Olsberg/Bestwig. In Testzentren des HSK können Menschen Schnelltests erhalten, um das Corona-Infektionsgeschehen einzudämmen. Eine Kollegin hat das ausprobiert:

Es kitzelt kurz in der Nase, die Augen tränen ein bisschen und - fertig. Dafür weiß ich nach einer Viertelstunde im Bürgertreff Bestwig, dass ich Corona negativ laut „Hotgen Biotech“-Antigentest“ bin. So steht es auf einem Schreiben, das ich mitbekomme. Und es ist – wenn auch nur für den Moment – ein gutes Gefühl, mit dem ich rausgehe. Noch dazu bleibt mir und meiner Familie fürs Erste Quarantäne erspart, in die wir andernfalls müssten, bis ich das Ergebnis eines weiteren PCR-Tests hätte.

HSK koordiniert die Testungen

Seit vergangenen Montag koordiniert der HSK die Testungen. Von den 3260 Tests, die bis zum Donnerstagabend durchgeführt wurden, fiel rund ein Prozent (30 Fälle) positiv aus, so HSK-Pressesprecher Martin Reuther.

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Warum ich zum Test gegangen bin? Zwei Kinder im Wechselunterricht an verschiedenen Schulen, ein paar berufliche Präsenzmeetings und noch ein Besuch beim Optiker. Diese Woche hatte es in sich, was Kontakte angeht. Alles mit Maske, Abstand und Desinfizieren bzw. Lüften und dennoch fühle ich mich unwohl angesichts steigender Corona-Zahlen. Kann ich was dagegen tun? „Mach doch ‘nen Schnelltest!“, rät mir meine Freundin. Stimmt, da war doch was, einmal die Woche darf ich ja, seit dem 8. März. Ich gebe am Mittwochmorgen „Corona Test HSK“ bei Google ein und finde sofort an erster Stelle die HSK-Seite mit den Schnelltestzentren. Da Olsberg (siehe Box) erst ab Montag aufmacht, suche ich mir einen schnellen Termin in Bestwig, beim Testzentrum des DRK-Kreisverbandes Meschede. Das sind auch nur sechs Kilometer von zu Hause. Die Buchung steht: Freitag, 8 Uhr, im Bürgertreff. Donnerstags schreibt mir der Computer noch eine Erinnerung. Am Freitag, pünktlich um 8 Uhr, betrete ich den Bürgertreff am Rathaus, empfangen von einem Bundeswehr-Soldaten in Uniform. Das DRK Meschede bekommt Unterstützung vom Marine-Stützpunkt aus Nordholz bei Cuxhaven. Die Soldaten wie auch viele Ehrenamtliche sind die große Stütze, um Tests anbieten zu können, sagt Carsten Kersenbrock, DRK-Kreisrotkreuzvorsitzender für Meschede.

Ein Soldat führt den Test durch

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„Haben Sie einen Termin“, fragt mich der Soldat. Ich nenne meinen Namen, darf mich in den Wartebereich setzen. Auf geht’s. Innerhalb weniger Minuten sitzen hier zehn Personen. Alle mit FFP2-Maske, im großen Raum, bei mindestens zwei Metern Abstand und nur für ein Viertelstündchen, checke ich die Lage als gut vertretbar ein. Nach fünf Minuten bin ich dran, insgesamt weitere vier Bundeswehrsoldaten übernehmen. Erst der Datencheck, dann der Nasencheck. „Haben Sie schon mal einen Test gemacht?“, fragt mich der Soldat im Schutzanzug mit FFP-2-Maske und Kunststoff-Schutz? „Nö“, sag‘ ich. „Wir machen nur die Nase. Das erste Mal bleibt besonders in Erinnerung“, scherzt er. Ich gebe ihm noch mit, dass meine Nebenhöhlen gerne zicken. „Wir machen nur die Nase, ich geh‘ relativ tief rein, bewege ein paar Mal hin und her. Es wird kitzeln und ihr Auge tränen“, sagt er.

Nicht lustig, aber nicht schlimm ist das Fazit

Schnelltests jetzt auch in Olsberg

Ab dem heutigen Montag sind auch in Olsberg Corona-Schnelltests möglich:Die Elisabeth-Klinik Bigge hat zu diesem Zweck im benachbarten Josefsheim ein Corona-Schnelltestzentrum eingerichtet. Menschen aus der Umgebung können sich in den Räumlichkeiten der ehemaligen Kindertagesstätte „Sonnenschein“ am Martinusweg testen lassen.Die Testung findet montags bis freitags in der Zeit von 11 bis 14.30 Uhr statt. Eine Voranmeldung ist erforderlich. Interessierte können sich über die Internetseite www.elisabeth-klinik.de für einen Corona-Schnelltest registrieren. Montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 12 Uhr kann unter 02962 - 982– 236 ebenfalls Termin vereinbart werden.

Genau so kommt es, nach ein paar Sekunden ist der Spaß vorbei. O.K., nicht lustig, aber auch nicht schlimm. Nur das Nasenloch bleibt noch ein bisschen länger zu. Jetzt geht‘s zurück in den Wartebereich, bis ich aufgerufen werde. Nach einer Viertelstunde bekommen zwei Mitwartende, die vor mir dran waren, ihr Ergebnis. Wohl negativ, sie dürfen direkt gehen mit ihrem Zettel in der Hand. „Warum dauert das bei mir so lange?“, denke ich noch, schaue kritisch zu den Soldaten hinüber. Endlich landet das nächste Schreiben auf dem Tresen im Bürgertreff. Dort, wo sonst feiernde Geselligkeit angesagt ist, erfahre ich, dass ich negativ bin! Welch positives Gefühl. Nur kurzfristig, klar, selbstverständlich bleibe ich vorsichtig. Und nächste Woche? Und nach einer Woche gibt‘s ein neues Spiel und – hoffentlich - ein neues Glück..