Hochsauerlandkreis. Die Sturmtiefs Ignatz und Hendrik sorgten für viele Feuerwehreinsätze: Bäume lagen auf Straßen, Stromleitungen wurden beschädigt. Eine Bilanz:
- Sturm Ignatz fegt gegen 10.20 Uhr mit bis zu 120 km/h über Kahlen Asten
- Viel Arbeit für Feuerwehren in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg
- Viele umgestürzte Bäume auf den Straßen
Es war der erste Herbststurm des Jahres:Die Sturmtiefs Ignatz und Hendrik sind am Donnerstag mit orkanartigen Böen über den Hochsauerlandkreis gefegt. Am Kahlen Asten meldet die Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h. Das entspricht Orkanstärke. Der Sturm erreichte gegen 10.20 Uhr diese Geschwindigkeit. Zwischen 9.20 Uhr und 12 Uhr erreichte Sturm Ignatz immer wieder in Böen Geschwindigkeiten von 100 km/h und mehr. An der Kolping-Wetterstation auf dem Gelände der Kaffeerösterei Langen in Medebach waren es in der Spitze immerhin 93 km/h. Die ersten Einsätze für die Feuerwehren in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg starteten bereits morgens beziehungsweise am Vormittag. Am späten Vormittag hatte der Sturm den Zenit im HSK erreicht. „Zu Hochzeiten hatten wir 30 Einsätze parallel“, sagte Polizeisprecher Sebastian Held. Am Nachmittag beruhigte sich die Lage langsam wieder.
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Sturm im HSK: Umgeknickte Bäume in Medebach und Hallenberg
Die Feuerwehr in Hallenberg musste um 9.26 Uhr das erste Mal wegen umgeknickter Bäume ausrücken. Auf der Wunderthauser Straße Richtung Wunderhausen war eine Fahrbahn nicht mehr befahrbar. . Es gab weitere Einsätze: Zum Beispiel in Braunshausen, wo eine Straße durch einen Baum nicht mehr befahrbar war. Auch hier war eine Sperrung nicht erforderlich.
In Medebach liefen zwischenzeitlich zeitgleich mehrere Einsätze. In Deifeld Richtung Medebach sorgten beispielsweise Bäume auf der Straße für Probleme. Sie wurden für die Aufräumarbeiten gesperrt. Auf der Kreisstraße von Medebach nach Glindfeld waren drei Bäume umgekippt und auf der L740 von Medebach Richtung Medelon mussten ebenfalls Einsatzkräfte wieder für eine freie Fahrbahn sorgen.
Sturmtief im HSK: Erste Einsätze in Winterberg um 6 Uhr
„Um 6 Uhr hatten wir schon die ersten Einsätze“, sagte Jens Vogelsang, Sprecher der Feuerwehr in Winterberg. In Altastenberg im Bereich des Sahnehangs sei ein Baum auf die Straße gefallen. In Altenfeld habe es eine Stromleitung getroffen, auch hier war ein Baum umgeknickt. Gegen Mittag gab es mehrere Einsätze parallel in unterschiedlichen Ortsteilen: In Niedersfeld wurde eine Hochleitung von einem Baum getroffen worden. In Züschen drohte ein Wellblechdach vom Sturm abgerissen zu werden. In Grönebach und Elleringhausen lagen Bäume auf der Straße. Mittags gab es weitere Einsätzen rund um Winterberg. Betroffen waren z.B. Züschen, Mollseifen und Siedlinghausen.
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Sturmtief im HSK: Straßen in Marsberg blockiert
Auch im Raum Marsberg kam es am Vormittag auch zu ersten Einsätzen für die Feuerwehr. Unter anderem bei Essentho, Obermarsberg und bei Bredelar lagen umgestürzte Bäume auf der Fahrbahn.
