Medebach. Das Wohnbauprojekt in der Hengsbecke 13 soll alle Generationen miteinander verbinden. Mehrere Wohnungen und eine Senioren-WG sind in Planung

Neuer Wohnraum für die Stadt Medebach. Schon im Sommer könnten die Bauarbeiten für das neue Wohnprojekt in der der Straße Hengsbecke 13 in Medebach starten, erklärt der Bürgermeister der Stadt, Thomas Grosche, gegenüber der WP. Dabei handele es sich um ein „zukunftsweisendes und für Medebach einzigartiges Projekt“, so das Stadtoberhaupt.

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Auch die Sauerlandpraxis zieht in das Areal

Denn auf dem aktuell noch unbebauten 7721 Quadratmeter großen Areal, 700 Meter vom Stadtzentrum entfernt, sollen demnächst drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 27 Wohneinheiten sowie in einem so genannten Orthogon, einem L-förmigen Gebäude, die Sauerlandpraxis, die Caritas-Sozialstation und eine Senioren-WG mit zehn Plätzen einziehen.

Ein wichtiges Ziel ist die generationengerechte Nutzbarkeitdes Wohnquartiers. 
Ein wichtiges Ziel ist die generationengerechte Nutzbarkeitdes Wohnquartiers.  © Unbekannt | architekturbüro

Baustart könnte im Sommer sein

„Wir sind froh, dass die Rahmenbedingungen nun abgeklärt sind“, sagt Grosche. Das Projekt sei aus einer gemeinsamen Idee und Initiative der Stadt Medebach, der Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland und des Caritasverbandes Brilon entstanden. Investor ist die Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland. In Kürze werde der Bauantrag gestellt. Der Rat der Stadt Medebach hatte dem Verkauf des Grundstückes bereits einstimmig zugestimmt. Grosche hofft auf einen möglichen Baustart im Sommer. Die neuen Wohnungen würden wohl zum großen Teil vermietet. Es gebe aber auch Überlegungen, einige Objekte zu verkaufen, so Thomas Grosche.

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Basis für die Planungen seien umfangreiche Analysen zur Wohn- und Lebenssituation der Menschen aller Generationen in Medebach und Umgebung sowie der Pflege- und Betreuungsbedarfsplanung der Senioren für die kommenden Jahre, heißt es in einem Statement der Stadt Medebach. Die Projektpartner möchten mit ihrem neuen Konzept die Weichen für die Entwicklung des Wohnungsangebotes in Medebach neu stellen und ihren sozial ausgerichteten Auftrag zur Schaffung kostengünstiger Wohnungen verantwortlich wahrnehmen. Entgegen der allgemeinen Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt sollen vor allem preiswerte und dabei zukunftsfähige Wohnungen in einem lebenswerten, kleinteiligen Umfeld entstehen.

Generationengerechte Nutzbarkeit

Ein wichtiges Ziel sei die generationengerechte Nutzbarkeit des Wohnquartiers. Daher sei die Barrierefreiheit sowohl der Wohnungen als auch der Außenanlagen eine Grundvoraussetzung. Das Konzept in Medebach sieht eine Hausgruppe aus drei Wohngebäuden vor. Zentrum soll ein Wohnhof sein und die Gemeinschaft innerhalb der Wohnanlage prägen. Als Quartiertreff für nachbarschaftliche Aktivitäten ist außerdem ein ungefähr 93 qm großer Gemeinschaftsraum mit Küche geplant.

Basis für die Planungen sind umfangreiche Analysen zur Wohn- und Lebenssituation der Menschen aller Generationen in Medebach gewesen. 
Basis für die Planungen sind umfangreiche Analysen zur Wohn- und Lebenssituation der Menschen aller Generationen in Medebach gewesen.  © Unbekannt | architekturbüro

Wohnungen in verschiedenen Größen

Die fußläufige Erschließung der Wohnhäuser, die aus gemeinsam genutzten Fußwegen, befestigten und unbefestigten Plätzen, einem Sinnesgarten und Grünflächen bestehen sollen, soll die Kommunikation unter den Bewohnern fördern. Ziel sei es, die Lebens- und Wohnqualität durch ein „attraktives Wohnumfeld“ zu erhöhen. Das anonyme Wohnen und die Vereinsamung im Alter soll mit diesem Konzept der Vergangenheit angehören.

