Brilon. „Q-Stall“ für Urlauber in Brilon: Was hinter der neuen Apartment-Anlage in der Ex-Pension am Poppenberg-Skihang steckt und was sie speziell macht
Den „Dachsbau“ der Briloner Disco- und Gastro-Legende „Macko“ kennt bestimmt noch mancher aus der heimischen „Best Ager“-Generation. Auch Christian Abeler war damals hin und wieder dort. Aber nicht zum Abfeiern, dafür war der heute 46-Jährige noch zu jung. Aber nach dem Skifahren auf einen heißen Kakao zum Aufwärmen, das war drin im ehemaligen „Waldhaus Derkerstein“. Heute ist der Sachverständige für Immobilien einer der Eigentümer des Hauses. Gemeinsam mit seinen Freunden aus Jugendtagen, Christian Hülsbusch und Andreas Käfer, hat er im vergangenen Jahr das Objekt erworben und jetzt kernsaniert. Als „Q-Stall“ ist es eine neue Anlaufstelle für Urlauber. Sechs Ferienwohnungen für Brilon hat die GbR dort eingerichtet.
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„Das Haus liegt direkt am Wald, und auf der Wiese grasen braune Kühe.“ Nein, das ist kein frisches Zitat der Investoren. So hat ein Urlauber 1968 auf einer im Internet zu erwerbenden Ansichtskarte Grüße aus der Sommerfrische im Sauerland nach Lüneburg geschickt. Viel geändert hat sich seitdem nichts. Eine Weide grenzt auch heute noch direkt ans Grundstück.
Da lag der Name nahe, sagt Andreas Kaefer, von Hause aus Geschäftsführer der gleichnamigen Briloner Stahl- und Baustoffhandlung. Das Milchvieh auf den einen gleichklingenden Buchstaben zu verkürzen, sei zum einen dem Marketing geschuldet: Das moderne Design treffe den „Nerv der Zeit.“ Zum anderen lasse sich mit dem „Q“ aber auch der Anspruch der Investoren, Qualität zu bieten, assoziieren.
Strenger: Begrüßen jede Investition
Bei der Ausstattung der Apartments haben die Betreiber bewusst einen Bezug zum Namen ihrer Anlage hergestellt. Kleine Wandbereiche sind mit Rindvieh-Illustration tapeziert, hier und da dienen alte Milchkannen und Melkschemel als Dekor, und im Wohnbereich bedecken Kuhfelle Teile des Bodens.
Die Apartments sind zwischen 50 und 95 qm groß und bieten alles, was Urlauber erwarten dürfen - Flatscreen und Wlan inklusive.
Anlagen wie diese boomen. Wer wüsste das nicht besser als der Chef der Brilon Tourismus, Rüdiger Strenger. „Wir begrüßen jede Investition“, sagt er. Der „Q-Stall“ verfüge über eine besonders gute Lage - einerseits noch fußläufig zur Innenstadt, andererseits mit unmittelbarem Zugang in die Natur und zum Skihang. Strenger: „Man ist sofort in der Landschaft.“
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Und genau damit kann die Ferienregion allgemein und Brilon speziell punkten. Haben sich doch das Wandern und das Mountainbiken mittlerweile zu absoluten Trend-Aktivitäten entwickelt.
In diesem Jahr suchten nach Angaben von IT.NRW bis Ende Oktober insgesamt 31.002 Gäste die größeren Beherbergungsbetriebe der Stadt des Waldes auf. Statistisch erfasst werden Betriebe, die wenigstens zehn Betten anbieten.
Das waren nur 4,4 Prozent weniger als in 2020, dem ersten Corona-Jahr, als im Frühjahr der Tourismus wegen des Lockdowns mehr als zwei Monate am Boden lag. In den anderen HSK-Kommunen waren die Verluste durchweg zweistellig - bis hin zu 42,1 Prozent in Winterberg. Und auch mit 121.197 Übernachtungen kam Brilon nur um 3,3 Prozent schlechter weg als im Vorjahreszeitraum.
Auch wenn die Handwerker in diesen Tagen noch die letzten Arbeiten erledigen: Die Q-Stall-Homepage haben die Betreiber bereits freigeschaltet, sie sind in den Sozialen Medien aktiv und den einschlägigen Reise- und Buchungsportalen präsent.