Brilon. Nachfrage hoch, Angebot klein: Die SPD Brilon will das Vergabe-System für städtische Bauplätze für Häuser neu gewichten. Wer Vorteile haben soll:
Wer sich ehrenamtlich in seinem Heimatdorf engagiert, soll künftig bei der Vergabe der raren städtischen Bauplätze in Brilon bevorzugt werden. Außerdem sollen bei einer Anfrage „mögliche Verbindungen der Bewerber zu dem jeweiligen Dorf berücksichtigt“ werden.
Die SPD-Ratsfraktion hat den Antrag gestellt, die Kriterien zur Vergabe von Bauplätzen aus dem städtischen Bestand zu überarbeiten und eine individuell auf die Orte anwendbare Entscheidungsgrundlage aufzustellen, denn: „Die Vitalität unserer Dörfer und deren Lebenswert ist stark abhängig von - zunehmend jungen - Menschen, die sich dort für die Dorfgemeinschaft engagieren“, heißt es in dem von Fraktionssprecher Hubertus Weber und Fraktionsgeschäftsführer Heinz-Gerd Gehling unterzeichneten Antrag.
Bisher gibt es für die Vergabe von städtischen Bauplätzen einen aus vier Kriterien bestehendes Punkte-System. Einen Punkt erhält ein Kauf-Interessent, wenn er seinen Hauptwohnsitz in Brilon oder den Ortsteilen hat oder früher wenigstens zehn Jahre hier gelebt hat. Ebenfalls einen Punkt gibt es für einen Arbeitsplatz in Brilon. Und auch eine Ehe oder Lebenspartnerschaft schlägt sich mit einem Punkt nieder. Ein weiterer Punkt ist drin, wenn im Haushalt bereits ein Kind vorhanden oder erwartet wird. Bei zwei und mehr Kindern gibt es sogar zwei Zähler.
Aktuell 25 städtische Bauplätze verfügbar
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Angesichts der hohe Nachfrage nach Bauplätzen geben die Kriterien „nicht ausreichend den erforderlichen Raum, den eine örtliche Weiterentwicklung braucht.“
Wie berichtet, arbeiten Verwaltung und Politik zurzeit die von einem Dortmunder Fachbüro erstellte Wohnbauland-Analyse auf. Deren zentrales Thema ist die Ausweisung von Bauland in der Kernstadt und in den 16 Ortsteilen. Die Gutachter haben in ihrer Untersuchung die Attraktivität der Ortschaften anhand der seit Jahren beobachteten Nachfragesituation aufgeführt.
Das Immobilienportal der Stadt Brilon zeigt die derzeit verfügbaren Baugrundstücke im gesamten Stadtgebiet auf. Dort können auch private Eigentümer ihre Bauplätze anbieten. Die Stadt selbst verfügt laut diesem Portal derzeit noch in fünf Ortschaften über insgesamt 25 Bauplätze: Sieben in Hoppecke, zehn in Madfeld, sechs in Messinghausen sowie je einen in Alme und und Brilon-Wald.
Größtes Kontingent in Hoppecke
In Hoppecke befinden sich sechs in der Wilhelm-Mund-Straße, und einer in der Dominitstraße; sie reichen von 415 Quadratmeter, die für 17.571 Euro zu habe sind, bis zu 28.507 Euro für einen 713 qm großen Bauplatz.
In Madfeld liegen neun Plätze am Eggekopp und einer in der Straße Auf der Egge, hier reicht die Spannne von 407 qm für 16.893 Euro bis 897 qm für 32.857 Euro.
In Messinghausen verfügt die Stadt An der Mühlentrift über sechs Plätze - hier geht es bei 19.230 Euro für 824 qm los und endet bei 30.557 Euro für 1005 qm.
Im Speckwinkel in Alme ist ein 486 qm Bauplatz für 37.346 Euro zu haben, in Brilon-Wald wäre man mit 22.475 Euro für 899 qm dabei.