Brilon/Hochsauerlandkreis.. Mückenstiche sind lästig und jucken. Im Sauerland müssen sich die Menschen aber keine Sorgen wegen ernsthafter übertragbarer Krankheiten machen.


Die warmen Tage schon im Frühling haben nicht nur für ausgelassene Stimmung bei den Menschen gesorgt. Auch die Mücken, allen voran die altbekannte Stechmücke, konnte sich so enorm ausbreiten. Ihr folgt die Kriebelmücke, die in NRW immer häufiger beobachtet wird.

Im Gegensatz zu ihrem Verwandten sticht sie den Menschen nicht, sondern ritzt mit ihrem säbelartigen Mund solange in die Haut, bis sie an das Blut gelangt. Ernsthafte Krankheiten übertrage sie hierzulande allerdings nicht. „Es können Infektionen durch den Stich oder Biss entstehen. Allerdings ist das eher selten der Fall“, sagt Dr. Peter Kleeschulte vom Gesundheitsamt in Meschede.

Hinweise von Dr. Kleeschulte vom Gesundheitsamt Meschede

Die Infektion kann aber auch durch den Menschen erfolgen. „Man sollte es in jedem Fall vermeiden, sich an der Stelle zu kratzen. Dadurch können Bakterien in das Gewebe gelangen, die dann eine Infektion hervorrufen können“, sagt er. In diesem Fall rät Dr. Kleeschulte, sich den Mückenstich mit einem Pflaster abzukleben. „Dadurch wird die Stelle vor mechanischen Reizen, wie das Reiben der Anziehsachen, geschützt.“

Im Normalfall entsteht bei dem Stich, aber auch beim Biss der Kriebelmücke, der im Übrigen sehr schmerzhaft sein kann, eine Quaddelbildung. Beide Mückenarten stoppen mit ihrem Speichel eine Blutgerinnung, auf die der Körper mit der Ausschüttung von Histamin reagiert. Dies ist gleichzeitig der Stoff, der den Juckreiz hervorruft. „Durch Kratzen verteilt sich das Gift der Mücken und der Körper schüttet noch mehr Histamin aus“, sagt Dr. Kleeschulte. Manche Menschen könnten darauf allergisch reagieren. „Dann sollte man den Stich oder Biss beobachten und eventuell einen Arzt aufsuchen. Cortisonhaltige Cremes können die Folgen lindern.“

Auch sonst rät Kleeschulte, gut zu kühlen. Dafür gibt es in der Apotheke genügend Gels und Salben. Von Hausmitteln, beispielsweise Zitronen oder Zwiebeln, hält er hingegen nicht viel. „Viele glauben vielleicht, dass es hilft, weil sie die Gewebe ebenfalls zusammenziehen. Es kann nicht schaden, aber wirklich helfen tut es wenig“, sagt er.

Keine Gefahr durch Asiatische Tigermücke

Vor der Asiatischen Tigermücke, die seit einigen Jahren auch gelegentlich in Europa gesichtet wurde, bräuchten die Menschen im Hochsauerlandkreis dagegen keine Angst zu haben. Sie kommt überwiegend in tropischen und subtropischen Gegenden Asiens vor. Durch Reisende gelangte sie auch nach Deutschland. In Asien überträgt die Mücke nicht selten das Dengue-Virus, das hochansteckend ist.

„Hier in Deutschland, und speziell im Hochsauerlandkreis sind mir keine Fälle bekannt“, sagt Dr. Peter Kleeschulte. „Ich habe zwar gehört, dass es in anderen europäischen Ländern, beispielsweise in Italien, Patienten mit Dengue-Fieber gab, aber hier lauert derzeit keine Gefahr.“


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