Winterberg. Sekundarschüler aus Winterberg wollen mit einem sozialen Projekt Senioren aus der Kernstadt beim Einkaufen helfen. Das Prinzip ist simpel:
Der 14-jährigen Alia Bohm aus Hildfeld und der 15-jährige Nelly Pietz aus Niedersfeld merkt man sofort an, dass sie für ihre Idee, die sie gemeinsam mit ihren Mitschülern erarbeiten haben, brennen: Einkaufen für Senioren in Winterberg.
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Lange hatten die Schüler der Klassen 9d und 9f der Sekundarschule Medebach-Winterberg überlegt, welches Projekt sie im Rahmen des Lernformats Zukunftswerkstatt umsetzen wollen. Immer im Fokus sei dabei das Thema Nachhaltigkeit. Einmal in der Woche schaufelt die Schule dafür extra an einem Tag drei Unterrichtsstunden frei, damit sich die Jugendlichen fächerübergreifen und ganz ohne Notendruck nachhaltigen Themen widmen und umsetzen können. Ziel sei es dabei Verantwortung zu übernehmen.
Verantwortung übernehmen
Und diese Verantwortung wollen unter anderem Pietz und Bohm gerne übernehmen. Bereits im Dezember hatten sie bei einem Schulbasar selbst gemachte Armbänder verkauft. Den Erlös habe man dann dem Kinderrechteforum gespendet, die sich für die Verwirklichung von Kinderrechten einsetzt, berichten sie. Danach habe man aber lange überlegen müssen, welches Projekt man nun angehen wolle. „Es gab sehr viele Ideen“, sagt Alia Bohm. Lehrer und Projektleiter Opfer-Nagel habe aber dann den entscheidenden Impuls gegeben, sich um ältere Menschen zu kümmern.
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Seniorenhilfe an der frischen Luft
Zuerst habe man sich überlegt, Menschen im Altenheim zu unterhalten, sagt Pietz und Bohm nickt zustimmend. Doch wegen der Corona-Pandemie habe man sich dagegen entschieden. „Wir haben dann überlegt, ob wir etwas an der frischen Luft machen können“, berichtet Bohm. Dann sei man auf die Idee mit dem Einkaufsservice gekommen. „Viele ältere Menschen können ja nicht mehr so gut schwere Sachen tragen. Da wollen wir gerne helfen“, sagt Nelly Pietz. Zunächst müsse man die Schüler donnerstags zwischen 15 Uhr und 18 Uhr unter der Nummer 0156/78201028 anrufen. Extra dafür haben die Schüler eine spezielle Hotline über eine App generiert, mit denen sie die Wünsche der Senioren annehmen können.
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Ohne Führerschein die Senioren beliefern
Dann würden diese den Einkaufwunsch durchgeben und besprechen, wie die Senioren das Geld für die Besorgungen am besten übergeben können. Die Lieferung solle dann am Folgetag zwischen 10.15 Uhr und 12.45 Uhr erfolgen. „Wir beschränken uns aber zunächst nur auf die Kernstadt Winterberg“, sagt Bohm, da ja noch niemand von ihnen über einen Führerschein verfüge. Dafür aber über zwei E-Roller, sagen sie. Sie wollen in den kommenden Wochen noch verstärkt Werbung für ihr Projekt machen und Plakate aufkleben. Alia Bohm ist davon überzeugt, dass das Projekt gut ankommen wird. „Meine Großeltern haben mir schon gesagt, dass sie die Idee großartig finden“, sagt Bohm.