Gelsenkirchen. Das „Taste of Masala“ in Gelsenkirchen-Ückendorf hat sich auf Klassiker aus Indien & Sri Lanka spezialisiert. Womit das Restaurant punktet.

  • Regelmäßig testet die WAZ Gelsenkirchen Restaurants in der Stadt.
  • Dieses Mal waren wir beim „Taste of Masala“ in Gelsenkirchen-Ückendorf zu Gast.
  • Wie es uns geschmeckt hat und wo das Restaurant punktet, lesen Sie in der Gastro-Kritik:

Es ist hier noch ein wenig kahl, etwas über ein halbes Jahr nach der Eröffnung. Und wer hier an der Bochumer Straße 135 aus der Fensterfront schaut, wird von der Straßenlaterne geblendet, blickt unweigerlich auf die Kategorie „Schrotthaus“ gegenüber. Was das unscheinbare „Taste of Masala“ an Atmosphäre einbüßt, das macht das kleine Restaurant im Kreativ-Viertel aber mit seiner authentischen Küche schnell wieder wett: Wer gerne scharf und indisch isst, kommt hier, für einen humanen Preis, voll auf seine Kosten. Und die Spezialsoße des Hauses? Könnte man löffeln!

„Taste of Masala“ in Gelsenkirchen: Selbstverständlich probiert man bei seinem Tischnachbarn

Wir besuchen das „Taste of Masala“ unwissentlich zu einem etwas unglücklichen Zeitpunkt: Man ist gerade dabei, die Karte zu erneuern, wie wir später erfahren. Was gedruckt im Flyer steht, ist längst nicht alles, was mittlerweile in der Küche zubereitet wird. Überrascht sind wir deshalb, als das vegetarische Kottu Roti (12,50 Euro), ein Street-Food-Klassiker der srilankischen Küche, anders als in der Karte beschrieben, sogar mit Soja-Chunks serviert wird. Eine böse Überraschung? Die saftigen Brocken passen perfekt zu dem warmen Brotsalat, dessen Hauptbasis in Öl gebratene Fladenbrotstreifen sind – und machen das bodenständige Gericht noch mächtiger. Wer nach dieser Portion noch Hunger hat, muss mit dem Magen eines Buddhas gesegnet sein.

Kadai Paneer mit Reis bei „Taste of Masala“ in Gelsenkirchen-Ückendorf: ein indischer Klassiker, gekonnt gemacht.
Kadai Paneer mit Reis bei „Taste of Masala“ in Gelsenkirchen-Ückendorf: ein indischer Klassiker, gekonnt gemacht. © WAZ | Gordon Wüllner-Adomako

Als Beilage gibt es – fast unverzichtbar in der indischen Küche – Kheera Raita, den würzigen Gurken-Joghurt-Dip, der stark an Tsatsiki erinnert. Eine gute Idee, denn im Alleingang wäre das deftige und pikante Kheera Raita vielleicht zu trocken. Etwas unglücklich ist deshalb auch unsere Getränkewahl: Der wohlschmeckende Mango-Lassi – ein cremiger Joghurt-Drink mit pürierten Mangos und einem Hauch von Kardamon – ist nicht unbedingt der ideale Begleiter zu diesem Sattmacher. Hier hätte ein weniger dickflüssiges Getränk besser gepasst.

Also lieber den indischen Joghurt-Drink als Nachtisch genießen. Oder sich die sättigende Fruchtbombe (auch verfügbar als Erdbeer- und herzhafte Variante, jeweils für 3,80 Euro) teilen. Denn dafür ist das kleine Restaurant ohnehin perfekt: Die Gerichte werden, typisch für ein indisches Restaurant, in eigenen, folkloristischen Schälchen gebracht, und dürfen anschließend nach eigenem Ermessen portioniert werden. Selbstverständlich probiert man da auch mal bei seinem Tischnachbarn.

Bei „Taste of Masala“ in Gelsenkirchen-Ückendorf gibt es jetzt auch Fusion-Küche

Und der hat Kadai Paneer mit Reis (13,50 Euro) gewählt, also eine fruchtig frische Tomaten-Zwiebel-Sauce mit indischem Frischkäse. Die Schärfe: ideal. Die Menge: angemessen. Die Konsistenz: wie sie sein muss. Ein cremiges Paneer-Gericht wie man es sich wünscht. Häufig setzt man beim „Taste of Masala“, wie der Name schon sagt, auf die Gewürzmischung Garam Masala, die sich aus verschiedensten Gewürzen wie Kardamom, Zimt, schwarzen Pfeffer oder Kreuzkümmel zusammensetzt. Auch Nelken, Koriander, Fenchel, Sternanis, Muskat, Lorbeerblätter und natürlich Chili kommen zum Einsatz.

Bieten in Ückendorf seit Mitte 2023 indische und srilankische Speisen an: Kandiah und Shalini Ganeshbarn.
Bieten in Ückendorf seit Mitte 2023 indische und srilankische Speisen an: Kandiah und Shalini Ganeshbarn. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Als wir uns als WAZ-Tester outen, da serviert uns das nette Team zum Probieren noch eine kleine Portion Reisnudeln (Idiyappam) mit der sahnigen Tomatensoße des Hauses. Sie landet jetzt auch auf der Naan-Pizza, die man mit der Einführung der neuen Karte anbieten möchte. Damit wagt man bei „Taste of Masala“ den Schritt, neben Klassikern der indischen und srilankischen Kultur künftig auch Fusion-Küche anzubieten. Auch neu im Angebot sind Pani Puri – hohle, runde Teigfladen-Snacks, gewürzt mit Tamarindenwasser und gefüllt mit Kichererbsen, Kartoffeln und Zwiebeln.

Allemal Grund für einen zweiten Besuch in diesem sympathischen Restaurant, das die quirlige Bochumer Straße nur noch interessanter macht.

Hinweis: Unsere Restaurantbeschreibungen basieren auf subjektiven Bewertungen und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Wir bezahlen unsere Rechnungen selbst und geben uns erst nach Begleichen der Rechnung als Tester zu erkennen.