Köln. Eines der großen europäischen Lesefestivals wird 25: Die Lit.Cologne vom 15. bis 30. März 2025 bietet erstmals über 200 Veranstaltungen.
Die Lit.Cologne ist eines der europaweit größten Lesefestivals und geht im kommenden Frühling vom 15. bis zum 30. März in ihr 25. Jahr. Erstmals finden in diesen knapp zwei Wochen über 200 Veranstaltungen statt, bei denen preisgekrönte Autoren und Autorinnen aus dem In- und Ausland ihre Werke präsentieren. Daneben geht es in Podiumsdiskussionen um aktuelle politische und gesellschaftliche Diskurse, während Themen- und Porträtabende für Unterhaltung sorgen. Zum Festivalauftakt am Montag, 17. März, stellt sich neben Fußball-Literaturgott Nick Hornby („Fever Pitch“) auch der italienische Autor Roberto Saviano ein, der vor fast 20 Jahren die Machenschaften des Camorra-Clans beschrieb („Gomorrha“) und heute unter Polizeischutz lebt. In seinem neuen Buch „Treue“ widmet er sich nun der Rolle der Frauen in der Mafia und zeigt, wie das organisierte Verbrechen Familie und Liebe bestimmt. Caroline Darian, Tochter von Gisèle und Dominique Pelicot, erzählt zudem in „Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ eine unfassbare Geschichte: Ihr Vater hat ihre Mutter jahrelang mit chemischen Substanzen betäubt, missbraucht und fremden Männern zugeführt.
Olli Dittrich, Sibel Kekilli und Hans Sigl lesen Texte zum Thema „Dank“
Die Lit.Cologne-Gala steht zum Jubiläum unter dem Motto „Dank“: Olli Dittrich, Sibel Kekilli und Hans Sigl lesen ausgesuchte Dankestexte etwa von Tilda Swinton, Virginia Woolf und Thomas Mann. Aus den USA reist für das weitere Programm Jonathan Lethem an und setzt mit „Der Fall Brooklyn“ seinem Heimatbezirk ein literarisches Denkmal. Die Bücher der irischen Booker-Preisträgerin Anne Enright sind Meisterwerke voll Witz und Melancholie. Ihr neuer Roman „Vogelkind“ erzählt eine berührende Geschichte von Familie, Traumata und Facetten der Liebe. Weitere internationale Gäste sind u.a. Colum McCann, Chris Whitaker, Cecilia Ahern, Richard Osman, Maja Lunde und Colm Tóibín.
Julia Schoch präsentiert nach Ihrem Bestseller „Das Liebespaar des Jahrhunderts“ mit „Wild nach einem wilden Traum“ den krönenden Abschluss ihrer Trilogie. Schauspieler Joachim Meyerhoff reist mit seinem neuen Buch „Man kann auch in die Höhe fallen“ an, Wolf Haas, Autor der kultigen „Brenner“-Romane, präsentiert „Wackelkontakt“: ein Trauerredner und der Kronzeuge eines Mafia-Prozesses lesen beim Warten in einem Buch – das von der Geschichte des jeweils anderen handelt. „Air“ ist Christian Krachts lange erwarteter neuer Roman, und mit „Striker“ ist auch der neue Roman von Helene Hegemann im Programm – eine Erzählung über Verschwörungen, Klassenkampf und Gewalt zunehmend verschwimmen. „Das Institut“ schließlich ist das Thrillerdebüt von Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn: Eine junge Wissenschaftlerin stürzt nach der Manipulation eines Virus von einem Hochhaus in den Tod. Ein Unfall? Es liest Jan Josef Liefers.
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In der Reihe „Bücher meines Lebens“ sprechen spannende Persönlichkeiten über ihre prägenden Lektüren. In diesem Jahr: Christian Streich (18.3., 18 Uhr, WDR-Funkhaus), Gregor Gysi (20.3., 19 Uhr, Stadthalle Köln) und Wolfgang Niedecken (21.3., 21 Uhr, Flora).
Das ganze Programm unter www.litcologne.de