Mülheim. Veganes Spülmittel, regionales Gemüse frisch vom Feld: Ein Mülheimer Gastronom setzt ganz konsequent auf Nachhaltigkeit. Das ist preisverdächtig.

Im Restaurant Ronja im Mülheimer Ringlokschuppen werden einige Dinge anders gemacht als in den meisten Restaurants. Ganz eindeutig gehört dazu, dass ausschließlich vegetarische und vegane Speisen serviert werden. Doch das meiste von dem, was das Ronja besonders macht, bekommen die Gäste gar nicht mit. Denn Wirt Sinan Bozkurt führt einen durch und durch nachhaltigen Betrieb. Das Gastro-Team ist damit so vorbildlich, dass es beim bundesweiten Nachhaltigkeits-Wettbewerb des Handelsriesen Metro in die Finalrunde gekommen ist. Eine hochkarätige Jury mit Experten aus den Bereichen Ökologie und Gastronomie hat das Ronja in die Top drei gewählt. Im Januar darf nun die Öffentlichkeit darüber abstimmen, wie sich die Finalisten auf dem Siegertreppchen positionieren.

„Als wir uns für den Preis beworben haben, haben wir selbst nochmal gemerkt, in wie vielen Bereichen Nachhaltigkeit eine Rolle spielt“, sagt Jael Meyn. Die 20-Jährige arbeitet neben ihrem Studium als Teilzeitkraft im Ronja und behält gemeinsam mit Wirt Sinan Bozkurt den ökologischen Fußabdruck des Betriebs im Blick. So stammt das Obst und Gemüse zu großen Teilen von Bauern aus der Umgebung, darunter überwiegend von einem kleinen Gemüseanbaubetrieb in Mülheim Saarn. „Wir nehmen schon jetzt so viel wie möglich ab und entwickeln daraus die Gerichte für unsere Wochenkarte“, erklärt Jael Meyn. Denn auch das gehört dazu: Verarbeitet wird das, was frisch vom Feld kommt.

Seit diesem Jahr ist das Ronja ein Mülheimer Ausbildungsbetrieb - mit einer Ausnahme

Zum Thema Nachhaltigkeit gehört für Sinan Bozkurt auch ganz klar die Mitarbeiterbindung. 40 Leute arbeiten in seinem Betrieb, darunter zwölf in Vollzeit. „Seit diesem Jahr sind wir Ausbildungsbetrieb für Küche und Service.“ Kleiner Wermutstropfen: Köche darf er in einem vegetarischen Betrieb leider nicht ausbilden.

Was gehört noch dazu? „Wir verwenden ausschließlich Betriebskleidung mit Ökotex-Siegel und waschen mit veganem Spülmittel ab. Unsere Essensbehälter für Speisen zum Mitnehmenbasieren auf einem Pfandsystem und wir beziehen Ökostrom“, erklärt Jael Meyn. Riesenthema sei zudem das Reduzieren und Trennen von Müll. Dazu gehören auch Kleinigkeiten wie der Verzicht auf Teebeutel. Zudem achtet das Team darauf, alle Anschaffungen regional zu tätigen und mit Betrieben zu netzwerken, denen Nachhaltigkeit ebenfalls wichtig ist. So stammen Brot und Kuchen von der veganen Mülheimer Bäckerei Orlik.

Wer im Ronja Speisen zum Mitnehmen bestellt, bekommt sie in diesen Behältern serviert. Chef Sinan Bozkurt hat das Pfandsystem bereits vor der gesetzlichen Pflicht zum Mehrweg-Geschirr eingeführt.
Wer im Ronja Speisen zum Mitnehmen bestellt, bekommt sie in diesen Behältern serviert. Chef Sinan Bozkurt hat das Pfandsystem bereits vor der gesetzlichen Pflicht zum Mehrweg-Geschirr eingeführt. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Mülheimer Betrieb hofft auf Unterstützung bei der Online-Abstimmung

Ein Sieg beim Metro Nachhaltigkeitspreis würde ihr Bemühen sichtbarer machen. „Das wäre wie ein Siegel für uns, denn tatsächlich ist vielen nicht bewusst, was wir hier tun.“ Denn auch das gehört zur Wahrheit: „Ein nachhaltiger Betrieb ist eine bewusste Entscheidung, die unsere Gäste durch höhere Preise mittragen“, erklärt Jael Meyn.

Die Finalisten hat eine Fachjury bestimmt, vom 10. bis zum 24. Januar darf nun die Öffentlichkeit darüber abstimmen, welcher Gastro-Betrieb den Nachhaltigkeitspreis gewinnt. Neben dem Ronja sind Betriebe aus Berlin und Flensburg mit im Rennen. Abstimmen kann man ab 10. Januar 2024 hier.

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