Arnheim. Der Burgers‘ Zoo beteiligt sich an einem Projekt zur Erhaltung gefährdeter Korallenriffe. Wie das Einsetzten erster Korallen-Pioniere dabei hilft
Rare Schönheiten: Korallenriffe sind nicht nur prächtig anzusehen, sie bieten auch vielen Meerestieren Schutz, Nahrung und Wohnraum. Doch die „Regenwälder der Meere“ sind stark gefährdet. Um die Korallenriffe zu unterstützen, arbeitet der Burgers’ Zoo in Arnheim zusammen mit einem globalen Netzwerk an einem Pilotprojekt zum Aufbau von Reservepopulationen der Korallen in Aquarien.
Anfang der Woche wurden hierfür die ersten Korallen-Pioniere von Tauchern im Öko Display Burgers’ Ocean eingesetzt. Sie sollen zur Erhaltung und im besten Fall sogar zur Wiederherstellung und -auswilderung gefährdeter Korallenriffe beitragen.
Der Burgers‘ Zoo in Arnheim arbeitet bei dem Artenschutz-Projekt mit französischen Aquarien zusammen
Korallenriffe stehen weltweit unter Druck, vor allem wegen der globalen Erwärmung, aber auch aufgrund der Verschmutzung und schädlicher Praktiken, wie zum Beispiel der Dynamitfischerei. Eine Reihe öffentlicher Aquarien auf der ganzen Welt verfügt über umfangreiches Wissen und Erfahrung bei der Pflege und Zucht von Korallen. Diese Aquarien arbeiten seit Jahren intensiv zusammen.
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So auch beim Korallen-Pilotprojekt: Neben dem Burgers’ Zoo nehmen auch die französischen Aquarien Nausicaá (Boulogne-sur-Mer) und Océanopolis (Brest) sowie das Ozeanografische Institut von Monaco teil. Letztere gründeten zusammen mit dem monegassischen wissenschaftlichen Forschungszentrum „Centre Scientifique de Monaco“ das „World Coral Conservatory“ (WCC), das Korallenkonservatorium, das das Pilotprojekt ins Leben rief.
Im November 2022 starteten die Aquarien das Pilotprojekt mit Korallen aus Aldabra
Korallen, deren Herkunft bekannt ist, können in Prinzip eines Tages wieder ausgewildert werden. Durch den Aufbau einer Ex-situ-Population können die teilnehmenden Aquarien einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Erhaltung von Korallen leisten, die in der Natur immer stärker zurückgehen. Im November 2022 starteten die vier öffentlichen Aquarien das Pilotprojekt daher mit Korallen aus Aldabra, deren genaue Lage, Wassertiefe und Lebensbedingungen bekannt sind. Sie wurden gechippt, in einer internationalen Datenbank (ZIMS) akribisch erfasst und sind nun die Pioniere einer zukünftigen globalen Arche Noah.
Die vier Aquarien besprechen regelmäßig den Zustand der Korallen und tauschen Wissen und Erfahrungen aus. Die Korallen wurden bisher hinter den Kulissen gehalten und haben sich in anderthalb Jahren sehr gut entwickelt. Das Einsetzen der ersten Korallen in das öffentliche Schauaquarium in Arnheim ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen des Projekts.
Der Burgers‘ Zoo in Arnheim beherbergt mehr als 120 Korallenarten
Für den Burgers’ Zoo ist das Korallenprojekt ein Heimspiel: Burgers’ Ocean, das acht Millionen Liter fassende tropische Korallenriff-Aquarium des Königlichen Burgers’ Zoo, beherbergt das größte lebende Korallenriff in öffentlichen Aquarien in Europa mit einem Volumen von nicht weniger als 750.000 Litern. Der aktuelle Bestand in Arnheim umfasst mehr als 120 Arten von riffbildenden Korallen und Tausende von individuellen Kolonien.
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Korallen stellen hohe Ansprüche an ihre Lebensbedingungen: Die Temperatur, Qualität und Strömung des Wassers, die Menge an Licht und das Nahrungsangebot müssen strenge Vorgaben erfüllen. Das Arnheimer Korallenriff wächst so erfolgreich, dass jedes Jahr Hunderte von Korallenkolonien „geerntet“ und an andere Zoos verteilt werden können. Im Gegensatz zu den Korallen des Pilotprojekts ist die Herkunft des bisherigen Bestands jedoch weitestgehend unbekannt, da sie aus anderen öffentlichen Aquarien stammen oder als illegale Importe beschlagnahmt wurden. Dies macht eine Auswilderung schwierig.
Durch das Pilotprojekt kann der Burgers’ Ocean in naher Zukunft eine wichtige Rolle im Naturschutz spielen, indem er direkt zum Erhalt der Korallenriffe auf der ganzen Welt beiträgt.