro Gewinn bei 2,7 Millionen Euro Umsatz - davon träumen viele Unternehmen.“