Berlin. Bald soll die Wärmepumpen-Offensive starten. Die Verunsicherung ist jedoch groß. Ist das eigene Haus überhaupt geeignet?
Über wenige Themen wird derzeit derart heftig gestritten wie über die Wärmepumpe. Seit die Koalition das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das sogenannte "Heizungsgesetz", beschlossen hat, kochen die Emotionen hoch. Für viele ist die Wärmepumpe eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende, Kritiker halten sie für zu teuer und ineffizient.
Immer wieder wird als Argument gegen die Wärmepumpe angeführt, dass ihr Einbau in vielen Fällen nicht möglich sei. Tatsächlich werden aktuell lediglich knapp drei Prozent aller deutschen Gebäude mit Wärmepumpen beheizt, was jedoch nicht bedeutet, dass Wärmepumpen für Hauseigentümer nur in Ausnahmefällen in Frage kommen.
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Experte sieht großes Potenzial für den Einbau von Wärmepumpen
Der Bauphysiker Andreas Holm von der Hochschule München, einer der führenden Experten auf dem Gebiet, sieht auch in deutschen Wohngebäuden viel Potenzial für Wärmepumpen. "Bei ungefähr der Hälfte der Gebäude ist ein effizienter Betrieb schon heute ohne weiteres möglich und auch wirtschaftlich und technisch sinnvoll", sagte Holm dem Bayerischen Rundfunk.
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Bei der Einschätzung spielen einige Faktoren eine Rolle. Entscheidend ist insbesondere, ob genügend Abstand zum nächsten Gebäude vorhanden ist. Weil Luft-Wärmepumpen Geräusche erzeugen, dürfen sie nicht zu nahe an ein anderes Grundstück oder Gebäude gesetzt werden.
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Einbau von Wärmepumpe kann bis zu 70 Prozent gefördert werden
Neben der eigenen Einschätzung sollte jedoch immer ein professioneller Energieberater zu Rate gezogen werden, der auf alle Fragen detailliert eingehen kann. Immerhin ist der Kauf einer Wärmepumpe eine nicht gerade billige Angelegenheit. Zwischen 17.000 und 20.000 Euro sind schnell ausgegeben, die Montage der Wärmepumpe ist in diesem Preis noch gar nicht enthalten. Allerdings wird der Einbau durch den Staat großzügig gefördert. Zur Grundförderung von 30 Prozent können weitere Zusatzförderungen kommen, in Sonderfällen sind bis zu 70 Prozent drin.
Bleibt trotzdem abzuwarten, ob das ehrgeizige Ziel von Robert Habeck (Grüne) erreicht werden kann. Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz glaubt daran, dass bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen eingebaut werden können. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 150.000, im nächsten Jahr sollen es aber schon 500.000 sein. (tok)