Bochum. Schlittschuhlaufen vor eindrucksvoller Kulisse: Nach Energiekrise und Pandemie laden beliebte Locations in NRW 2023 wieder auf die Eisbahn.

Es waren schon unerfreuliche Nachrichten, die in den vergangenen Monaten im Zusammenhang mit der Jahrhunderthalle Bochum publik gemacht wurden: Nachdem bekannt wurde, dass das Streetart-Festival Urbanatix nach 13 Jahren Bochum verlässt und nach Essen wechselt, fungiert die Jahrhunderthalle auch nicht mehr länger als Austragungsort der renommierten Award-Show „1Live Krone“. Der Radiopreis wandert in diesem Jahr nach Bielefeld aus.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es für die einstige Industriestätte in NRW in diesen Tagen dennoch: Der EisSalon Ruhr feiert Ende des Jahres eine Neuauflage. Vom 15. Dezember bis zum 7. Januar können Besucherinnen und Besucher auf 1500 Quadratmetern Schlittschuhlaufen – die Jahrhunderthalle wird wieder zur Indoor-Eisbahn.

Schlittschuhlaufen vor Industriekulisse

Zuletzt fegten hier 2019 Schlittschuh-Fans übers Eis, danach musste das winterliche Vergnügen pausieren. Erst brachte die Corona-Pandemie das Eis zum Schmelzen, dann zog die letztjährige Energiekrise den Stecker. Immerhin wechselten die Veranstalter von Kufen zu Rollen. Statt Schlittschuhen konnten sich Besucherinnen und Besucher Rollschuhe oder Inline-Skates an die Füße schnallen.

Jetzt dreht aber wieder die Eismaschine ihre Runden durch die ehemalige Gebläsehalle. „Nach reiflicher Überlegung hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz freuen wir uns enorm, dass der EisSalon Ruhr nach der Zwangspause endlich wieder stattfinden kann“, verkündet Andreas Kuchajda, Geschäftsführer der Bochumer Veranstaltungs-GmbH (BoVG).

Eislaufen und Eisstock-Schießen

Neben dem freizeitlichen Eislaufen soll es auch andere Angebote geben. Dazu zählen das traditionelle Eisstock-Schießen, aber auch die Möglichkeit, Weihnachtsfeiern auf dem Eis abzuhalten sowie Angebote im Vormittagsbereich für Schulklassen. Am Eröffnungsfreitag, dem 15. Dezember, beginnt das Schlittschuhspektakel um 16 Uhr.

Auch auf Zeche Zollverein wurde im vergangenen Jahr als Energiesparmaßnahme auf die traditionelle Eislaufbahn verzichtet und der graue Betonboden in Halle 5 poliert. Hier fegten eine Saison lang Rollschuhe von Bande zu Bande. Die Premiere kam so gut an, dass die Stiftung Zollverein nun eine Wiederholung des temporären Skate-Events plant. Allerdings darf auf dem Welterbe erst in den Osterferien gerollert werden, vom 25. März bis zum 6. April.

Revival auch auf Zeche Zollverein

Und Fans des Rundendrehens dürfen sich doppelt freuen, denn auch die Zollverein-Eisbahn feiert ein Revival – und das nicht erst in den Osterferien. Vor der Industriekulisse der Kokerei Zollverein wird wieder eine 150-Meter-Bahn vereist. Eröffnung feiert die Schlittschuhbahn am 9. Dezember, Schluss ist dann am 7. Januar.

Geplant ist erneut Eisstockschießen als sportlicher Wettkampf oder Firmenevent. Abends wird die Bahn in stimmungsvolles Licht gehüllt, Snacks und Heißgetränke gibt’s abseits der Bande als Stärkung. Die intime Atmosphäre hat allerdings einen kleinen Nachteil: Die Stiftung bittet um frühzeitige Anmeldung unter eisbahn@zollverein.de, der Online-Ticketverkauf für bestimmte Zeitslots ist bereits gestartet.

Auf dem Essener Kennedyplatz geht’s weiter

Essen kommt aus dem Schlittschuhfahren gar nicht heraus, nach dem Eislaufen ist vor dem Eislaufen – traditionell auf dem Kennedyplatz. Allerdings ist in diesem Jahr alles anders: Aus „Essen on Ice“ wird der „Essener Wintertraum“. Und traumhaft wird’s zwischen dem 12. Januar und 10. März mit der „größten Eisbahn in NRW“, teilt die Essen Marketing GmbH mit.

Bedeutet: Schlittschuh-Fans können ihre Runden auf zwei Ebenen drehen, außerdem wird es vier Eisstockbahnen, ein Kinderkarussell und ein Café mit Dachterrasse geben. Insgesamt umfasst das Event eine Fläche von 4500 Quadratmetern. Tickets fürs Wintervergnügen können ab Mitte November erworben werden.

Schlittschuhlaufen auf der Düsseldorfer Kö

Dann beginnt auch die Saison in Düsseldorf. Am 10. November eröffnet wieder „Kö on Ice“ zwischen der Theodor-Körner-Straße und dem Hofgarten. Das Wintervergnügen samt zweigeschossiger Füchschenalm hatte im vergangenen Winter nicht pausiert, allerdings andere Maßnahme ergriffen, um Energie einzusparen.

Damit fährt der Veranstalter Winterwelt auch in diesem Jahr fort. Die „echte“ Eisfläche wurde reduziert, der Bereich zum Eisstockschießen nach vorne zur Theodor-Körner-Straße versetzt. Statt Eis besteht die neue Bahn aus Kunststoff. Das Konzept habe sich bewährt, der Veranstalter bleibt dabei. Nur wetterunabhängig ist das Konzept nicht.

>>> Info:

EisSalon Ruhr, 15.12.-7.1., So-Do 10-20 Uhr, Fr+Sa 10-22 Uhr (Ausnahme: 24.+25.+31.12.+1.1. geschlossen), Jahrhunderthalle Bochum, An der Jahrhunderthalle 1. Eintritt: ab 6 €. Infos: jahrhunderthalle-bochum.de

Zollverein-Eisbahn, 9.12.-7.1., Mo-Fr vor den Ferien (9.-20.12.) 15-20 Uhr, Mo-Fr in den Ferien (21.12.-7.1.24) 10-20 Uhr, Sa 10-22 Uhr, So 10-20 Uhr (Ausnahme: 24.+25.+31.12. geschlossen, 26.12.+1.1. 13-20 Uhr), Zeche Zollverein, Essen. Tagesticket: 10 € (erm. 8 €), Abendticket: 6 € (erm 4 €). Infos: zollverein.de

Kö on Ice, 10.11.-14.1., Mo-Do 11-21 Uhr, Fr+Sa 11-22 Uhr, So 11-21 Uhr (Ausnahme: ab dem 1.1. schließt die Bahn eine Stunde früher, andere Zeiten auch am 19.11., 25.+26.+31.12., 1.1., geschlossen am 26.11.+24.12.), Königsallee zwischen Hofgarten und Theodor-Körner-Straße, Düsseldorf. Eintritt: 9 € (Erw.), 6 € (Kinder unter 11 J.), Schlittschuhverleih: 5 €, Kufenschleifen: 5 €, Gleitschuhe: 2 €. Infos: deg-winterwelt.de

Essener Wintertraum, 12.1.-10.3., t.b.a. Infos: essener-wintertraum.de