Krefeld. In Krefeld gibt‘s seit Neustem ein Familiencafé. „Mima‘s Maison“ bietet viel Platz zum Schlemmen und Spaßhaben. Die Idee dahinter.

Allein das Durchblättern der Speisekarte zeigt schon: Das „Mima‘s Maison“ ist anders als andere Cafés. Da gibt‘s den Avocado Hulk, ein Toast mit... nunja, eben Avocado, das Märchenbrot mit Streuseln oder auch die Einhornringe mit Milch. Wenn das mal kein Traum für Kinder ist! Und es geht noch weiter: Dazu aber bitte die Schuhe ausziehen! Erst dann öffnet sich das Tor zum Spieleparadies mit buntem Bällebad, großen Bausteinen, grünem Gartenhäuschen... Ja, Familien können hier so manche Stunde verbringen – mit Schlemmen, aber auch mit Spiel und Spaß. Einen solchen Ort zu schaffen, das war das ambitionierte Ziel von zwei jungen Frauen, die selbst Mütter und nun auch Geschäftsführerinnen sind.

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„Wenn ich in ein Café gegangen bin, hatte ich immer eine Riesentasche dabei“, erzählt Marianna. Ihr Kind sollte sich nicht langweilen, deshalb nahm sie gefühlt immer „das halbe Spielzimmer“ mit. „Außerdem hatte ich das Gefühl, dass wir die anderen Gäste stören.“ Sanja, ihre Kollegin, nickt. Mit ihren zwei Kindern hat sie ähnliche Erfahrungen gesammelt. Aber es müsste doch auch anders funktionieren! Die beiden Freundinnen begannen zu träumen, von einem Wohlfühlort für Familien, und bald auch zu planen, zu rechnen, zu organisieren. Doch wenn sie ihre ganze Geschichte erzählen sollen, verweisen sie auf ihren Manager, Daniel Matuszak. Sie selbst bleiben lieber im Hintergrund, immerhin geht es weniger um ihre Personen und mehr um das Café.

Stoppersocken und Stillzimmer

Kein Problem! Als gelernter Koch hat Daniel Matuszak den gastronomischen Aufgabenbereich übernommen, wobei, das muss er direkt zugeben: „In der Küche stehe ich aktuell nicht viel.“ Stattdessen wuselt er ständig zwischen Tischen und Tresen herum, kommt dabei immer wieder mit den großen und kleinen Gästen ins Gespräch. Denn, das ist ihm wichtig zu betonen: „Wir machen das jetzt seit drei Monaten und müssen uns noch finden.“ Klar, das Grundkonzept steht und funktioniert. „Aber wir wollen flexibel bleiben und das geht nur, wenn wir mit den Leuten kommunizieren.“ Immerhin wissen die Gäste am besten, was sie gut finden oder was sie sich anders wünschen.

Das „Mima‘s Maison“ in Krefeld hat 60 Sitzplätze und einen großen Spielbereich.
Das „Mima‘s Maison“ in Krefeld hat 60 Sitzplätze und einen großen Spielbereich. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Neulich erst hat sich Daniel Matuszak mit einer Mutter „stundenlang“, wie er sagt, unterhalten. Und dabei hat er erfahren: Es fehlen Schuhlöffel! Denn klar, auch Eltern müssen ihre Schuhe im Spielbereich ausziehen, deshalb wäre ein solches Hilfsmittel fürs spätere Anziehen schon praktisch. Gesagt, getan. „Jetzt haben wir Schuhlöffel“, sagt er und lacht. Oder kürzlich kam ein Junge zu ihm und hat nach Trinkpäckchen gefragt, „total logisch“, sagt er, „jetzt bieten wir auch Capri Sonne an.“ An alles kann nun wirklich niemand denken, dabei hat das Team schon ziemlich viel beachtet, wie ein Gang durchs Café zeigt. Am Tresen steht eine Kiste mit Stoppersocken, im Stillzimmer – ja, auch das gibt‘s – liegen Windeln, „falls man welche vergessen hat“.

Zuspruch auf Social Media

Im „Mima‘s Maison“ in Krefeld gibt‘s auch ein Stillzimmer.
Im „Mima‘s Maison“ in Krefeld gibt‘s auch ein Stillzimmer. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Und falls das Toben doch zu wild wurde, liegt für den Notfall immer ein Kühlpad bereit. Allerdings ist Daniel Matuszak dabei wichtig festzuhalten: „Wir sind keine Kita!“ Tatsächlich haben sie im Team viel über Betreuungsangebote nachgedacht, „aber das ist einfach nicht umsetzbar.“ Außerdem soll es weniger darum gehen, den Eltern die Verantwortung abzunehmen, sondern eher den Familien eine Möglichkeit bieten, gemeinsam etwas zu erleben. „Du kannst mit deinen Kindern zusammen ausgehen“, erklärt er. Ein solches Angebot gibt‘s in der näheren Umgebung bislang noch nicht. Und ja, das war ein Risiko, das ist ihm bewusst. „Selbstständigkeit sowieso, aber dann auch noch eine Nische zu bedienen, das ist doppelt gefährlich.“

Das Familiencafé in Krefeld

Geöffnet ist „Mima‘s Maison“, Petersstraße 133 in Krefeld, dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Im Familiencafé finden regelmäßig Workshops statt. So ist in den Osterferien ein Kurs geplant, bei dem ein Erzähler eine Geschichte erzählt, die wiederum die Kinder nachbauen können. Alle weiteren Infos sind online zu finden unter: www.mimasmaison.com

Den Korb hat ein Gast extra für das Familiencafé „Mima‘s Maison“ in Krefeld gebastelt.
Den Korb hat ein Gast extra für das Familiencafé „Mima‘s Maison“ in Krefeld gebastelt. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Die ersten Wochen und Reaktionen, gerade auf Social Media, aber haben gezeigt, dass sie scheinbar einen Nerv getroffen haben. „Der Zuspruch ist extrem hoch“, erzählt Daniel Matuszak. Deshalb ist in ihrem Café immer viel los und das, obwohl es mit 60 Plätzen alles andere als klein ist. Deshalb können hier übrigens auch Veranstaltungen wie Kindergeburtstage stattfinden, „das sind dann Mottopartys zum Thema Dinos, Bauernhof, Fußball...“ Und „Feen“, fügen Marianna und Sanja hinzu. Wie finden denn nun eigentlich ihre Kinder das Café? Immerhin waren sie die Inspiration und das auch buchstäblich, denn die Anfangssilben ihrer Namen bilden „Mima“. Marianna lacht. „Unsere Kinder sind oft hier und schon fast süchtig danach!“ Und das ist ja wohl das allerschönste Kompliment!