Marsberg. Neben der Greensill-Pleite ging es im Rat Marsberg auch um eine Nachhaltigkeitsprämie für den Stadtforst und fehlende Corona- Testkapazitäten.
Die Stadt sucht einen neuen Standort für einen Wohnmobilhafen und entspricht damit dem Antrag der Ratsmehrheit aus CDU und Grünen. Aktuell befindet sich einer mit bis zu vier Stellplätzen an der Dreifachturnhalle.
Doch der Wohnmobilparkplatz könne weder als attraktiv noch einladend bezeichnet werden, so die Marsberger Fraktionsvorsitzenden Matthias Mönnighoff (CDU) und Christian Böttcher (Grüne) in ihrem Antrag. Er würde auch den spezifischen Anforderungen von Wohnmobilen und ihren Nutzern nicht gerecht. Die Ausstattung der Stellplätze müsse den heutigen Standard erfüllen. So sollte die Anlage barrierefrei sein, Versorgung mit Frischwasser und Strom vorweisen, sowie die Entsorgung von Grauwasser und von Wohnmobil- bzw. Caravan-WCs und so weiter dem aktuellen Standard entsprechen.
Als möglicher Standort schwebte der Koalition der Bereich des Diemelbogens vor. Dort steht auch die Reithalle. Sie gehört dem Vorsitzenden des Reit- und Fahrvereins Marsberg, Matthias Brüne. In der jüngsten Sitzung des Stadtrates ergriff er in der Fragestunde der Einwohner das Wort und schilderte den Stadtvertretern, wie „existenziell wichtig“ die Flächen rund um die Reithalle am Diemelbogen für ihn als auch den Reitverein seien. Der Pachtvertrag laufe noch bis 2029. „Wir wollten Ihnen nicht das Leben schwer machen“, ruderte Matthias Mönnighoff (CDU) zurück. Die Verwaltung sollte Alternativen suchen und die Kosten aufzeigen, so sein Vorschlag, der einmütig angenommen wurde.
Die Nachhaltigkeitsprämie
Die Stadt bekommt eine Beihilfe über 141.327 Euro als Nachhaltigkeitsprämie der Bundesregierung für den Stadtforst, teilte Bauamtsleiter Werner Besche mit, die in die Wiederaufforstung des Stadtwaldes fließen soll.
Der Stadtwald umfasst 2200 Hektar. Auf etwa 680 Hektar wuchsen einmal Fichten. Davon sind 650 Hektar dem Borkenkäfer, der Trockenheit und den Sturmtiefs zum Opfer gefallen. Auf der restlichen Fläche stehen jüngere Fichten, die sowohl dem Borkenkäfer trotzen als auch der Trockenheit.
550 Hektar sind bereits aufgearbeitet, und das Schadholz ist verkauft. Das Holz von den restlichen 100 Hektar wird bis September aufgearbeitet und ist auch schon auf dem Markt, wie Besche weiter berichtet. 400 bis 450 Hektar sollen wieder aufgeforstet werden, der Rest wird der Naturverjüngung überlassen. Von 2018 bis heute sind rund 300.000 junge Bäume aus 28 verschiedenen Baumarten nachgepflanzt worden,
JubiläumsNetzwerk
Die Stadt Marsberg tritt dem JubiläumsNetzwerk 2022 bei. Mit zwei Enthaltungen gab der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung Johannes Renk und Sandra Pohlmeyer das Votum.In 2022 jährt sich die Eroberung der Eresburg und die Zerstörung der Irminsul im Jahr 772 durch Karl den Großen zum 1250. Mal. Ein JubiläumsNetzwerk aus Obermarsberger Vereinen, kirchlichen Organisationen und weiteren Vereinen aus dem Stadtgebiet kümmert sich um die Organisation verschiedenerVeranstaltungen zum Jubiläum, das die ganze Stadt umfassen soll. So ist eine Sonderausstellung im Museum der Stadt Marsberg geplant, Fachvorträge, Konzerte, eine Laufveranstaltung, ein Tag der Landwirtschaft, eine lange Tafel auf der Eresburgstraße, Festgottesdienste, eine Glaubenswoche und vieles mehr.
davon 150.000 dieses Frühjahr.
Auf 200 Hektar sollen noch einmal 300.000 Pflanzen im Herbst und nächstes Frühjahr in den Boden gelangen, so dass Ende nächsten Jahres alle Kahlflächen aufgeforstet sind.
Der Combi-Verbrauchermarkt
Der Combi-Verbrauchermarkt hat seine Geschäftsfläche im Burghof-Center aufgekündigt. Ab Samstag, 19. Juni, ist der Laden dicht. Die Fleischtheke ist jetzt schon nicht mehr bestückt.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU Norbert Atorf fragte nach, ob sich denn ein Nachfolger gefunden hätte. Wie Michaela Schröder, Geschäftsführerin Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Marsberg, sagte, sei sie darüber mit dem Inhaber des Burghof-Centers im Gespräch. Es habe zwei ernsthafte Bewerber gegeben, die aber abgesprungen seien. Es gebe aber „ein bis zwei Ideen, im Moment allerdings nichts Konkretes“.
Bennet Muys (MBG) sagte, dass er mit der Familie Beckmann im Gespräch sei, die mit ihrem Lebensmittel-SB-Express ihre Kundschaft anfährt und ihre Route um den Bereich Burghof erweitern würde. Mit ihm sei sie auch schon im Gespräch, so Michaela Schröder.
Die Combi-Verbrauchermärkte gehören zu einer norddeutschen Supermarktkette, die sich aus der hiesigen Region zurückzieht. Der Combi-Markt in Brilon schloss schon 2018. In Büren und Scherfede wurden die Märkte ebenfalls geschlossen, in Anröchte, Erwitte und Geseke wurden sie an Edeka verkauft. Im Burghof-Center in Marsberg läuft jetzt der Pachtvertrag aus.
Die Schnelltest
Die Schnelltests nannte Sandra Pohlmeyer, Ortsbürgermeisterin von Niedermarsberg, einen „großen Baustein in der Bekämpfung der Corona-Pandemie“. Es gibt fünf Testzentren im Stadtgebiet Marsberg. Scheinbar nicht genug. Sie sprach an, dass es wohl zehn bis 14 Tage Wartezeiten in den Zentren gebe, was zu Unmut in der Bevölkerung führe. Sie fragte nach, ob man nicht noch ein größeres in der Dreifachturnhalle aufbauen könnte.
Hauptamtsleiter Klaus Rosenkranz sagte, dass die Testzentren in der Verantwortung des Hochsauerlandkreises liegen würden. Im Gespräch sei ein weiteres eventuell in Meerhof und/oder ein Drive-Inn in der Innenstadt. Die Zulassung beim HSK sei beantragt.
Abhilfe könnte auch das Testen in den Unternehmen bringen, führte Frank-Peter Folcz (CDU) an. So würden die 500 Mitarbeiter der Wepa dort getestet werden. Auch der LWL, so Ralf Walfort (SPD), biete für seine 1700 Mitarbeiter zweimal wöchentlich Tests an. Die Mitarbeiter der Stadt werden auch im Rathaus getestet, so Rosenkranz.