Deutschland. Fliegen könnte für Verbraucher deutlich teurer werden. So kommen Sie dieses Jahr trotzdem noch ohne gestiegene Kosten in den Urlaub.
Wer in diesem Jahr mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen will, sollte sich mit der Buchung der Tickets beeilen, denn die Preise für Flugtickets werden sich wahrscheinlich bald erhöhen. Grund ist die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Erhöhung der Luftverkehrsabgabe.
580 Millionen Euro will der Bund auf diesem Weg zusätzlich einnehmen, um die Lücke im Haushalt zu füllen. Gelten sollte diese neue Steuer schon seit Beginn des Jahres. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat die dazugehörigen Einsparungen und Steuererhöhungen auf den Weg gebracht. Die vorgesehenen Maßnahmen der Ampelkoalition finden sich im Zweiten Haushaltsfinanzierungsgesetz wieder. Laut „Handelsblatt“ ist dort von einer Erhöhung der Ticketsteuer ab Mai 2024 die Rede.
Flüge: Steuern berechnen sich nach Entfernung der Flugziele
Ab dem 1. Mai sei mit höheren Ticketsteuern zu rechnen. Diese errechnen sich aus der Entfernung der Flugziele. Aktuell gelten diese Sätze:
- Ziele, die bis zu 2500 Kilometer entfernt sind, schlagen bisher mit 13,03 Euro pro Passagier und Flug zu Buche
- Bis zu einer Entfernung von 6000 Kilometern beträgt die Ticketsteuer bisher 33,01 Euro
- Alles darüber kostet 59,43 Euro. Um gut 19 % soll die Steuer jetzt steigen
Laut der Formulierungshilfe des Bundesfinanzministeriums ist vorgesehen, dass die Steuer, je nach Flugstrecke, auf 15,53 Euro bis 70,83 Euro angehoben wird.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass diese Steuererhöhung letztlich von den Airlines auf die Verbraucher umgelegt wird. Allerdings muss nicht jeder, der nach dem 1. Mai mit dem Flugzeug unterwegs ist, diese Erhöhungen am eigenen Geldbeutel spüren. Da Flugtickets beim Buchen im Voraus gezahlt werden, fällt der höhere Steuersatz hier noch nicht an. Diesen nachträglich zu verlangen, wird in Regierungskreisen als rechtlich schwierig eingeschätzt.
Durch höhere Preise: Flugangebot könnte schrumpfen
Auch für die Airlines werden die Neuerungen bitter. Aber nicht nur die höheren Preise für Flugtickets werden sich bei den Verbrauchern bemerkbar machen. Falls die Preise vielen Fluggästen zu hoch sind, dürfte auch das Angebot an Flügen kleiner werden. Flüge, die nicht ausreichend ausgelastet sind, könnten von den Airlines dann zukünftig sogar ganz gestrichen werden. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft warnte vor einer Verschlechterung der Flugverbindungen in Deutschland und kritisierte die Maßnahmen.
Schon im Dezember teilte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, mit, dass durch die Abschaffung des Absenkungsmechanismus bei der Luftverkehrsabgabe Mehreinnahmen von bis zu 70 Millionen Euro für das Jahr 2024 absehbar sind. Bis zu 300 Millionen Euro wären es dann ab 2025. Des Weiteren soll die Abgabe jährlich so angepasst werden, dass zusätzliche Einnahmen generiert werden können. Diese sollen an der Höhe der Privilegierung bei der Energiebesteuerung von Kerosin im nationalen Luftverkehr bemessen werden. Hier wird mit Mehreinnahmen in Höhe von bis zu 580 Millionen Euro gerechnet.
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