Essen. Gekommen, um zu bleiben: Ein Biber ist an die Emscher zurückgekehrt. Wo genau, ist noch geheim. Warum die Tiere Probleme machen könnten.

Er ist gekommen, um zu bleiben. Angenagte und gefällte Bäume sprechen dafür, dass er sich im Emscher-Gebiet wieder dauerhaft ansiedeln möchte: Der Biber ist an die Emscher zurückgekehrt. Die Emschergenossenschaft hat ihn bereits in einem Nebenlauf der Emscher gesichtet – und wertet das als einen Erfolg der Jahrzehnte andauernden Renaturierung.

Von 1992 bis 2021 hatte die Emschergenossenschaft den Fluss, der in den 1980ern noch der dreckigste Europas war, vollständig vom Abwasser befreit und teils auch schon wieder renaturiert. „An der Lippe breitete der Biber sich in den vergangenen Jahren bereits wieder aus. So war es vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis das Nagetier auch im Emscher-System ankommt“, sagt Gunnar Jacobs, der bei der Emschergenossenschaft als Artenschutzexperte für die Fauna zuständig ist.

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Biber finden an der renaturierten Emscher wieder Nahrung und Lebensraum

Laut Experten findet der Biber an den naturnahen Abschnitten der Emscher nun wieder Nahrung und einen geeigneten Lebensraum. Biber ernähren sich rein pflanzlich: Im Winter von der Rinde oder Zweigen von Weichhölzern wie Pappeln und Weiden, im Sommer von krautigen Pflanzen und Wasserpflanzen.

Und da ist er: Der ins Emscher-Gebiet zurückgekehrte Biber ist in die Fotofalle der Emschergenossenschaft getappt.
Und da ist er: Der ins Emscher-Gebiet zurückgekehrte Biber ist in die Fotofalle der Emschergenossenschaft getappt. © EGLV | EGLV

Zudem seien Biber „natürliche Gewässergestalter“: „Sie schaffen durch das Totholz gefällter Bäume neue Lebensräume, so dass lichtdurchflutete Offenbiotope und Stillgewässer wechseln. Es entstehen vielfältige und strukturreiche Fließgewässerabschnitte für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten“, heißt es von Emschergenossenschaft und Lippeverband.

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Durch besondere „Bauaktivitäten“ kann es zu Problemen kommen

Allerdings müsse man die Biber wegen ihrer besonderen „Bauaktivitäten“ insbesondere an kleinen Gewässern im Blick behalten, heißt es weiter. Denn sie könnten Probleme „im Rahmen der Gewässerunterhaltung“ verursachen.

Die genaue Fundstelle im Emscher-System gibt die Emschergenossenschaft aktuell noch nicht bekannt, um einen „Biber-Tourismus“ zu vermeiden. Die zuständigen Behörden seien jedoch bereits informiert worden.