Berlin. Sie ist einer der ganz großen Stars. Und ein Dauergast des Festivals. Nun wird die Schauspielerin für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Es ist ein echter Coup der Berlinale: Auf den 75. Filmfestspielen (13.-23. Februar) wird Tilda Swinton mit einem Ehrenbär für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die Schottin ist einer der ganz großen Stars des europäischen Kinos und hat mit so ziemlich jedem bedeutenden Filmregisseur des Kontinents gearbeitet. Derzeit ist sie in Pedro Almodóvars erstem englisch-sprachigen Film „The Room Next Door“ zu sehen. Die 64-Jährige ist aber auch in Hollywood gefragt und wurde dort 2008 mit einem Oscar ausgezeichnet. Ein echter Weltstar.
Darüber hinaus ist Tilda Swinton ein echtes Berlinale-Kind. Denn schon ihren allerersten Film, Derek Jarmans „Caravaggio“, durfte sie hier 1986 im Wettbewerb vorstellen. „Die Berlinale ist das erste Filmfestival, das ich je besucht habe“, sagt sie gern. Seither ist Tilda Swinton ein Dauergast des Festivals. 26 Filme hat sie hier in den unterschiedlichsten Sektionen vorgestellt. Einen Silbernen Bären als besten Darstellerin hat sie zwar noch nicht erhalten. Aber dafür gleich zwei Teddys, den schwullesbischen Filmpreis der Berlinale. Und dann war sie, unvergessen, 2009 auch die strahlende Jurypräsidentin.
Sie kennt das Festival also aus allen Blickwinkeln. Und hat auch (bis auf den allerersten) sämtliche Festivalleiter erlebt. Nun hat Tricia Tuttle, die neue Intendantin, die ihr erstes Festival bestreitet, sie zum Ehrengast ernannt.
Tricia Tuttle: „Tilda ist eines unserer modernen Filmidole“
„Die Bandbreite von Swintons Werk ist atemberaubend“, gab Tuttle am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt: „Sie bringt so viel Menschlichkeit, Mitgefühl, Intelligenz, Humor und Stil ins Kino und erweitert durch ihre Arbeit unsere Vorstellungen von der Welt. Tilda ist eines unserer modernen Filmidole und seit langem auch Teil der Berlinale-Familie.“
Letzteres ist der einzige Kritikpunkt: Tilda Swinton gehört wirklich zur Familie. Sie ist hier fast jedes Jahr zu Gast. Da waren die Hollywood-Altmeister Steven Spielberg und Martin Scorsese, die 2023 und 2024 die letzten Ehrenbären fürs Lebenswerk erhielten, deutlich seltener vertreten und umso größere Kaliber als Ehrenpreisträger. Doch wer möchte bei Tilda Swinton kritteln? Sie hat jeden Preis verdient. Und sie wird die Berlinale zum Glänzen bringen. Einmal mehr.