Berlin. Das E-Bike ist das optimale Verkehrsmittel für die Stadt. Fünf aktuelle City-Modelle für unterschiedliche Ansprüche im Praxistest.

City-E-Bikes sind die perfekten mobilen Begleiter in der Stadt. Sie punkten mit einer schicken Optik, die sie im ersten Moment kaum als E-Bike erkennen lässt. IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf aktuelle Modelle von Lemmo, Tenways, VanMoof, Gazelle und Canyon sowohl im Hamburger Stadtgebiet ausgiebig zur Probe gefahren als auch im zertifizierten Prüflabor von Qima testen lassen. Von sportlich, stylish bis hin zu komfortabel – für jeden ist etwas dabei.

Das S5 von VanMoof gilt unter den fünf Testkandidaten wohl als das E-Bike mit dem höchsten Lifestyle-Faktor. Optisch wie aus einem Guss, ist es mit zwei Knöpfen halbwegs einfach in der Bedienung. Wer seine Fahrdaten im Blick haben möchte, muss sein Smartphone am Lenker befestigen und mit einer App koppeln. Eine Drei-Gang-Automatikschaltung und eine Boost-Funktion, die beim Antritt Extraschwung gibt, sorgen für unkompliziertes Fahren. Ausgestattet mit einem Vorderradnabenmotor mit 68 Newtonmetern, lieferte es allerdings nur eine Reichweite von 46 Kilometern – das geringste Ergebnis unter den fünf Testkandidaten.

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E-Bike kaufen: Einfaches Auf- und Absteigen durch tiefen Rahmen

Die Reichweite ermittelt das Prüf- und Zertifizierungsunternehmen Qima im Auftrag von IMTEST. Im genormten und branchenweit verwendeten R200-Test werden alle E-Bikes auf einen einheitlichen Unterstützungsfaktor eingestellt und künstlich angetrieben. So lassen sich die Ergebnisse gut gegenüberstellen und vergleichen.

Die beiden E-Bikes CGO800S von Tenways und One von Lemmo sind mit einem Hinterradnabenmotor mit 40 Newtonmetern ausgestattet und liefern solide Reichweiten von 52 Kilometern (Tenways) beziehungsweise 57 Kilometern (Lemmo).

Das CGO800S bietet mit seinem tiefen Wave-Rahmen ein einfaches Auf- und Absteigen und ermöglicht eine aufrechte Sitzhaltung. Das Display ist umfangreich und fest in der Lenkermitte verbaut. Als Single-Speed-Rad, also mit nur einem Gang, und fünf Unterstützungsstufen kommt der Fahrer flott und bequem durch die Stadt.

Ebenso spritzig wie sportlich ist das nur 19,2 Kilogramm schwere One. Es hebt sich von den anderen Testkandidaten ab, weil es ohne seinen Akku wie ein normales Fahrrad gefahren werden kann. Dieser fungiert praktischerweise auch als Powerbank. Zehn Gänge helfen bei der Feinabstimmung beim Treten, mit Akku kann der Fahrer noch zwischen drei Unterstützungsstufen wählen.

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Sportliches E-Bike: Dicke Reifen ermöglichen auch Offroad-Ausflüge

Sowohl das Precede:ON 5 von Canyon als auch das Ultimate C5 HMB von Gazelle sind mit Mittelmotoren von Bosch ausgestattet. Während Canyon für das Precede:ON 5 auf die Active-Line-Variante mit 50 Newtonmetern setzt, kommt beim E-Bike von Gazelle die etwas leistungsstärkere Performe-Line-Variante mit 75 Newtonmetern zum Einsatz.

Das Canyon zeigt sich optisch ähnlich sportlich wie das One. Seine dicken Reifen verzeihen nicht nur Kopfsteinpflaster und Schlaglöcher, sondern ermöglichen auch kleine Offroad-Ausflüge. Dank seines Gepäckträgers ist es aber absolut alltagstauglich. Mit einer gemessenen Reichweite von 83 Kilometern schlägt es zudem deutlich alle anderen Testkandidaten.

Dass das Ultimate C5 HMB das teuerste E-Bike im Test ist, macht sich nicht nur beim Blick auf die Ausstattung bemerkbar, sondern auch beim Fahrgefühl. Es ist unglaublich bequem, sanft und gleichzeitig kraftvoll. Sein Eigengewicht von stolzen 29,8 Kilogramm fällt zwar bei der Handhabung auf, nicht jedoch bei den Testfahrten. Ganz im Gegenteil: Da verlieh es dem E-Bike Stabilität auf allen Untergründen und in Kurven. Mit 75 Kilometer Reichweite können mit dem Gazelle auch gut längere Touren abseits der Stadt unternommen werden.

Fazit

Alle E-Bikes schneiden im Test mit sehr guten Reichweiten ab. Und auch die Ergebnisse des von Hansecontrol durchgeführten Bremstests waren durchweg gut oder befriedigend für alle Testkandidaten.

Mit dem Testsieger Precede:ON 5 bekommt der Käufer ein top ausgestattetes Rad zu einem attraktiven Preis. Beim Preis-Leistungs-Sieger von Lemmo muss der Radler Abstriche bei der Reichweite machen, spart aber auch 600 Euro und bekommt ein „Bio-Bike“ (ohne E-Motor) automatisch dazu.

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1. Platz: Precede:ON 5 – Canyon / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 05/2023

Preis: 2.599 Euro

Ein sportlicher Allrounder, der aufgrund seiner dicken Reifen auch auf Schotter- und Waldwegen gut zurechtkommt.

+ Mit 83 Kilometern die höchste Reichweite unter den Testbikes.

- Weniger geeignet, wenn man bequem unterwegs sein möchte.

Ergebnis: gut 1,8

2. Platz: Ultimate C5 HMB – Gazelle

Preis: 3.999 Euro

Dank hochwertiger Komponenten und hoher Reichweite machen Einkaufstouren auf dem bequemen Rad Laune.

+ Liefert trotz hohem Gewicht gute Ergebnisse im Bremstest.

- Eine Naht an den Lenkergriffen in Lederoptik drückt beim Fahren.

Ergebnis: gut 1,9

3. Platz: One – Lemmo / Preisleistungssieger Ausgabe 05/2023

Preis: 1.190 Euro

Das Lemmo One vermittelt ein sehr leichtes Fahrgefühl. Ohne Akku fährt es sich wie ein normales Fahrrad

+ Der Akku (540 Wh) kann auch als Powerbank genutzt werden.

- Das Licht ist im Rahmen verbaut und lenkt in Kurven nicht mit.

Ergebnis: gut 1,9

4. Platz: CGO800S – Tenways

Preis: 1.899 Euro

Ungewöhnlich für ein City-E-Bike, besitzt das CGO800S eine Federgabel, wiegt aber „nur“ 23 Kilogramm.

+ Mit 1.899 Euro das günstigste E-Bike im Test.

- Nur 120 Kilogramm zulässiges Gesamtgewicht.

Ergebnis: gut 2,2

5. Platz: S5 – VanMoof

Preis: 3.498 Euro

Dem S5 sieht man noch am wenigsten an, dass es ein E-Bike ist – das schätzen Fans an diesem Rad besonders.

+ Einfache, intuitive, aber durchdachte technische Features.

- Die harten Griffe machen sich auf Kopfsteinpflaster bemerkbar.

Ergebnis: gut 2,4