Berlin. Mähroboter pflegen den Rasen immer genauer dank Satelliten und KI. Bei diesen Modellen müssen Sie kein Begrenzungskabel mehr ziehen.
Noch immer ist der Wunsch Vater des Gedankens: Man setzt den Mähroboter auf den Rasen und schaltet ihn an. Alles andere macht das Gerät dann alleine: vom Festlegen der Rasengrenze bis hin zum Erkennen von Hindernissen. Und leider – das vorweg – sind auch die Geräte der neuesten Generation noch nicht soweit. Aber sie nähern sich an.
IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf Mähroboter getestet.
Mähroboter im Test: So erkennen die Mäher die Rasenkanten
Alle fünf Mäher im Test kommen ohne Begrenzungskabel aus, die man entlang der Rasenkante oder auch um Hindernisse herum verlegen müsste. Der Einhell Freelexo Cam 500 benötigt allerdings noch eine Drahtschleife um die Basis herum, damit er sie auch wiederfindet.
Und auch sonst ist das Ganze zumindest bei Einhell und bei Worx unter Umständen nicht ganz so trivial, wie es die Hersteller den Nutzer glauben lassen. Beide Mäher arbeiten ohne vorherige manuelle Rasenkartierung, der Worx zudem ohne Satellitenunterstützung. Sie sollen sich ihr Arbeitsgebiet mittels integrierter Kameras und weiterer Sensoren erschließen.
Das funktioniert auf einigermaßen ebenen, klar definierten und sauber abgegrenzten Rasenflächen sehr gut. Gibt es aber bewachsene Stufen oder Randbereiche mit hohem Grasbewuchs, arbeiten sich die Geräte teils ergebnislos ab. Entsprechend empfehlen sowohl Einhell als auch Worx in ihren Anleitungen, solche Areale mittels der mitgelieferten Magnetbänder abzugrenzen. Da ist man dann am Ende doch wieder bei einem ähnlichen System wie mit dem Leitdraht.
Kartierung macht vieles leichter
Die Mähroboter von Ecoflow, Ecovacs und Segway dagegen nutzen GNSS (Satellitennavigation) in Verbindung mit vorher definierten Grenzen: man macht zu Beginn jeweils mittels der App-Fernbedienung eine Kartierungsfahrt entlang der gewünschten Rasenkante.
Das funktioniert recht gut, wobei der Ecoflow Blade aufgrund seiner eigenwilligen Rad-Anordnung per App-Fernbedienung schwer zu lenken ist. Auch Mähverbotszonen lassen sich so in die entstandene Rasenkarte einfügen.
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Kameras – beim Segway optional – erfassen zudem das Gelände und meist auch temporäre oder dauerhafte Hindernisse. Beim Ecovacs Goat kann die Kamera zudem noch zur Überwachung genutzt werden; sie sendet auf Wunsch ihr Livebild an die App. Der Mäher kann dabei an den Ort gesteuert werden, den es zu begutachten gilt.
Hindernisse auf dem Rasen erkennen: Hier klappt das zuverlässig
Die Mähroboter verfügen, wie schon erwähnt, alle über Kameras, die mit einer Ausnahme auch mit Gegenlicht und Lensflare klarkommen. Lediglich der Einhell tut sich da etwas schwer. Er nutzt zur Hinderniserkennung vor allem Ultraschall-, Stoß-, Kipp- und Hebesensoren. Die Kamera dient vor allem dazu, die Art des Untergrundes festzustellen. Entsprechend tickt der Roboter schon mal vorsichtig an ein Hindernis an, bevor er es vermeidet.
Gepaart mit entsprechend intelligenter Software erkennen alle vier anderen Geräte Hindernisse recht zuverlässig visuell und schnell. Auf überwachsenen Wurzeln oder Steinen fahren sich die Mäher aber dennoch mitunter fest. Solche Stellen nimmt man bei allen Modellen besser manuell aus dem Mähbereich aus. Der Goat versucht übrigens mittels künstlicher Intelligenz (KI) auch, explizit Tiere zu identifizieren; auch bietet er einen definierbaren Tierschutzzeitraum, in dem nicht gemäht wird.
Mähergebnis ordentlich
Die Mähroboter von Einhell und Worx befahren den Rasen nach dem Zufallsprinzip, was etwas planlos wirkt. Die anderen Geräte ziehen KI-ermittelt parallele Bahnen, wobei der Blade schon mal kurz den Faden verliert. So oder so mähen alle Geräte in der Fläche aber gleichmäßig und gut.
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Der Goat und der Segway arbeiten auch recht sauber die Rasenkanten ab; hier hat der Ecoflow ebenfalls noch Luft nach oben. Und bei Worx und Einhell braucht es eben die klar erkennbare Kante. Die Schnitthöhe ist bei allen Robotern von einem bis sechs Zentimetern einstellbar, beim Ecoflow von 2 bis 7,6 Zentimeter.
Fazit: Mähroboter ohne Begrenzungskabel sinnvoll?
Gerade die Mähroboter mit manuell per App kartierbaren Grenzen und GPS sind ein enormer Fortschritt zu den nervigen Begrenzungskabeln. Allerdings kommen auch sie nicht komplett ohne Installationsaufwand aus; aber das Ganze ist gerade bei größeren oder mehreren Rasenflächen viel komfortabler und flexibler.
1. Platz: Goat G1 – Ecovavs / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 10/2023
- Preis: 1599 Euro
- Ein gut durchdachter Mähroboter mit überraschend leistungsfähiger KI und guter Mähleistung selbst am Hang.
- + Leise im Betrieb, gute App, Kamerareinigung in der Basisstation.
- - Blink-LEDs der Station nachts zu hell und nicht abschaltbar.
- Ergebnis: gut 1,9
2. Platz: Navimov H500E – Segway
- Preis: 1798 Euro (inkl. Kamera)
- Wuchtiger Mähroboter mit guter KI-basierter Mähplan-Erstellung. Bei Hindernissen nicht immer ganz sattelfest.
- + Relativ einfach einzurichten, gutes Mähergebnis, gute App.
- - GPS-Empfang nicht immer optimal, Kamera aufpreispflichtig.
- Ergebnis: gut 2,1
3. Platz: Blade – Ecoflow
- Preis: 2999 Euro
- Sehr futuristische Maschine mit vielen cleveren Ideen, die aber nicht immer ganz frei von Kinderkrankheiten ist.
- + Hochwertige Verarbeitung, optional mit Laubsammler erweiterbar.
- - Spurhalten nicht immer gut, manuell schwer lenkbar, sehr teuer.
- Ergebnis: gut 2,3
4. Platz: Landroid Vision M600 – Worx
- Preis: 1459 Euro
- Recht kompakter Mähroboter ohne GPS-Unterstützung. Kompatibel zum übrigen Worx-Akkusystem.
- + Einfach einzurichten. Gutes Bedienkonzept. Solide Lenkung.
- - Braucht sehr klare Rasengrenzen. Teils etwas komplizierte App.
- Ergebnis: befriedigend 2,8
5. Platz: Freelexo Cam 500 – Einhell
- Preis: 999,95 Euro
- Kompakter Mähroboter ohne App-Bedienung und manchmal etwas rustikaler Hinderniserkennung via Stoßsensor.
- + Kompatibel zum Einhell-Akkusystem. Gut zugängliches Bedienfeld.
- - Klare Rasengrenzen nötig, kommt nicht ganz ohne Kabel aus.
- Ergebnis: befriedigend 3,1