Sturmtief im HSK: Löschgruppe und Feuerwehr Olsberg im Dauereinsatz
Mehrere Einsätze musste auch die Feuerwehr in Olsberg bewältigen. Feuerwehrsprecher Edgar Schmidt: „Am Ruhrufer ist ein Tisch von einem Balkon hinabgeweht auf ein Dach. Dort drohte er, hinunter zu wehen und die Drehleiter aus Brilon musste angefordert werden.“ An der Industriestraße, an der Hüttenstraße und an der Bahnhofstraße in der Nähe des Stadtgesprächs lagen Bäume auf der Straße. Auch über die Dörfer fegte „Ignatz“. Die Löschgruppe Elpe war beispielsweise vormittags im Dauereinsatz, um Bäume und Äste von der Straße zu räumen. Der erste Einsatz wurde um kurz nach 7 Uhr gefahren. Eine Starkstromleitung war auf der K 16 von Elpe nach Altenfeld durch einen umstürzenden Baum auf die Fahrbahn gerissen worden. Die K16 war fast zwei Stunden voll gesperrt. Im Anschluss folgten weitere Sturmeinsätze rund um Elpe.
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Sturmtief im HSK: Einsätze im gesamten Raum Brilon
Mehrfach mussten am späten Vormittag in verschiedenen Ortsteilen von Brilon die Einsatzkräfte raus. „Eben gab es einen richtigen Schub“, so Brilons Stadtbrandmeister Wolfgang Hillebrand am Vormittag. An der Altenbürener Mühle war ein Baum auf eine Stromleitung gekippt. Gleich mehrere umgestürzte Bäume behinderten den Verkehr auf der K 57 zwischen Scharfenberg und Altenbüren, auch bei Rixen hatte „Ignatz“ Bäume umgeworfen. In Scharfenberg kontrollierte die Feuerwehr einige Dächer, von denen der Sturm Pfannen weggeweht. Weitere sturmbedingte Einsätze gab es z.B. für die Feuerwehr bei Messinghausen und Bontkirchen sowie in Brilon im Bereich der Keffelke. Die Feuerwehr Brilon musste ebenfalls raus: Zwischen Madfeld und der Fettküche/B7 hatte der Sturm „Ignatz“ einen Baum gefällt, gleiches war an der B 480 bei Alme in Höhe des Viadukts/Abzweig nach Büren passiert.
Willi Steffen ist der Kirchenküster der Propsteigemeinde St. Petrus & Andreas in Brilon. Er hat nicht damit gerechnet, dass der Sturm so stark werden würde. Auf dem Gehweg der Kirche liegen überall verstreut armlange Äste. Eine Passantin sagt: „Das hier ist ganz schön gefährlich“ und geht dann doch lieber um das Kirchenareal herum. „Ich hatte überlegt, den Weg um die Kirche herum abzusperren. Bei diesen Böen macht das keinen Sinn“, sagt er. Das Absperrband würde dann wegfliegen. Der Küster betont aber, dass die Bäume rund um das Gotteshaus regelmäßig kontrolliert würden.
Sturm fegt über HSK: Wälder nicht betreten
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Die Stadt Brilon warnte am Mittwoch vor dem Betreten der Wälder. „Jede Waldbetretung ist möglichst zu vermeiden und erfolgt aktuell auf eigenes Risiko. Es ist, auch im Zusammenhang mit der Borkenkäferproblematik, mit unerwartet umstürzenden Bäumen und vor allem herabfallenden, auch starken Ästen zu rechnen. Auch in den Tagen nach dem Sturm ist vom Herabstürzen von während des Sturms gelöstem Astwerk aus Baumkronen auszugehen.
Für den Raum Winterberg hatte der Deutsche Wetterdienst eine amtliche Sturmwarnung der Stufe 3 herausgegeben - es ist auf der Warnkarte der einzige rote Punkt nördlich des vom Raum Stuttgart bis etwa zur Linie von Aachen über Gießen bis Erfurt ziehenden Unwetter-Bandes. Für alle anderen Teile gilt die Stufe 2 mit der „Warnung vor markantem Wetter“.