Essen-Frohnhausen. Im Restaurant „Hummelbude“ in Essen gibt es gehobene vegane Küche. Warum die Betreiber auf keinen Fall nach Rüttenscheid ziehen wollen.

„Sellerie von Kopf bis Fuß“ kommt in Frohnhausen in der „Hummelbude“ auf den Teller: Das Restaurant bietet gehobene vegane Küche, tierische Produkte kommen hier grundsätzlich nicht zum Einsatz. Nach einem Umbau hat das Team an der Frohnhauser Straße neu eröffnet.

Erdbeertörtchen mit Weißtee-Mousse, Sauerteigcookies und Cappuccino mit Hafermilch: Wer einen Blick in die Speisekarte wirft, könnte die „Hummelbude“ auch in Rüttenscheid vermuten. Für das Team steht aber ganz klar fest: „Wir würden nie nach Rüttenscheid gehen, dafür sind wir nicht die Typen.“ In Frohnhausen haben Nicole Hobach (31) und Jonas Hußmann (33) ihr Restaurant vor einigen Jahren eröffnet und hier wollen sie bleiben. Nicht nur die im Vergleich zu südlicheren Essener Stadtteilen günstigere Miete sei der Grund, sondern vor allem die Menschen, die hier leben.

Team der „Hummelbude“ setzt auf Frohnhausen

„Frohnhausen hat sehr viel Potenzial“, ist Nicole Hobach überzeugt. „Es ziehen viele Studenten her und die Community ist einfach cool.“ Die Gemeinschaft stimme, weil man sich kenne und gegenseitig unterstütze. Die „Hummelbude“ bezieht zum Beispiel ihren Kaffee aus der Rösterei „Arcangelo“ ganz in der Nähe und das Kolpingwerk als Vermieter der Immobilie habe ihnen viel ermöglicht, sagt Hobach. So zum Beispiel den Durchbruch zum früheren Kiosk nebenan. Dadurch hat das Restaurant jetzt 35 Sitzplätze zur Verfügung, vorher waren es 15.

Nicole Hobach und Jonas Hußmann wollen in der „Hummelbude“ in Essen-Frohnhausen mit veganen Gerichten überzeugen. Besonders gespannt sie auf die Reaktion von Fleischessern.
Nicole Hobach und Jonas Hußmann wollen in der „Hummelbude“ in Essen-Frohnhausen mit veganen Gerichten überzeugen. Besonders gespannt sie auf die Reaktion von Fleischessern. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Die Gäste kommen aus Essen, aber auch aus Düsseldorf. „Veganes Fastfood gibt es an vielen Orten, aber wir bieten veganes Fine Dining“, sagt Jonas Hußmann, „feines Essen aus lokalen Produkten, das schön angerichtet ist.“ Besonders stolz ist das Küchenteam auf das Gericht „Sellerie von Kopf bis Fuß“: in Salzteig gebackener und gebratener Sellerie mit Sellerie-Püree, Sellerie-Saft, Staudensellerie-Öl, Hafersoße, Wacholdermayo, Himbeeröl und Buchweizencrunch. „Es sind sehr viele Komponenten und sehr viel Arbeit, es ist ein Gemälde auf dem Teller“, sagt Hußmann. Mit 21,90 Euro ist es aktuell auch die teuerste Hauptspeise.

„Sellerie von Kopf bis Fuß“ ist eines der Gerichte aus dem aktuellen Menü der „Hummelbude“ in Essen-Frohnhausen.
„Sellerie von Kopf bis Fuß“ ist eines der Gerichte aus dem aktuellen Menü der „Hummelbude“ in Essen-Frohnhausen. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Im Menü sind außerdem viele asiatische Einflüsse zu finden, zum Beispiel Ramen (japanische Nudelsuppe), Gerichte mit Teriyaki-Sauce und der für asiatische Gerichte typischen Geschmacksrichtung „Umami“. Küchenchef Jan Kandora hat den asiatischen Einschlag in die „Hummelbude“ gebracht – er hat in der Düsseldorfer Sterne-Gastronomie gelernt und sich dann dazu entschieden, seine Erfahrung ins vegane Restaurant nach Frohnhausen zu tragen.

Vegane Gerichte sollen auch Fleischesser begeistern

Vor der Gründung ihres ersten eigenen Restaurants haben Nicole Hobach und Jonas Hußmann in der klassischen Gastronomie gearbeitet. Mit der Zeit sei es ihr immer schwerer gefallen, Fleisch zu verarbeiten, erinnert sich Hobach. Die Soße vom Gulasch habe sie noch probiert, beim Fleisch habe sie sich aber irgendwann einfach nicht mehr überwinden können und eine Gabel zur Hilfe genommen, um zu schauen, ob das Fleisch gar und zart sei. „Im Sommer zwischen den Corona-Lockdowns war ich so unglücklich mit meinem Job, dass ich zu Jonas gesagt habe: Komm, wir schreiben einen Businessplan“, erzählt sie. Vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes entschieden sich die beiden für ein veganes Angebot.

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Sie möchten zum Nachdenken anregen und mit veganen Gerichten überzeugen, bei denen Fleischersatzprodukte nicht im Fokus stehen. Wenn es dann auch denjenigen schmeckt, die zunächst eher skeptisch sind, ist es für das Küchenteam eine besondere Freude. Denn an den Tischen der „Hummelbude“ nehmen nicht nur Gäste Platz, die sich aus Überzeugung rein vegan ernähren. „Ich würde sagen zu 70 Prozent sind es Leute, die einfach neugierig sind“, sagt Hobach. Mit einem wechselnden Mittagstisch ab 8,90 Euro möchten sie vor allem den Frohnhauserinnen und Frohnhausern ein Angebot machen.

Geöffnet ist die „Hummelbude“ an der Frohnhauser Straße 219 mittwochs bis sonntags von 12 bis 22 Uhr. Wer vor allem abends sicher gehen möchte, einen Platz zu bekommen, dem empfiehlt das Team eine Reservierung. Mehr Informationen gibt es unter www.hummelbude.com.

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