Hochsauerlandkreis. Der April sorgte im Sauerland bislang für frühlingshafte Temperaturen und viel Sonne. Wetterexperte Julian Pape weiß, wie es weitergeht.

Eine weitere Sonnenwoche wartet auf das Sauerland. Ein böiger Ostwind wird uns aber bis einschließlich zum Mittwoch begleiten. Die Temperaturen steigen allmählich wieder an und nähern sich im Tal der 20°C-Marke. Doch dann dreht sich die Wetterlage.

Winterberg und Kahler Asten – Das Wetter auf dem Berg

Vom 13. März bis zum 17. April gab es rund um Winterberg nur zwischen 2 und 4 Litern Regen pro Quadratmeter. Dann kam der vergangene Samstag und ein kräftiger Gewitterschauer brachte teilweise mehr als 25 Liter in nur 3 Stunden. Winterberg war dabei der nasseste Ort im gesamten westdeutschen Raum. Nun hat sich aber wieder eine neue Hochdruckwetterlage eingestellt. Ein unangenehm böiger Ostwind treibt dabei Luft aus Russland zum Kahlen Asten, welche um diese Jahreszeit kühl bis mäßig warm ist. So erreichen die Temperaturen trotz des Sonnenscheins maximal rund 12°C in 800 m Höhe und 13 bis 14°C im Stadtzentrum von Winterberg. Mit dem Wind fühlen sich diese Temperaturen allerdings einige Grad kühler an. In den Nächten sinken die Werte meist auf 4 bis 1°C ab, auch in den Tälern kann sich trotz des klaren Himmels nur selten leichter Frost einstellen. Grund ist auch hier der Wind, welcher die Luftmassen durchmischt und ein Sammeln der Kaltluft im Tal verhindert. Hinzu kommen täglich rund 13 Stunden Sonnenschein und damit wird die ohnehin bereits übererfüllte Bilanz dieses Monats noch weiter aufgebessert.

Das Wetter für die Medebacher Bucht und Marsberg

Immerhin ! Nach fünf Wochen ohne nennenswerte Niederschläge hat es am Samstag auch rund um Medebach und Hallenberg mal ordentlich gegossen. Knapp 20 Liter waren es in Medebach, rund 10 in Hallenberg und zwischen 5 und 10 Litern im Raum Marsberg. Der Natur hat dieser Regen einen ordentlichen Schub gegeben und so sind auch die meisten Buchenwälder mittlerweile ergrünt. Nötig sind in dieser wichtigen Wachstumszeit aber weitere Niederschläge. Diese bleiben bis zum Ende der Woche vorerst aus, denn kühle Ostwinde führen sehr trockene Luft aus Russland bis an die hessische Grenze heran. Trotz des wolkenlosen Himmels verhindert der Wind, dass es so warm werden kann wie noch in der vergangenen Woche. Damals erreichte die Temperatur an der Wetterstation in Westheim schon frühsommerliche 23°C, in Medebach und Hallenberg war es eine Spur kühler. In den kommenden Tagen werden wir die 20°C zunächst noch nicht erreichen, wir nähern uns diesem Wert aber wieder ein Stück an. Zum Donnerstag kann es wieder bis rund 18°C in die Höhe gehen. Wir starten in den Frühstunden aber jeweils sehr frisch, meist landen wir zu Sonnenaufgang nur knapp oberhalb der 0°C-Marke.

Brilon und Olsberg – Das Wetter für den Nordkreis

Viermal hat das Thermometer an unserer Wetterstation in Brilon in diesem April bereits die 20°C überschritten. Dies ist gleichbedeutend mit einem sogenannten „warmen Tag“. Zum Vergleich: 2018 waren es acht, 2019 sechs warme Tage. 2018 wurden sogar bereits drei Sommertage mit mehr als 25°C gemessen. In diese Höhen wird es vorerst nicht mehr gehen, wenn die Temperaturen auch weiterhin etwas zu hoch für diese Jahreszeit sind. Ein böiger Ostwind lässt die rund 15 bis 17°C an den Nachmittagen einige Grad kühler erscheinen und so ist die dünne Jacke bei Spaziergängen auf jeden Fall nötig. Ebenfalls zu empfehlen ist die Sonnenbrille, welche bei rund 13 Stunden pro Tag von früh bis spät zum Einsatz kommen kann. Dies ist das Maximum was Ende April möglich ist, denn der Himmel präsentiert sich abgesehen von einigen wenigen Schleierwolken erneut wolkenlos. Selbst an den Nachmittagen bilden sich keine Quellwolken, die für einen Schauer gut sein können. So trocknet der Oberboden nach dem Regenguss vom letzten Samstag wieder zunehmend aus. Auch die Waldbrandgefahr bleibt weiterhin erhöht, teilweise ist sie zuletzt auf die zweithöchste Stufe 4 der fünfteiligen Skala angestiegen.


Der Trend: Zum kommenden Wochenende ist eine Änderung der eingefahrenen Großwetterlage möglich. Aus Norden und Westen vertreiben Regenschauer den Sonnenschein. Dazu wird es auch deutlich frischer als bisher.