Berlin. Entsafter machen aus frischem Obst und Gemüse gesunde Säfte. Wie gut sind Saftausbeute und Reinigung? IMTEST vergleicht fünf Geräte.

Fruchtig, gesund und lecker: Frisch gepresster Saft ist ein Highlight im Sommer. Wer ihn aus Obst oder Gemüse gern selbst herstellt, hat dazu drei Möglichkeiten:

  • Zentrifugalentsafter sind die schnellsten auf dem Markt und sehr einfach zu bedienen.
  • Saftpressen sind ebenfalls sehr einfach zu bedienen. Die Pressen, auch Slow Juicer genannt, quetschen den Saft aus den Früchten. Weil sie ohne Temperatur arbeite, bleiben hier viele Vitamine erhalten.
  • Dampfentsafter arbeiten im Gegensatz dazu gänzlichen anders. Mit Hilfe von Hitze produzieren sie besonders lange haltbaren Saft in großen Mengen. Damit sind sie vor allem für Obstgartenbesitzer ein Gewinn.

IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf Entsafter für den Alltag getestet, um herauszufinden, wer sich hier am besten schlägt, unabhängig vom dahinterliegenden Mechanismus. Mit dabei waren vier Zentrifugalentsafter und eine Saftpresse.

Entsafter im Test: Drei verschiedene Schwierigkeitsstufen

Getestet wurden alle Modelle an drei verschiedenen Obst- und Gemüsesorten. Äpfel waren dabei am leichtesten zu verarbeiten. Rote Bete stellte auf Grund ihrer Härte die zweite Schwierigkeitsstufe dar, im Vergleich wurde sowohl mit gegarter als auch mit roher Roter Bete gearbeitet. So konnten sowohl sehr hartes als auch sehr weiches Obst und Gemüse erfasst werden – beides keine leichte Aufgabe für die Testgeräte.

Am schwierigsten aber war Stangensellerie auf Grund seiner Faserstruktur. Zwar unterscheiden sich einzelne Früchte von Natur aus, sodass IMTEST die Vergleichbarkeit etwa der Saftmenge erreichte, indem von jedem Obst oder Gemüse immer exakt dieselbe Sorte und aufs Gramm genau die gleiche Menge verwendet wurde. Abseits davon wurden im Test auch Handhabung, Reinigung, Lautstärke und Stromverbrauch bewertet.

Entsafter verwandeln frisches Gemüse und Obst in gesunde Säfte oder Smoothies. Unterschiede gibt es bei Ausbeute, Handhabung und Reinigung.
Entsafter verwandeln frisches Gemüse und Obst in gesunde Säfte oder Smoothies. Unterschiede gibt es bei Ausbeute, Handhabung und Reinigung. © Shutterstock / DW2630 | DW2630

Die meiste Saftausbeute: Das ist der Sieger

Aus 300 Gramm Apfel konnte der Philips den meisten Saft gewinnen: volle 210 Milliliter. Die Saftpresse von Kenwood schafft hier nur 160 Milliliter. Allerdings verbraucht sie mit 80,2 Watt im Leerlauf auf höchster Stufe den wenigsten Strom. Zudem war sie mit 63,7 Dezibel leiser als die anderen Modelle. Am lautesten war mit 83,9 Dezibel der Kult X.

Bei den weiteren Tests mit Roter Beete und Sellerie machte er dafür das Rennen. Im Test war zu beobachten, dass einige Entsafter, wie der von Braun, zwar teilweise große Reststücke im Gerät hinterließen, insgesamt trotzdem aber viel Saft produzierten. Dahingegen pulverisierte der WMF die Teststücke regelrecht. Weiche Früchte wurden dabei püriert und im Gerät verteilt. Aus dem Saftauslauf kam kaum noch ein Tropfen. Bei hartem Gemüse zeigte er dagegen Bestleistungen.

Aufbau und Handhabung der Entsafter

Die Handhabung der Geräte ist unkompliziert. Zwar schluckt etwa der Braun zum Teil auch ganze Äpfel, wohingegen die für den Kenwood zerkleinert werden müssen, doch der wesentliche Unterschied ist der Aufbau.