Die Wohnhäuser sind zwei- oder dreigeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss geplant. Über die gemeinschaftlich genutzten Freiflächen hinaus werden jeder Wohnung in Form von Terrassen oder Balkonen private Freiräume geboten. In den Wohnhäusern seien jeweils Wohnungen verschiedener Größen und Grundrisstypen angeordnet, sodass eine gemischte Bewohnerstruktur innerhalb der Nachbarschaft entstehen soll. Es würden Zwei-, Drei- und Vier-Zimmerwohnungen für Singles, Paare und Familien in allen Lebensphasen angeboten, so Bürgermeister Thomas Grosche.

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Umzug innerhalb von Medebach

In einem weiteren Gebäude soll die Sozialstation der Caritas, eine Senioren-WG und mit der etablierten Sauerlandpraxis eine hausärztliche Praxis untergebracht werden. Zu diesem Zweck ziehen Caritas und Sauerlandpraxis innerhalb von Medebach in die neuen Räumlichkeiten um. Der Caritasverband Brilon stabilisiere durch dieses Projekt in Medebach den Bereich der Sozialstation mit der ambulanten Pflege, der medizinischen Behandlungspflege und der Alltagsbegleitung sowie der Betreuungsgruppen.

Die Wohnhäuser sind zwei- oder dreigeschossig mit ausgebauten Dachgeschossgeplant.
Die Wohnhäuser sind zwei- oder dreigeschossig mit ausgebauten Dachgeschossgeplant. © Unbekannt | architekturbüro

Senioren-WG mit hauswirtschaftlichen Leistungen

Darüber hinaus soll ein neues Angebot für Senioren und Menschen mit Unterstützungsbedarf in Form einer Wohngemeinschaft entstehen. Diese „Senioren-WG“ biete hauswirtschaftliche Leistungen und eine verlässliche begleitete Tagesstruktur durch Präsenzkräfte. Die Senioren sollen dann bei Bedarf von der Sozialstation unterstützt werden.

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Die WG soll über zehn Wohneinheiten und Gemeinschaftsräume auf 455 Quadratmeter verfügen. Durch die räumliche Integration des Wohnquartiers mit den Einrichtungen der Caritas und der hausärztlichen Praxis entsteht so ein „Mehrwert“ für alle Beteiligten und das gesamte Quartier, sagt Medebachs Bürgermeister

Bürgermeister Thomas Grosche hat das Wohnprojekt vorangetrieben.
Bürgermeister Thomas Grosche hat das Wohnprojekt vorangetrieben. © Unbekannt | Stefanie Bald

Stolzer Bürgermeister

Diese Infrastruktur ermögliche allen Bewohnern außerdem einen „lebendigen, abwechslungsreichen und medizinisch versorgten“ Alltag. Die Autostellplätze sollen aus Kostengründen oberirdisch, jedoch außerhalb des Wohnhofes in das Begrünungskonzept eingebunden werden. Fahrräder und E-Bikes würden in abschließbaren Abstellanlagen und speziellen Pavillons mit Ladestationen untergebracht. Es sei vorgesehen, die Gebäude CO2- reduziert zu errichten. Regenerative Energien (Wärmepumpen und Solaranlagen) zur Bewirtschaftung der Wohnanlage in Verbindung mit Angeboten der E-Mobilität und ÖPNV-Tickets für die Mieter runden das Konzept ökologisch ab.

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Thomas Grosche ist sichtlich stolz auf das Bauvorhaben. „Dieses Projekt macht richtig Spaß. Wir haben da lange dran gearbeitet und jetzt sind wir auf der Zielgerade“, sagt er.