Brilon/Olsberg/Winterberg. Die Zeit der kostenlosen Corona-Tests endet. Knapp 900.000 wurden bislang im HSK durchgeführt. Was kostet künftig ein Test und wer gibt auf?
Ab Montag, 11. Oktober, ist die Zeit der kostenlosen Corona-Schnelltests auch im HSK vorbei. Grund dafür ist, dass die meisten Menschen mittlerweile geimpft sind. Eine dauerhafte Finanzierung durch den Steuerzahlen sei dadurch nicht mehr gegeben, heißt es.
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Aktuell gibt es noch 106 Teststellen in der Region, sagt der Pressesprecher des HSK, Jürgen Uhl. Zwar ginge die Zahl der aktiven Teststellen schon seit einiger Zeit stetig zurück, doch ein großes Teststellensterben aufgrund der neuen Kostenregelung sei derzeit nicht festzustellen, sagt Uhl. „Wir können im Moment nicht sagen, welche Auswirkung die Regelung auf die Standorte hat. Im Moment sieht es aber so aus, dass die meisten aktiv bleiben“, so der Pressesprecher. In dieser Woche habe es erst eine Abmeldung gegeben.
Bis zu 6000 Tests pro Tag in Spitzenzeiten
Die ersten Bürgertests starteten am 15. März 2021. Insgesamt hätten sich bis heute 890.522 Leute im HSK testen lassen. Zu Spitzenzeiten hätte es mehr als 6.000 Tests am Tag gegeben, so Uhl. „Jetzt liegt die Zahl weit darunter“, sagt er.
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„Wir werden auch weiterhin Bürgertests anbieten“, sagt Ludwig Merz, der unter anderem für die Teststelle Bahnhof Hoppecke in Brilon zuständig ist. Der Standort wird von der Firma Hoppecke Batterien betrieben. Ab Montag wird dann ein Test für die Bürger zwölf Euro kosten. Für die Mitarbeiter des Unternehmens bleiben die Coronatests kostenfrei.
Die Test-Zahlen dort blieben weiterhin konstant, sagt Merz. Und das trotz immer höherer Impfquoten. Im Schnitt würden dort seit der Eröffnung im Juli um die 30 Tests durchgeführt. Bis zum 31. März 2022 soll das Angebot weiterhin bestehen bleiben. „Wenn das Interesse doch einmal einbrechen sollte, müssen wir uns das dann natürlich noch mal überlegen“, sagt Merz.
Zwölf Euro wird auch ein Test am Oversum in Winterberg kosten. Das sagt der Geschäftsführer der Winterberg Touristik, Winfried Borgmann, die das Testcenter betreibt. „Ich rechne damit, dass der Andrang bei der Teststelle immer weniger wird“, sagt Borgmann. Trotzdem kämen noch täglich zwischen 50 bis 80 Bürger. Im August seien es circa 5.000 gewesen. Im September dann noch 3.000 Testwillige.
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Man wolle das Angebot weiterhin aufrecht erhalten. „Es kommen ja nicht nur Ungeimpfte zu uns, sondern auch Menschen die auf Nummer sicher gehen wollen, um niemanden anzustecken. Außerdem gibt es ja auch hin und wieder Impfdurchbrüche“, sagt Borgmann. Nur der Zeitaufwand sei jetzt etwas höher, da die Bearbeitung nun länger dauern dürfte.
Olsberger Teststelle schließt
Dagegen wird Stefan Erber seine Drive-In-Teststelle in Olsberg am kommenden Montag, 11. Oktober, schließen. „Der Testbedarf ist dermaßen runtergegangen, dass wir gerade mal die Betriebskosten decken können. Das lässt sich für mich wirtschaftlich nicht mehr darstellen“, sagt Erber. Auch der erhöhte Aufwand, beispielsweise durch ein Kassen- und Kartensystem sei für ihn nicht mehr machbar, sagt er.
Zu Spitzenzeiten hätten er und seine Mitarbeiter täglich 400 Tests durchgeführt. Jetzt seien es deutlich weniger. Darüber ärgert er sich aber nicht: „Als ich mit dem Projekt gestartet bin, wollte ich es den Menschen ermöglichen, sich wieder zu treffen. Doch jetzt hatte jeder die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Und das sollten man auch tun“, sagt der Krankenpfleger, der nun wieder in einen Beruf zurückkehrt.
Weitere Fakten
Ungeimpfte brauchen ein negatives Testergebnis, um z.B. Zutritt zu Veranstaltungen, Restaurants oder auch Schwimmbädern zu erhalten. Dort gilt in den meisten Fällen die 3G-Regel. Meist wird ein Schnelltest anerkannt, nur selten ist ein PCR-Test nötig.
Mit Start der Herbstferien fallen verbindliche Tests an Schulen für die Kinder und Jugendlichen weg. Sie gelten dann nicht mehr automatisch als getestet und brauchen ab Montag, 11. Oktober, einen negativen Test, wenn sie an Ferienfreizeiten teilnehmen oder Hotels, Restaurants, Kinos oder Diskos betreten möchten. Minderjährige müssen für die Tests allerdings nichts zahlen.
Weiter Anspruch auf einen kostenlosen Test haben Kinder unter 18 Jahren, die einen Nachweis durch Personalausweis, Schülerausweis oder ihre elektronische Gesundheitskarte erbringen können. Aber auch Schwangere mit ärztlichem Attest oder dem Nachweis über den Mutterpass sind von der Zahlpflicht ausgenommen. Gleiches gilt auch für Personen, die aus medizinischen Gründen nicht gegen Corona geimpft werden können. Hier ist der Nachweis über ärztliches Attest zu erbringen. Ebenfalls kostenlos sind Test für Personen, die sich in Quarantäne befinden, wenn die Testung zur Beendigung der Quarantäne dient.