Bottrop. Die Nachfrage nach vegetarischem Essen ist groß. Doch bei Pikilia to go in Bottrop ist eine Idee gefloppt. Das sind die Alternativen.
Immer mehr Menschen verzichten bewusst auf Fleisch und ernähren sich vegetarisch. So waren es 2021 laut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zehn Prozent aller Deutschen, die sich vegetarisch ernähren. Und auch in Bottrop merkt man eine Entwicklung hin zu mehr Angeboten für pflanzliche Ernährung. Doch nicht immer kann die fleischlose Alternative überzeugen.
Das musste kürzlich auch der Bottroper Imbiss Pikilia to go erfahren. Der Ableger des griechischen Restaurants Pikilia, der seit Februar 2023 auf der Gastromeile griechische Spezialitäten als to go Variante anbietet, wollte seinen Kunden eine vegetarische Gyrosversion präsentieren. „Wir merken, dass es in Bottrop immer mehr Fans von vegetarischem Essen gibt und dass die Nachfrage danach hoch ist“, sagt Pikilia-Chef Janni Gortsas.
So entstand die Idee, bei Pikilia to go ein pflanzliches Gyros-Ersatzprodukt anzubieten. Zusammen mit dem Fleischlieferanten des Vertrauens entwickelte Pikilia dann die Gyrosalternative. „Wir haben aber erst mal nur 25 Kilogramm als Probe bestellt“, sagt er. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, denn die Premiere des pflanzlichen Gyros stieß auf ein eher ernüchterndes Feedback. „Wir haben einen Tag lang das neue Gyros kostenlos angeboten, um es den Kunden zu präsentieren und die Meinungen der Kunden zu hören.“
Resonanz auf Veggie-Gyros: Trocken, bröckelig, einfach nicht gut
Und nach dem Premierentag stand schnell fest: Die Gyrosalternative kommt nicht gut an. „Die Resonanz war ziemlich deutlich. Das Gyros war zu trocken, zu bröckelig, einfach nicht gut“, sagt Janni Gortsas selbstkritisch. Im Nachhinein seien maximal 15 Prozent der Kunden mit dem neuen, anderen Gyros zufrieden gewesen, weiß er. So flog die Gyrosvariante schon nach dem Premierentag wieder aus dem Programm des griechischen Imbiss.
Doch unterkriegen lassen will sich bei Pikilia trotzdem niemand. „Wir wollen ein Alternativprodukt in den festen Bestand aufnehmen“, sagt er. Die Zutaten sollen nun noch mal neu überdacht werden und ein besseres Alternativprodukt entstehen. „Wir wollen da am Ball bleiben und innovativ denken“, sagt Janni Gortsas überzeugt. Und wenn es gut läuft, soll schon in rund einem Monat ein neues, dieses Mal dann überzeugendes Gyros verkauft werden.
In Bottrop gibt es einige vegetarische und vegane Anlaufstellen
Mit der Idee, pflanzliche Alternativen anzubieten, ist Pikilia jedoch nicht alleine. Schon jetzt gibt es in Bottrop verschiedene Anlaufstellen für vegetarische Gerichte und Produkte. So bietet beispielsweise das „Asia Vegan Chay“ ausschließlich tierfreie Gerichte an. Als einziges veganes Restaurant Bottrops lockt das Restaurant vor allem Vegetarier und Veganer an. Hier sucht man vergeblich nach Huhn, Ente oder anderen typisch Asiatischen Fleischgerichten. Stattdessen landen bei „Asia Vegan Chay“ Tofu oder Soja als Fleischalternativen auf dem Teller.
Und auch beim Bäcker Peter, der in Bottrops Innenstadt zu finden ist, gibt es seit einiger Zeit Fleischersatzprodukte. So können belegte Brötchen statt mit echtem Fleisch mit „plant based“-Alternativen gekauft werden.
ImCafé Kram kommen Vegetarier auf ihre Kosten. Der Großteil der Frühstücks und Mittagsgerichte ist fleischlos und das Café setzt stattdessen auf pflanzliche Gerichte. Nicht zu letzt der Supermarkt „Just VGN“ zeugt von Bottrops Trend zum pflanzlichen Leben. Hier werden ausschließlich vegane Lebensmittel angeboten.