In Deutschland könnte es im Verlauf des Januars bitterkalt werden. Was Meteorologen erwarten und welcher Grund dahintersteckt.
Momentan fühlt sich das Wetter in Deutschland mehr wie Herbst als Winter an: Temperaturen von durchschnittlich etwa fünf Grad sind für diese Jahreszeit verhältnismäßig mild. Besonders wenn man bedenkt, dass im vergangenen Jahr im Dezember Schnee lag. Doch schon bald könnten die Temperaturen drastisch sinken. Verantwortlich dafür soll ein sich abschwächender Polarwirbel sein.
Losgehen könnte es ab dem ersten Januar-Wochenende. Dann sollen die Temperaturen enorm sinken, wie wetter.de unter Berufung auf Mittelfristprognosen schreibt. Im vergangenen Januar lag die Durchschnittstemperatur bei etwa 3,5 Grad in Deutschland. Im kommenden Januar sind laut ersten Vorhersagen aber durchaus Nachtfrostabschnitte mit Temperaturen zwischen minus 10 und minus 15 Grad möglich.
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Kälteeinbruch in Deutschland im Januar 2024? Polarwirbel könnte sich abschwächen
Der Grund für die kalten Temperaturen ist ein sogenannter Polarwirbel . Dieser bringt sehr kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Deutschland. Ein Polarwirbel ist ein Tiefdruckwirbel über dem Nordpol. Dieser entsteht im Winter, wenn im Norden die Sonneneinstrahlung fehlt und die Atmosphäre immer kälter wird.
Meteorologen unterscheiden im engeren Sinn zwei Polarwirbel in verschiedenen atmosphärischen Schichten:
- der stratosphärische Wirbel in rund 30 Kilometer Höhe
- der troposphärische Polarwirbel in 6 bis 10 Kilometer Höhe
Normalerweise bleibt die arktische Luft in dem Wirbel. Doch wenn etwa warme Luft vom Pazifik bis in die Polarregion vordringt, kann sich die Zirkulation abschwächen. Dadurch entstehen Ausbuchten oder sogar ein sogenannter Polarwirbel-Split . Dieser sorgt dann dafür, dass die Kaltluft bis in den Süden der Nordhalbkugel vordringt – und damit bis in unsere Breitengrade.