Dortmund. Bei Horst Lichter glänzt Detlev Kümmel mit Expertisen. Vor seinem Besuch des Dortmunder Antikmarkts formuliert er eine klare Botschaft.
Halle 7 der Messe Dortmund wird wieder zum Eldorado für Sammler und Schnäppchenjäger: Der Antik- und Sammlermarkt am 7. und 8.9.2024 bietet ein breites Angebot von Möbeln, Spielzeug, Silber, Schmuck und Leuchten über Porzellan und Asiatika bis hin zu Tischwäsche, Gemälden, Bronzen und Uhren. Über 200 Aussteller aus ganz Europa haben sich angemeldet, so Veranstalter Thörmann Messen. Einer davon ist Detlev Kümmel, bekannt als kundiger Experte aus Horst Lichters ungebremst erfolgreichem TV-Hit „Bares für Rares“.
Der Lüdenscheider taxiert aber nicht nur Kunst und Antiquitäten, er ist auch selbst Händler. In seiner Heimatstadt und in Iserlohn betreibt er zwei Galerien, in denen er neben Gemälden auch Antiquitäten verkauft. Am Wochenende ist Detlev Kümmel mit seinem Angebot nun auf dem Antik- und Sammlermarkt in Dortmund vertreten. Im Vorfeld verriet uns der beliebte „Bares für Rares“-Experte, was man an seinem Stand erwarten darf: „Wir werden fast alles dabei haben, was sammelwürdig ist. Das heißt, wir werden Dinge dabei haben, die in die Vitrinen hineinpassen. Wir werden ein paar Armbanduhren dabei haben, weil es dafür auch Sammler gibt. Außerdem habe ich extra eine Stellwand dazugebucht, an der ich meine Bilder präsentieren kann.“ Von alten Meistern über moderne Kunst bis hin zu zeitgenössischen Werken reiche sein Angebot, so der 1,94-m-Mann, der seit langem ambitionierter Kampfsportler ist.
Detlev Kümmel: „Hätte bei Bares für Rares auch Händler werden können“
Das Besondere am Dortmunder Markt: „Es kommen nicht nur Sammler, sondern die Händler kaufen ebenfalls Ware ein.“ Auch Detlev Kümmel geht in Dortmund auf die Pirsch, kauft bei anderen Händlern. „Das ist dort immer so: Was man einnimmt, gibt man gleich wieder aus“, erklärt er lachend. Dass der Galerist seit 2016 bei Horst Lichter am Expertentisch steht und nicht im Händlerraum sitzt, hat er sich selbst ausgesucht: „Ich hätte beides machen können, man hat es mir angeboten“, verrät der 65-Jährige. „Nach meinem ersten Auftritt als Experte fragte mich der Produzent, ob ich es auch mal als Händler versuchen wollte. Da hatte ich mich auf der Expertenseite aber schon so wohlgefühlt – und Horst meinte auch, ‚Ne ne, bleib mal ruhig hier!‘“
Seit über 25 Jahren ist Kümmel im Kunst- und Antiquitätengeschäft. „Angefangen habe ich mit antiken Möbeln.“ Mit der Zeit änderte sich der Markt, „man merkte, dass Antiquitäten nicht mehr der große Hype sind.“ So nahm er etwa auch moderne Kunst in sein Programm auf. Die trotze allen Trends und sei immer begehrt. „Die klassischen, bekannten Künstler kommen nicht aus der Mode. Da wird man immer sein Geld für wieder bekommen“, so Kümmel. Manches, was einst teuer gekauft wurde, steht heute dagegen wie Blei im Regal: „Zinn zum Beispiel, da haben unsere Eltern viel Geld für ausgegeben, heute haben die Sachen nur noch Materialwert.“
„Bares für Rares“-Experte entdeckt Rembrandt-Radierung
Bei Antiquitäten nur auf Wertsteigerung zu schielen, davon hält Detlev Kümmel aber nichts: „Ich kaufe ja auch noch Zinn, einfach weil ich die Sachen schön finde. Wenn es euch gefällt, dann kauft es einfach. Das ist doch auch ein Nutzen und ein Gewinn.“ Dennoch freut sich der Lüdenscheider als Händler natürlich, wenn er beim Einkauf auch mal günstig einen echten Schatz hebt. Das komme vor, weil er häufig ganze Konvolute erwirbt, in dem sich mitunter eine wertvolle Rarität versteckt. So erwarb er sogar mal eine echte Rembrandt-Radierung. „Sie wurde erst nicht erkannt, weil sie in einer Mappe mit fast 100 anderen Grafiken steckte. Sie war ca. 4500 Euro wert.“
Das rät „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel für Preisverhandlungen
Um den Preis wird auf Antik- und Sämmlermärkten naturgemäß auch gefeilscht. Nach seinen Tipps fürs erfolgreiche Verhandeln befragt, hat der „Bares für Rares“-Experte eine klare Meinung: „Man sollte sich ein Objekt immer in Ruhe anschauen. Wenn man Fehler sieht, darf man die beim Verhandeln ruhig wertmindernd in die Waagschale hineinlegen. Mein wichtigster Rat lautet aber: Macht nicht immer alles schlecht! Wenn ich manchen Einkäufer glauben würde, tun sie mir manchmal einen riesigen Gefallen, dass sie mir diesen Schrott abkaufen. Versucht also zu handeln, aber beleidigt nicht den Besitzer. Sagt doch einfach, es ist ein tolles Objekt, ich möchte es gerne haben, aber der Preis passt mir nicht. Ich merke das immer wieder an mir selber: Je weniger jemand bei mir negative Argumente gegen die Ware anführt, desto lieber bin ich bereit, ihm das Teil günstig zu verkaufen – weil ich merke, das ist der richtige Käufer.“
Antik- und Sammlermarkt in Dortmund, die Infos:
- Termin: 7.+8. September 2024
- Öffnungszeiten: jeweils 10-17 Uhr
- Ort: Messe Dortmund, Im Rabenloh, Dortmund, Halle 7
- Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Kinder zahlen keinen Eintritt. Adresse: Rheinlanddamm 202.