Berlin. Nicht so überlaufen, dafür herrliches Essen und eine wunderschöne Altstadt. Diese Stadt mitten in Italien ist noch ein Geheimtipp.
Bologna, die Hauptstadt der norditalienischen Region Emilia-Romagna, wurde von Reiseexperten aus aller Welt einstimmig zur am meisten unterschätzten Stadt der Welt gewählt. In einer Umfrage des US-Nachrichtenmagazins "CNBC" nannten 175 Experten Gründe, warum Bologna einen Besuch wert ist. Von der exzellenten Küche über die beeindruckende Architektur bis hin zur angenehmen Größe der Stadt gibt es viele Gründe, Bologna auf die Reiseliste für einen Italienurlaub zu setzen.
Bologna: La Grassa, La Rossa, La Dotta – Stadt der Gaumenfreuden und der Kultur
Bologna ist mit vielen Begriffen und Namen verbunden. Man nennt die Stadt "la Grassa" (die Fette), "la Rossa" (die Rote), "la Dotta" (die Gelehrte) und denkt unweigerlich an Tortellini, die Universität und die Zwillingstürme.
An erster Stelle ist die ausgezeichnete Küche der Stadt zu nennen. Die Bologneser sind bekannt für ihre Leidenschaft für Tortellini, Tagliatelle, Mortadella und Pasta Bolognese – die allerdings Pasta al ragù genannt wird. Kein Wunder also, dass die Stadt auch "La Grassa" heißt. Denn hier herrscht eine besondere Lebensfreude und Liebe zum guten Essen.
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Ein gastronomisches Paradies: Das Viertel Quadrilatero in Bologna
Das Viertel Quadrilatero im historischen Zentrum von Bologna ist ein wahres Paradies für Feinschmecker. Hier reiht sich ein Delikatessengeschäft an das andere, in denen Schinken, Salami, Käse und frische Pasta in prall gefüllten Schaufenstern verlockend präsentiert werden. Mittags verwandelt sich das Viertel in einen lebhaften Streetfood-Markt, wo Einheimische und Besucher an Stehtischen regionale Nudelgerichte, Wurst, Schinken und Käse mit dem typischen Fladenbrot Piadina genießen.
Auf dem Mercato Delle Erbe können die Besucher frisches Obst und Gemüse von höchster Qualität kaufen und direkt vor Ort genießen. Auf dem Markt gibt es auch einen Food Court, in dem man frische Pizzen, Sandwiches oder Pasta probieren kann.
Aperitivo-Kultur in Bologna: Genussvolles Abendritual
Ein absolutes Highlight in Bologna ist der Aperitivo. In ganz Italien ist der Aperitivo eine beliebte Tradition, um den Abend einzuläuten, aber in Bologna wird diesem Ritual eine besondere Bedeutung beigemessen. Ab 18 Uhr füllen sich die Straßen und die Bars dehnen sich auf die Bürgersteige aus. Zum Martini oder Weißwein werden kleine Snacks wie Oliven, Käse und Minipizzen gereicht. Am Ende bezahlt man nur das Getränk. Es ist wichtig, beim Aperitivo nicht zu viel zu essen, um die guten Manieren zu wahren und Platz für das eigentliche Abendessen zu schaffen. Das Abendessen wird bei den Italienern in der Regel erst viel später, nach 21 Uhr, eingenommen.
Reiseziel Bologna zu Fuß entdecken
Ein weiterer Grund, warum Bologna auf der Bucket List eines jeden Italienreisenden stehen sollte, ist die gute Erreichbarkeit und die angenehme Größe der Stadt. Zu Fuß lassen sich die Sehenswürdigkeiten Bolognas bequem in zwei Tagen erkunden. Die meisten Kirchen, Türme und Plätze liegen in einem Umkreis von wenigen Kilometern. Nur die Wallfahrtskirche Santuario della Madonna di San Luca liegt vier Kilometer außerhalb der Stadt.
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In Architektur und Geschichte kann sich Bologna mit berühmten Städten wie Florenz, Venedig oder Rom messen. Das historische Zentrum Bolognas, das von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde, besticht durch seine beeindruckenden, fast 40 Kilometer langen Arkaden, die das weitläufige Stadtzentrum mit seinen Fußgängerzonen, Plätzen, Kirchen und Palästen verbinden. Als Wahrzeichen der Stadt ragen die beiden mittelalterlichen Türme rund 100 Meter in den Himmel und bieten einen atemberaubenden Blick über die Innenstadt.
Die berühmten Arkaden und Wahrzeichen von Bologna
Die Arkaden von Bologna sind weltberühmt und bieten auf fast 40 Kilometer Fußgängerpassagen eine einzigartige Atmosphäre. Unter den Arkaden befinden sich Läden und Geschäfte, während sich darüber prächtige Paläste erheben. Im Mittelalter gab es ein Gesetz, das diese Bauweise vorschrieb, um Wohnraum für die wachsende Stadt zu schaffen. Der Arkadengang von San Luca gilt als der längste der Welt. Er führt über vier Kilometer hinauf zur Wallfahrtskirche San Luca.
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Die beiden Türme Torre Garisenda und Torre degli Asinelli sind die Wahrzeichen der Stadt. Im Jahr 1300 erbaut, ragen sie majestätisch über Bologna auf und bieten einen faszinierenden Anblick. Der Garisenda-Turm ist für seine auffällige Neigung bekannt, die sogar die des berühmten Schiefen Turms von Pisa übertrifft. Besucher können den Asinelli-Turm besteigen und von oben einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt und ihre Umgebung genießen.
Bologna blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in die Römerzeit reicht. Die Stadt war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und erlebte im Laufe der Jahrhunderte Zerstörung und Wiederaufbau. Unter dem Schutzpatron Bolognas, Bischof Petronius, begann die Erneuerung und der Wiederaufbau der Stadt mit dem Bau der Kirche Santo Stefano. Trotz wechselnder Herrschaften entwickelte sich Bologna im Mittelalter zu einem der größten und bedeutendsten Zentren Europas.
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Universitätsstadt mit faszinierender Geschichte
Die Piazza Maggiore, der Hauptplatz der Stadt, ist ein Ort, den jeder Besucher gesehen haben sollte. Hier erhebt sich keine typische italienische Kathedrale, sondern die Basilika San Petronio, eine einzigartige Basilika mit einem unteren Teil aus verziertem Marmor und einem oberen Teil aus schlichten Ziegelsteinen. Man erzählt sich, dass der Bau der Kathedrale gestoppt wurde, weil sie größer als der Petersdom in Rom werden sollte. In der Nähe befindet sich auch die über 1500 Jahre alte Basilika di Santo Stefano, die mit ihrem historischen Charme beeindruckt.
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Bologna beherbergt die drittälteste Universität der Welt, gegründet 1088, und wird daher zu Recht "La Dotta", die Gelehrte, genannt. Im ehemaligen Hauptgebäude, dem Palazzo Archiginnasio, befindet sich heute die öffentlich zugängliche Stadtbibliothek, die zum Stöbern und Entdecken einlädt. Ein weiteres Highlight ist das Anatomische Theater des Archiginnasio, ein anatomischer Hörsaal aus dem 17. Jahrhundert, der noch heute die Besucher in seinen Bann zieht. Persönlichkeiten wie Dante Alighieri, Paracelsius, Erasmus von Rotterdam, Raimundo de Pegñafort, Albrecht Dürer, San Carlo Borromeo und Carlo Goldoni waren Studenten der Universität.
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