Berlin. Beim Urlaub im Camper können Schäden, Brände oder Diebstahl die Freude trüben. Finanztip verrät, welche Versicherungen Sie benötigen.
Wer sich ein Wohnmobil zulegt, hat wahrscheinlich Großes damit vor. Wie mehr als 10.000 Camper allein im März dieses Jahres. Immerhin zwölf Prozent mehr Neuzulassungen als 2023 hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) da gezählt. Insgesamt gab es deutschlandweit zu Jahresbeginn knapp 908.000 Wohnungen auf Rädern. Und damit die modernen Nomaden mehr Geld für all Ihre großen und kleinen Abenteuer übrig haben, sollten sie sich vorab gut informieren – unter anderem über die Kfz-Versicherung.
Um die Autoversicherung drumherum kommen Wohnmobilisten ohnehin nicht – da ist das rollende Haus ganz Auto. Es braucht zumindest eine Kfz-Haftpflichtversicherung, um auf der Straße unterwegs zu sein. Gut so, denn sie schützt vor hohen Schadenersatzforderungen, die sonst in voller Höhe selbst getragen werden müssten. Dieser Basis-Schutz kann, vor allem bei älteren Wohnmobilen, völlig ausreichen.
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Camping: Haftplicht und Kasko fürs Wohnmobil
Was die Haftpflicht jedoch nicht zahlt, ist die Reparatur von Schäden, die an oder im eigenen Wagen anfallen. Außerdem Schäden durch Vandalismus oder Diebstahl. Dafür sind Teil- oder Vollkasko da. Eine Übersicht:
- Kfz-Haftpflicht deckt alle Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die anderen zugefügt werden ab.
- Kfz-Teilkasko kommt für alle Schäden auf, die durch Diebstahl, Kurzschlüsse, Explosionen oder auch Brände entstehen, außerdem bei Glasbruch. Absicherung bei Elementarschäden und bei Unfällen mit Tieren sollte eingeschlossen sein.
- Kfz-Vollkasko springt zusätzlich bei Vandalismus oder selbstverschuldeten Unfällen ein.
- Ein Schutzbrief, der im Falle einer Panne einspringt, kann überlegenswert sein. Ein Muss ist er nicht. Es lohnt sich zu prüfen, ob vorhandene Schutzbriefe fürs Auto oder auch Auto-Club-Mitgliedschaften den Camper einschließen.
Wohnmobil: günstige Kfz-Versicherung finden – hier lässt sich sparen
Sonst gilt wie beim normalen Auto: Wer ein teureres Wohnmobil hat und viel Schutz will, zahlt auch mehr. Doch auf das „Wie viel mehr“ hat man Einfluss:
Beitragszahlung – Die Kfz-Versicherung wird billiger, wenn der Beitrag auf einen Schlag gezahlt, statt in Raten abgestottert wird.
Selbstbeteiligung – Die goldene Regel lautet: keine Kaskoversicherung ohne Selbstbehalt. Das drückt den Beitrag.
Fahrerkreis – Weniger Fahrer kosten in der Regel weniger. Das zeigte eine Stichprobe in der Finanztip-Untersuchung zu Wohnmobilversicherungen.
- Lesen Sie auch: Urlaub im Wohnmobil – welcher Camper passt zu mir?
Zweitwagen – Ist ein weiteres Auto vorhanden? Ein neues Wohnmobil kann mitunter als Zweitwagen mitversichert werden.
Garage – Ein wind- und wettergeschützter Platz kann sich positiv auf den Preis der Kasko-Komponente auswirken.
Saisonkennzeichen – Es kann eine Autoversicherung deutlich günstiger machen. Wer das Wohnmobil also ohnehin nur im Sommer oder Winter fahren will, sollte vergleichen. Achtung: Ein abgemeldetes Fahrzeug darf nicht auf der Straße stehen.
Wie findet der Camper einfach und schnell die ?
Ein aktueller Test des Geldratgebers Finanztip zeigt: Große Vergleichsportale, die Verbraucher vom Vergleich ihrer Autoversicherung kennen, helfen bei Wohnmobilen nicht weiter. Den besten Überblick gab hingegen der Rechner auf der Vergleichsseite innofima.de. Man muss es sich schließlich nicht unnötig kompliziert machen. Am Ende zählt ja vor allem das Ergebnis.
Wohnmobil und Inhalt schützen: weitere Versicherungen im Überblick
Nicht durch die Kfz-Versicherung abgesichert sind all die Dinge, die Campende mit sich führen, zum Beispiel Wäsche, Töpfe, technisches Equipment. Egal ob Diebstahl, Vandalismus, Brand oder auch Sturzregen – wer etwas ersetzen muss, muss vielleicht tief in die Tasche greifen. Was hilft?
Eine sogenannte Campingversicherung klingt zwar gut, passt aber oft nicht. Sie ist auf Dauercamper ausgerichtet, also Leute, die ihre Sachen ständig im Fahrzeug aufbewahren – nicht nur vorübergehend auf einer Reise.
Und auch eine Reisegepäckversicherung ist für ein Leben als Campender nicht geeignet. Denn Gepäck meint hier alles, was man direkt mit sich führt – im Koffer oder Rucksack, nicht aber im Wohnmobil. Zuhause sind lose Gegenstände über die Hausratversicherung abgedeckt, doch greift die meist nicht beim Camping.
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Die in der Hausratversicherung enthaltene Außenversicherung gilt nur innerhalb anderer Gebäude, zum Beispiel in Hotelräumen. Ein Wohnmobil ist aber – man liebt es ja auch gerade deshalb – kein Gebäude.
Doch über die sogenannte Inhaltsversicherung ist Inventar im Fahrzeug abgesichert. Tarife und Beiträge variieren von Anbieter zu Anbieter. Teils ist nur das Gepäck versichert, teils sind Laptop, Handy, Kamera und Tablet oder sonstige Elektronik mit drin. Wer Wert darauf liegt, kann auch Sportausrüstung wie Fahrräder, Kajaks oder Surfbretter mitversichern.
Der Geld-Ratgeber Finanztip empfiehlt wie bei der Hausratversicherung: Versichern sollte man nur das, was man als essenziell ansieht. Wer es sich leisten kann, notwendige Dinge aus der eigenen Tasche zu ersetzen, braucht dafür keine Versicherung. Wie teuer eine Inhaltsversicherung für Campingfahrzeuge ist, hängt von der Summe für die zu versichernden Dinge ab. Es gibt sie ab unter 100 Euro im Jahr.
Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit finanztip.de. Der Geld-Ratgeber für Verbraucher ist Teil der gemeinnützigen Finanztip-Stiftung.