Hier machte der PureJuicer Probleme. Er entpuppte sich als Puzzle. Im Gegensatz dazu ließen sich vor allem den Kandidaten von WMF und Phillips intuitiv zusammensetzen. Zudem arbeiten die Entsafter von Severin, Philips und WMF mit einem stabilen, metallenen Verschlussbügel. Die Verschlussklammern aus Plastik bei Brauns Modell wirken dagegen weniger zuverlässig und beim Kenwood brach schon im Test die Tropfstopp-Klappe ab.

Reinigung: Diese Entsafter lassen sich gut sauber halten

Die Bauweise entscheidet auch darüber, wie leicht sich das Gerät reinigen lässt. Etwa besitzt der PureJuicer einen eckigen Ablauf für Fruchtfleisch. Vor allem der faserige Sellerie verstopfte dieses Teil beinahe. Neben dem Aufbau ist der wichtigste Aspekt der Reinigung die Spülmaschineneignung. Fast alle Entsafter lassen sich teilweise maschinell reinigen. Lediglich der Severin muss vollständig per Hand gespült werden. Das kostet Zeit und eine Menge Wasser.

Das Braun-Modell bildet dagegen das positive Ende der Skala. Hier sind bis auf den Motorblock alle Teile spülmaschinenfest. Der Philips bringt zudem eine Vorspülfunktion mit. Die reicht zwar nicht für eine endgültige Reinigung, jedoch um das Gerät zwischen dem Entsaften zweier Obstsorten kurz durchzuspülen.

Fazit: Diese Entsafter liegen im Test vorn

Gute Leistung, einfache Handhabung: Das Rennen macht der IdentityCollection J300 von Braun. Erstaunlich wenig Abstriche machen das Gerät von Severin zum Preis-Leistungssieger.

1. Platz: IdentityCollection J300 – Braun / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 08/2023

  • Preis: 149,90 Euro
  • Der Entsafter liefert eine große Saftausbeute, trotz nur einer Einstellungsstufe für Früchte alle Härtegrade.
  • + Sehr gute Saftkonsistenz, kommt mit 2-in-1-Reinigungsbürste.
  • - Der Verschluss aus Plastikklammern wirkt nicht sehr wertig.
  • Ergebnis: gut 2,3

2. Platz: ES3570 – Severin / IMTEST Siegel: Preisleistungssieger Ausgabe 08/2023

  • Preis: 99,99 Euro
  • Der Entsafter von Severin ist einfach zusammenzusetzen. Außerdem ist er der günstigste Kandidat im Testfeld.
  • + Apfel, Rote Bete, Sellerie: Die Saftausbeute ist immer sehr gut.
  • - Mit 345 Watt vergleichsweise hoher Stromverbrauch.
  • Ergebnis: gut 2,4

3. Platz: HR1921/20 – Philips

  • Preis: 179,99 Euro
  • Der Philips-Entsafter liefert durchweg solide Ergebnisse, in der Saftausbeute wie auch in der Konsistenz.
  • + Der Entsafter besitzt eine Vorspülfunktion.
  • - Der Entsafter kommt ohne zusätzliches Zubehör.
  • Ergebnis: gut 2,5

4. Platz: Kult X Entsafter – WMF

  • Preis: 129,99 Euro
  • Der Entsafter ist sehr stark, was für hartes Obst praktisch ist. Weiche Teile sind jedoch schwieriger zu entsaften.
  • + Lässt sich nur einschalten, wenn er vollständig verriegelt ist.
  • - Große Obststücke können nicht im Ganzen verarbeitet werden.
  • Ergebnis: befriedigend 2,6

5. Platz: PureJuice JMP600WH – Kenwood

  • Preis: 219,90 Euro
  • Ein sehr kompakter und leicht zu bedienender Entsafter, wenn man ihn erst einmal zusammengesetzt hat.
  • + Durch geringe Betriebstemperaturen bleiben Vitamine erhalten.
  • - Die Verriegelung am Entsafter ist nicht unkompliziert.
  • Ergebnis: befriedigend 2,7