Hallenberg. Bei Hallenberg wird am Dienstag ein Objekt gefunden, das radioaktiv kontaminiert ist. Spezialkräfte rücken aus. Allle Hintergründe zum Einsatz.

Rund dreineinhalb Stunden dauerte am Dienstag ein Großeinsatz von Feuerwehr und ABC-Einheiten nahe dem Dorf Braunshausen bei Hallenberg im Hochsauerlandkreis. Ein Mann hatte am Vormittag an der Braunshauser Mühle einen Gegenstand gefunden, der schwach radioaktiv strahlt. Der Fundort wurde weiträumig abgeriegelt und ein Dekontaminationsplatz aufgebaut. Am frühen Nachmittag gab es dann dien Entwarnung. Der gefundene Gegenstand ist zwar radioaktiv kontaminiert. Für die Bevölkerung habe aber zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden, so ein Sprecher der Feuerwehr Hallenberg gegenüber der WP. Bei dem Mann, der den verdächtigen Gegenstand gefunden hatte, konnte keine Verstrahlung festgestellt werden, so HSK-Pressesprecher Martin Reuther zur WP.

Auf radioaktive Verstrahlung untersucht

Der Alarm in der HSK-Feuerwehrleitstelle ging gegen 11.15 Uhr ein. „Ein Mann hatte den verdächtigen Gegenstand im Bereich einer Scheune gefunden“, so der Feuerwehrsprecher. Dabei habe es sich um ein altes landwirtschaftliches Gerät gehandelt. Der Mann habe einen Geigerzähler an das Objekt gehalten, dieser habe ausgeschlagen. Daraufhin habe er das Ordnungsamt der Stadt Hallenberg kontaktiert, das die Feuerwehr alarmiert habe.

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Für ABC-Einsätze geschulte Kräfte aus Winterberg und Marsberg, die mit Spezial-Ausrüstung und Atemschutz das Gelände absuchten, rückten zu dem Grundstück nahe der hessischen Landesgrenze aus. Der Löschzug 2 aus Hallenberg mit den Löschgruppen aus Braunshausen, Hesborn, Liesen sowie die Löschgruppe Rengershausen wurden zur Unterstützung angefordert. Insgesamt waren 65 Einsatzkräfte vor Ort.

In Braunshausen wurde die Straße Richtung Rengershausen abgesperrt, hinter Hallenberg wurde die Kreisstraße K126 ab der Somplarer Brücke gesperrt, auch Bewohner der Mühle wurden nicht nach Hause durchgelassen. Ein Abschnitt des nahe am Suchgebiet vorbeiführenden Wanderweges „Hallenberger Wanderrausch“ ist ebenfalls gesperrt, um zu vermeiden, dass Wanderer oder Radfahrer das Gelände erreichen. Die Anwohner der Braunshauser Mühle wurden gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Anwohner des abgesperrten Areals, die zum Zeitpunkt der Einsatzbeginns nicht zu Hause waren, wurden angehalten, während des Einsatzes nicht zu ihren Häusern zurück zu kehren. Außer den autorisierten Einsatzkräften kam niemand in die Nähe des verdächtigen Gegenstands.

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Ordnungsamt löst den Großeinsatz aus

Gegen 14.45 Uhr gab es nach rund dreieinhalb Stunden Entwarnung. Das alte landwirtschaftliche Gerät sendet zwar eine schwach radioaktive Strahlung aus. „Sie liegt allerdings im unteren Nanobereich“, sagte der Sprecher der Feuerwehr Hallenberg gegenüber der WP: „Für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit Gefahr.“ Der Gegenstand wurde gesichert und abgeschottet. Eine Spezialfirma wurde mit der Entsorgung beauftragt. Warum der Gegenstand die radioaktiven Spuren aufweist, ist noch unklar.

Ein Feuerwehrwagen auf dem Weg zum Einsatzort.
Ein Feuerwehrwagen auf dem Weg zum Einsatzort. © Unbekannt | Rita Maurer

Die sogenannte Braunshauser Mühle besteht aus vier Wohnhäusern und ist einen knappen Kilometer vom Dorfkern in Braunshausen sowie dem Nachbarort Rengershausen entfernt. Die kleine Ansiedlung liegt unmittelbar an der Grenze zu Hessen, die durch die vorbeifließende Nuhne verläuft.

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Aufgrund der zunächst unklaren Nachrichtenlage hatten sich einige Anwohner im Raum Hallenberg Sorgen gemacht, ob eine gesundheitliche Gefahr besteht und wie lange womöglich schon Strahlung ausgetreten sein könnte. Viehbesitzer fragen sich, ob sie ihre Tiere umtreiben sollen oder das Grünfutter verwenden können. Diese Sorge konnte der Feuerwehrsprecher nehmen. Erst bei einem längeren direkten Kontakt mit dem leicht verstrahltem Gegenstand könne eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden.