Mülheim. Große Namen aus Köln: Gentleman und Bukahara gehören Anfang August zu den Top-Acts beim Mülheimer Musikfestival „Ruhr Reggae Summer“.
Wer sich mit dem Auto der A40-Ausfahrt Mülheim/Oberhausen-Alstaden nähert, dem springt es eigentlich zwangsläufig ins Blickfeld: Das Autobahnschild mit einer nicht grauen, sondern grün-goldgelb-rot gefärbten Rückseite. Die Farben der Rastafari wurden vor Jahren dort aufgesprüht, leuchten bis heute – und man kann davon ausgehen, dass Gäste des „Ruhr Reggae Summer“ dafür verantwortlich waren. Denn auf diesem Musikevent wird die Musik der Rastafari gefeiert wie sonst in Deutschland wohl nur auf dem noch weitaus größeren „Summerjam“-Festival in Köln.
Seit 2008 verirren sich jährlich – die beiden Jahre 2020 und 2021 sparen wir aus bekannten Gründen an dieser Stelle aus – viele Tausende Fans von Reggae, Dancehall und Afrobeat auf das direkt an der Ruhr liegende Freigelände. Da wo sonst oft Kühen beim Grasen zugeschaut werden kann, dürften vom 4. bis 6. August wieder rund 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer anwesend sein und Musik aus verschiedensten Ländern lauschen.
Ruhr Reggae Summer: Der Headliner kommt aus Neuseeland
Der international populärste Act des Wochenendes, Fat Freddy’s Drop, spielt sein einziges Deutschland-Konzert in 2023 in Mülheim. Die Gruppe gehört zu den wichtigsten musikalischen Exportschlagern Neuseelands. Direkt das Debütalbum „Based on a True Story“ , veröffentlicht im Mai 2005, kletterte in der Heimat auf Chartplatz eins und brachte der Band elf Platin-Schallplatten ein.
Fotos vom Ruhr Reggae Summer
Schon ein Jahr zuvor tourte das Septett hierzulande, eine Kollaboration mit der deutschen Plattenfirma Sonar Kollektiv machte die Formation aus Wellington bereits vor dem endgültigen Durchbruch mit dem hiesigen Genre-Publikum bekannt. Ein Jahr nach ihrem Auftritt am Kölner Tanzbrunnen kehren Fat Freddy’s Drop – der Name ist übrigens von der US-Cartoon-Figur Fat Freddy’s Cat inspiriert – nun zurück nach NRW und sind der Samstags-Headliner.
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Die vor ihnen spielenden Bukahara könnten hingegen theoretisch mit dem Zug aus Köln anreisen. Dort lernten sich die Multiinstrumentalisten Soufian Zoghlami, Ahmed Eid, Daniel Avi Schneider und Max von Einem an der Musikhochschule kennen und gründeten 2009 eine Band. Aktuell befinden sich Bukahara auf ihrem Karrierehöhepunkt, auf der Tour im vergangenen Frühling verkaufte das nordafrikanischen Folk, Swing und Pop kombinierende Quartett gar die Dortmunder Westfalenhalle aus. Zwei weitere große Konzerte in der Heimatstadt stehen am 31.8. und 1.9. an (Südbrücke, Karten ca. 48 €).
Afropop-Klickrekordhalterin spielt in Mülheim
Den Sonntag beschließt Deutschlands erfolgreichster Reggae-Musiker. Tilmann Otto alias Gentleman wohnt ebenfalls in der Domstadt. Der 49-Jährige dürfte nebst Klassikern wie „Superior“ oder „To The Top“ auch Stücke seiner aktuellen Platte „Mad World“ vorstellen. Ebenfalls dem klassisch jamaikanischen Sound verschreiben sich Steel Pulse (Fr) und die Sängerinnen Lila Iké (Sa) sowie Queen Omega (So).
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Mit Spannung erwartet wird auch der Auftritt von Afropop-Szenestar Yemi Alade (Sa) aus Nigeria – die 35-Jährige hält den Rekord für das meistgesehene YouTube-Video einer afrikanischen Künstlerin. Ihre Single „Johnny“ verzeichnet bis heute ca. 157 Millionen Aufrufe.
Ruhr Reggae Summer, 4.-6.8., Open-Air-Fläche am Ruhrstadion, Friesenstr. 67, Mülheim. Tageskarten Fr+So ca. 69 €, Sa ca. 79 €. Festivalkarten ca. 129 €.