Winterberg.. Die neue Zip-Line-Anlage am Herrloh ist vom Rat Winterberg abgesegnet. Das Landschaftsbild soll durch den Bau nicht beeinträchtigt werden.

Mit dem Bau von zwei Zip-Lines wird das Ski-, Freizeit- und Erholungsgebiet am Herrloh/Bremberg in Winterberg im kommenden Sommer um eine Touristenattraktion reicher. Der Rat der Stadt Winterberg gab in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag grünes Licht, damit sich ganz mutige Gäste und auch Einheimische auf dieser sogenannten Seilrutsche – neudeutsch Zip-Line – den ultimativen Kick, ähnlich wie in Altastenberg, holen können.

Bevor allerdings die Mitglieder des Rates ihre Zustimmung für den Bau der neuen Zip-Line gaben, stellte Steffen Müller vom Architektenbüro Müller aus Winterberg noch einmal das Projekt eines privaten Investors vor. Demnach führt die erste 400 m lange Zip-Line von der Bergstation des Mattenschanzenlifts bis zu einem Umsteigepunkt unterhalb der Astenstraße.

Dort wechselt man die Zip-Line und gleitet mit der zweiten, rund 370 m langen Bahn bis in den Auslaufbereich der St.-Georg-Schanze. Auf beiden Anlagen sind jeweils 35 Höhenmeter zu überwinden und man kann, je nach Körpergewicht, durchaus eine Geschwindigkeit von 55 Stundenkilometern erreichen.

An beiden Anlagen können zwei Personen sitzend an Tragseilen nebeneinander zu Tale rutschen, die zusätzlich durch weiteres Seil gesichert werden. Steffen Müller: „Alles entspricht den gesetzlichen Anforderungen“.

Fast unsichtbar

Auch optisch sollte die Zip-Line ins Landschaftsbild passen, forderte der Vorsitzende des Bauausschusses Martin Schnorbus (CDU), denn der Blick auf die St.- Georg-Schanze, das Wahrzeichen der Stadt, dürfe auf keinen Fall beeinträchtigt werden, auch nicht vom 13 m hohen Startturm auf dem Herrloh. Dieser sei weit genug von der Schanze entfernt, so Steffen Müller. Auch die Trag- und Sicherungsseile seien mit 12 mm Durchmesser äußerst dünn und kaum zu sehen.

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Schnurbus begrüßte zudem die Investition, weil vor allem Winterberg damit auch eine weitere Attraktion für die Sommermonate bekomme. Ähnlich sah es auch Andreas Ott von der SPD-Fraktion, der sich von der neuen Zip-Line eine Verbesserung des touristischen Angebots versprach.

Aktive Wirtschaftsförderung betont

Bürgermeister Werner Eickler ging noch einen Schritt weiter und unterstrich noch einmal die aktive Wirtschaftsförderung, die hier betrieben werde. Schließlich sei mit der Anlage der Ganzjahresbetrieb des Skikarussells gewährleistet, womit auch Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen würden.

CDU-Ratsmitglied Heinz Schmidt (Niedersfeld) war ein wenig skeptisch und mahnte an, man solle auch an die Dörfer denken. Schließlich gebe es in Altastenberg bereits eine Zip-Line. Bürgermeister Eickler sah dagegen durchaus keine Konkurrenz zur Anlage im Höhendorf und betonte, Winterberg sei auch mit den Dörfern gut vernetzt und die neue Zip-Line am Herrloh sei quasi der noch fehlende Mosaikstein im Skikarussell.

Erweiterung der Gastronomieflächen

Der Ortsvorsteher von Altastenberg, Joachim Pape (CDU), wollte nicht unbedingt was von einer Konkurrenz- und Konfliktlage zu dem erst im August in Betrieb genommenen „Astenkick“ wissen, auch wenn es einer Überzeugungsarbeit im Dorf bedürfe.

Das grüne Licht für die neue Freizeitattraktion ist in der Sitzung in die Änderung des Bebauungsplanes „Ski-, Freizeit- und Erholungsgebiet Herrloh/Bremberg“ eingebettet. Deren Ziel war es, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die im Skigebiet geplanten Sommernutzungen sowie die vorgesehene Erweiterung der zulässigen Gastronomieflächen im Skigebiet zu schaffen.

Darüber hinaus nutzte die Stadt das Änderungsverfahren, um bereits bestehende und genehmigte Nutzungen im Skigebiet im Nachgang planungsrechtlich abzusichern.